Mein Allzweckmittel: DIY Zitrusreiniger

Ein umweltschonender Reiniger, der mit wenig Aufwand selbst gemacht ist und dabei noch eine meiner „Klima-Sünden“ ausgleicht? Klingt fast zu schön, um war zu sein. Und doch schlägt selbstgemachter Zitrusreiniger mehrere Fliegen mit einer Klappe!

Wie es dazu kam? Am Anfang stand die Mandarine. Obwohl wir versuchen unser Obst und Gemüse möglichst regional und damit saisonal einzukaufen, gibt es ein paar Ausnahmen. Dazu gehören auch jeden Winter ein paar Zitrusfrüchte, sprich Mandarinen oder Orangen. Die gefühlt ewigen Monate mit viel Kohl, aber wenig frischem Obst sind ab und zu eine Herausforderung. Da macht so ein bisschen Vitamin C in orangener Schale einiges wieder wett. Aber trotz Bioqualität bleibt die Tatsache, dass das Obst einen langen Weg zurücklegen muss. Und auch der Bioanbau verursacht in den südlichen Ländern Europas Probleme für Mensch und Natur.

Also löst der Blick auf die Schale, die in den Müll wandert, nicht gerade Glücksgefühle aus. Aber wie so oft liefert das Internet auch hier wieder eine schöne Lösung. Essig und die Schalen in ein Gefäß, etwas warten und fertig ist der Zitrusreiniger. Eine tolle Sache!

Der fertige Zitrusreiniger nach einigen Tagen ziehen.

Orientiert habe ich mich dafür am Rezept vom smarticular, wobei ich Essig-Essenz statt Haushaltsessig nehme, weil ich das immer im Haus habe. Ich verdünne am Ende einfach alles mit Wasser. Das Ganze kommt dann in eine alte Sprühflasche und reicht mir meist bis zum nächsten Winter.

Bei uns ist der Haupt-Einsatzort eindeutig das Bad, denn Kalk- und Seifenablagerungen gehen damit wunderbar weg. Aber entsprechend ist auch die Küche ein heißer Kandidat. So sparen wir uns nicht nur so manches „Spezialmittelchen“, die man laut Hersteller unbedingt fürs Putzen braucht, sondern auch einige Verpackungen.

Darum solltet ihr euren Zitrusreiniger selber machen:

  1. Es spart Verpackung: Lose eingekaufte Zitrusfrüchte und in Glas abgefüllter Essig machen kaum Müll. Die fertigen Reiniger aus dem Supermarkt sind hingegen meist komplett in Plastik verpackt.
  2. Nur natürliche Inhaltsstoffe: Besonders wichtig auf Flächen, die später mit Lebensmitteln oder der Haut in Berührung kommen. Und natürlich wenn Kinder im Haus sind.
  3. Es ist günstig: Die Schalen sind eigentlich Abfall, der Essig kostet nicht viel. Mehr als für einen herkömmlichen Reiniger zahlt man also keinesfalls.

Weitere Infos zum Thema:

Müllfreier Baby-Popo dank selbstgemachten Feuchttüchern

Ob zu Hause oder unterwegs – das beste universell einsetzbare Mittel gegen dreckige Hände, Gesichter und Babypopos scheinen die in eine mysteriöse Flüssigkeit getränkten Feuchttücher fürs Baby aus der Plastikverpackung zu sein. Dieser scheinbare Status Quo war mir schon vor meiner Schwangerschaft befremdlich und daher musste für den kleinen Mann eine andere Lösung her. Denn zum einen störte mich natürlich der reine Müllberg, der dadurch entsteht. Zum anderen gruselt mich ein bisschen die Vorstellung, was da für Chemie zusammengemischt werden muss, damit die Tücher nach ein paar Tagen weder stinken noch schimmeln. Und das soll auf die zarte Haut meines Babys? Bitte nicht!

Zum Glück bin ich nicht die Erste, die sich darüber Gedanken gemacht hat, und so konnte ich nicht nur eine gute Alternative finden, sondern auch die Schwangerschaft nutzen, um alles vorzubereiten. Spoiler Alert: Der Aufwand hält sich in Grenzen!

Schritt 1: Die passende Grundlage

Geeignet für Feuchttücher sind alle Stoffe, die einigermaßen gut Wasser aufsaugen und im nassen Zustand nicht zu kratzig sind. Um kein Mikroplastik zu produzieren und damit die Tücher nicht so schnell müffeln sollten es Naturfasern sein. Wir nutzen sowohl Frottee, als auch einen einfachen Baumwollstoff und beides hat seine Vorteile. Einmal hatte der kleine Mann bisher einen etwas wunden Po, allerdings mussten wir da aufgrund von Durchfall auch sehr häufig wickeln.

Um daraus Feuchttücher für euer Baby zu machen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Am einfachsten sind fertige Waschlappen. Die gibt es in unterschiedlichen Materialien und Größen zu kaufen und machen entsprechend wenig Arbeit bei der Anschaffung. Schon alleine um sicher zu gehen, dass sie schadstofffrei sind, würde ich immer auf Bio-Qualität zurückgreifen. Günstiger ist es, auf den gängigen Plattformen nach gebrauchten Tüchern zu schauen. Dadurch werden nicht noch einmal Ressourcen für die Herstellung verbraucht, was sie noch nachhaltiger macht.

Die drei Varianten der selbstgemachten Feuchttücher

Wen ihr zumindest in Grundzügen nähen könnt, könnt ihr, wie ich, die Lappen selbst machen. Ich habe dazu ein altes Handtuch und alte Bettwäsche genommen, die ich beide mal wegen zu vielen Löchern aussortiert habe, und davon rund 15 Tücher (ca. 15×15 cm) ausgeschnitten. Danach die Kanten versäumen und fertig. Obwohl ich nicht besonders schnell im Nähen bin, war das in 1-2 Nachmittagen erledigt. Zusätzlich habe ich noch eine Handvoll Lappen aus einem alten T-Shirt geschnitten. Die haben den Vorteil, dass sie nicht versäumt werden müssen, da Jersey sich nicht auffädelt. Ein super simples Upcycling!

Schritt 2: Die Aufbewahrung

Zu Hause benötigen wir grundsätzlich keine spezielle Aufbewahrung für unsere Tücher, weil wir sie beim Wickeln nass machen und gleich nutzen. Wer nicht, wie wir, im Bad wickelt, kann eine Schüssel und eine (Thermos-)Kanne mit Wasser neben dem Wickeltisch deponieren.

Sind wir unterwegs will ich aber nicht immer zuerst nach Wasser Ausschau halten müssen, daher nehme ich die Tücher gleich feucht mit. Dazu habe ich eine Plastikdose, die ich sonst für nichts mehr brauche, reserviert. Ihr könnt natürlich auch jedes andere Gefäß nehmen: ein Schraubglas, eine alte Packung herkömmlicher Feuchttücher, … Hier lohnt es sich zu schauen, was der Haushalt hergibt und was gut in die Wickeltasche passt.

Zugegebenermaßen ist meine Dose aktuell noch deutlich größer, als sie sein müsste. Ich nehme i.d.R. nur 3-5 der dünnen Lappen mit, je nachdem wie oft ich voraussichtlich Windeln wechseln muss. Da so ein Baby sich mit steigendem Alter aber eher mehr als weniger dreckig macht, gehe ich davon aus, dass das ein oder andere Tuch künftig auch für Essensreste, Dreckflecken und diverses Anderes auf dem Körper des kleinen Mannes genutzt wird.

Die Aufbewahrung für die Feuchttücher unterwegs

Schritt 3: Trocken putzt es sich schlecht

Damit der Popo oder das dreckige Gesichtchen auch wirklich sauber werden, fehlt noch die richtige Flüssigkeit. Da ich immer nur so viele Lappen mitnehme, wie ich ungefähr brauche und diese dann nicht tagelang „rumstehen“, halte ich die Lappen einfach kurz unters Wasser, drücke die überschüssige Flüssigkeit raus und fertig. Natürlich könnte ich auch das Wasser separat mitnehmen und nach Bedarf befeuchten. Aber ich möchte nicht noch einen extra Behälter dafür mitschleppen (insbesondere, da die Dose ohnehin schon für die meisten Tage zu groß ist).

Natürlich sind so aber auch keine Pflegestoffe in den Tüchern, was bei empfindlicheren Popöchen natürlich ein guter Bonus sein kann. Sobald wir mal gleich für mehrere Tage Tücher brauchen, werde ich daher diese Variante mit zusätzlichem Öl ausprobieren.

Bonus-Schritt: Wisch und wohin damit?

Da wir mit Stoffwindeln wickeln, ist bei uns klar, wohin die benutzten Lappen sollen. Die kommen zusammen mit der dreckigen Windel in einen kleinen Wetbag. Aber jedes andere wasserdichte Behältnis wäre genauso geeignet. Und zu Hause wandert alles zusammen in die Wäsche. Wenn wir nicht unterwegs sind, waschen wir die Tücher nach jeder Nutzung gleich aus, dann muss auch nicht jedes Mal ein frisches her. Da kommt uns wieder entgegen, dass wir im Bad wickeln. Die kleinen Tücher nehmen quasi keinen Platz weg, daher passen sie einfach immer mit in die Waschmaschine.

Und was, wenn das Baby groß ist?

Irgendwann wird auch das letzte Kind keine Windeln mehr brauchen. Aber heißt das dann, dass die Feuchttücher für euer Baby ausgedient haben? Keinesfalls! Zunächst wird es noch ein paar Jährchen dauern, bis es nicht mehr praktisch ist, ein (feuchtes) Tuch für dreckige Gesichter und Hände dabei zu haben. Und gut erhaltene Tücher können, wenn die eigenen Kinder „sauber“ sind, auch jederzeit an andere Mamas weitergegeben werden. Darüber hinaus bekommen die Lappen in anderen Bereichen ein zweites, drittes, viertes Leben. Sei es zum Putzen, Spülen, Fahrrad reparieren, etc. Was dann noch übrig bleibt, darf dann auch ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden.

Es spricht einiges dafür Feuchttücher fürs Baby selbst herzustellen:

  1. Weniger Inhaltsstoffe: Ihr habt selbst in der Hand, was auf die empfindliche Haut eurer Kleinen kommt.
  2. Weniger Müll: Die Tücher können viele Male wiederverwendet werden.
  3. Gleicher oder geringerer Aufwand: Ist alles im Haus, hält sich der Aufwand in Grenzen und er ist auf jeden Fall nicht (wirklich) größer als der Gang zur Drogerie. Und auch der finanzielle Aufwand ist, besonders bei der Upcycling-Variante, geringer.

Weitere Infos rund um das Thema:

Muss alles in die Tonne, was nicht nachhaltig ist? Nicht unbedingt!

Seit ich mich mit den Thema Nachhaltigkeit beschäftige komme ich immer wieder an den Punkt, an dem ich über etwas in meinem Verhalten stolpere. Ist das wirklich nachhaltig so? So stand ich vor kurzem da, eine schöne dunkelblaue Hose Sohnemanns in der Hand, die komplett mit Fusseln überzogen war. Schuld war ein anderes Wäschestück in der Maschine gewesen und die Lösung gleich parat: eine Fusselrolle. Ein Plastikgriff mit einer Rolle klebrigem Papier, wahrscheinlich beschichtet mit mehr Plastik. Vor ein paar Jahren schien das eine gute Sache zu sein, heute käme das Ding nicht mehr in den Einkaufskorb. Aber ist es dadurch zu einem Fall für die Tonne geworden? Und was ist mit der durchsichtigen Rolle Klebeband, den Papierservietten oder den Plastik-Rührschüsseln in der Küche? Muss alles aus unserem Haushalt verschwinden, was grundsätzlich nicht nachhaltig produziert wurde und das ich so heute nicht mehr kaufen würde?

Die Frage beschäftigte mich ein paar Tage, denn immer wieder finden sich nachhaltige Alternativen zu diversen Produkten im Haus. Aber muss man sich diese, nur weil es sie gibt, auch unbedingt anschaffen? Das Ergebnis für mich persönlich ist ein eindeutig uneindeutiges „Es kommt darauf an!“. Entscheidend ist, wie die Sachen zum Einsatz kommen.

Was noch Schaden verursacht muss weg!

Ganz und gar nicht schwer fällt mir die Entscheidung bei allem, was auch jetzt noch, nachdem es in unserem Haushalt gelandet ist, Schaden verursachen kann. Seien es die Kosmetika mit gesundheitsschädlichen Inhalten oder Putzmittel, die das Abwasser belasten. Hier ist die fachgerechte Entsorgung auf jeden Fall die bessere Wahl, statt sich ungewollte Chemikalien ins Gesicht oder auf den Boden zu schmieren.

Ist der Schaden schon getan, bringt die Entsorgung auch nichts

Anders sieht es bei (Verbrauchs-)Gegenständen aus, wie die oben genannte Fusselrolle. Entweder werfe ich sie direkt in den Müll und schaue mich nach einer Alternative um. Oder ich benutze sie, bis die Rolle leer ist, entsorge sie im gleichen Müll (schwarze Tonne) und schaue dann nach Ersatz. Da bereits die Ressourcen für die Produktion „ausgegeben“ worden sind und ich durch meine Nutzung quasi keine weitere Umweltbelastung verursache, wäre es in meinen Augen eine Verschwendung der o.g. Ressourcen die Rolle wegzuwerfen. Also bleibt sie schön, wo sie ist und kommt so lange zum Einsatz, bis sie leer ist.

Und der Rest?

Tja, so einfach in „gut und böse“ können nicht alle Gegenstände eingeordnet werden, die ich heute nicht mehr kaufen würde, aber eben noch habe. Die Rührschüssel, die keinen erkennbaren Schaden hat, erscheint mir zu gut, um sie loszuwerden. Denn die Energie und das Material, das in der Produktion gebraucht wurde, ist schon auf meinem Konto verbucht. Jeder Ersatz wurde mit wieder neuen Ressourcen hergestellt. In die uralte Plastikdose würde ich aber lieber kein Essen mehr machen, denn ich kann nicht abschätzen, welche Stoffe davon ins Essen übergehen würden. Also weg damit! Für alles, was grundsätzlich gebraucht wird, begebe ich mich dann auch auf die Suche nach einer Alternative, die ich mit gutem Gewissen kaufen kann.

Was sind also die entscheidenden Kriterien?

  1. Schädliches muss weg: Was die Gesundheit oder die Umwelt gefährdet, sollte nicht im Haushalt bleiben.
  2. Lebensdauer verlängern: Vieles kann so lange benutzt werden, bis es wirklich kaputt ist.
  3. Unnötigen Ressourcenverbrauch vermeiden: Ihr verbraucht gleich 2x Ressourcen, wenn ihr eine (noch nutzbare) Sache entsorgt und sie durch etwas anderes ersetzt. Denn auch jede nachhaltige Alternative wird erst produziert.

Weitere Infos zum Thema:

Deo mit Natron – DIY für Haut und Natur

Die Deos und ich, wir hatten zeitweise ein schwieriges Verhältnis miteinander. Und dabei habe ich weder ein besonders großes Problem mit (meinem) Körpergeruch, geschweige denn irgendwelche Unverträglichkeiten. Früher, als ich noch munter kaufte, was die Drogerie so hergab, störte mich hauptsächlich so manch penetranter Geruch. Nachdem ich dann aber Schritt für Schritt auf Naturkosmetik umstieg, wurden die Probleme nicht weniger. Das eine Deo fand ich gut, es wurde dann aber nicht mehr produziert, das andere war recht teuer und enttäuschte in der Wirkung und irgendwie überzeugte mich am Ende keines so richtig.

Passenderweise hörte ich zu der Zeit aber, dass man schlicht und einfach Natron als Deo verwenden kann. Und ich musste nicht sonderlich tief im Internet stöbern, um herauszufinden, dass das ganz einfach ist. Theoretisch reicht es völlig, etwas handelsübliches Natron unter die Achseln zu schmieren. Mir stach aber die Variante mit Kokosöl ins Auge, weil dadurch noch ein bisschen Pflege dazu kommt (besonders praktisch nach dem Rasieren!).

Das fertige Gläschen mit dem Deo aus Natron

Zeit für einen Selbstversuch!

Die Wirkung hat mich gleich angenehm überrascht. Erstmal rieche ich damit nicht mehr nach (seltsamen) künstlichen Aromen, sondern nach mir selbst mit einem Hauch Kokos. Wenn es nicht gerade der heißeste Tag des Jahres ist und ich meine, ich müsste Sport machen (was – mal ganz ehrlich – quasi nie vorkommt), ist von Schweißgeruch keine Spur. Besser könnte es für mich fast nicht wirken.

Und ist das Selbermachen nicht zu viel Aufwand? Ganz klar: nein! Das Deo ist in ein paar Minuten gemacht und das kleine Gläschen (ca. 3 cm hoch), reicht meinem Mann und mir für mehrere Wochen. Zwei Nachteile in meinen Augen gibt es allerdings. Ein großer ist, dass das Kokosöl gezwungenermaßen eine größere Reise bis zu mir machen muss. Ein eher kleineres Übel ist die Tatsache, dass das Kokosöl mit seinem geringen Schmelzpunkt bei höheren Temperaturen sehr flüssig ist. Im Sommer(-urlaub) sollte man also etwas aufpassen, bevor man das Glas öffnet.

Hier findet ihr das Rezept von Maria für das DIY-Natron-Deo, welches ich nun seit rund 2 Jahren benutze.

Warum solltet ihr das selbstgemachte Deo ausprobieren?

  1. Weniger Müll – das Gläschen kann jedes Mal wiederverwertet werden und die Zutaten kommen in größeren Verpackungen, die für viele Portionen Deo reichen.
  2. Es ist gesünder – keine Konservierungsstoffe, Parfüme etc. und auch kein gesundheitsgefährdendes Aluminium von Nöten.
  3. Günstige Alternative zu naturzertifizierten Deos – die paar Zutaten kosten recht wenig, insbesondere, wenn kein Duftöl verwendet wird.

Mehr Infos rund um das Thema:

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