So wird euer digitaler CO2-Fußabdruck kleiner

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Das Konzept des “ökologischen Fußabdrucks” dürfte inzwischen vielen begegnet sein. Es ist einleuchtend, dass es dabei einen Unterschied macht, ob wir viel oder wenig Auto fahren oder mit was wir unser Zuhause heizen. Aber auch unser digitales Leben, also wie wir Smartphones, Computer und damit auch das Internet nutzen, hat einen Anteil daran. Ihr wollt, dass euer digitaler CO2-Fußabdruck kleiner wird? Mit folgenden Tipps könnt ihr euren Verbrauch einfach senken und Emissionen sparen.

Wie schwer wiegt unser digitales Leben?

Im Schnitt verursachen unsere Online-Aktivitäten je nach Schätzung zwischen 0,75 und 0,85 Tonnen CO2e pro Jahr. Die Hälfte davon entfällt alleine auf die Herstellung der Elektrogeräte. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Gesamtmenge pro Person liegt bei rund 11 Tonnen CO2e pro Jahr. Ihr seht also gleich, dass wir uns hier in einem “Kleinvieh macht auch Mist”-Bereich befinden. Aber da die meisten der nachfolgenden Tipps kaum bis keine Zeit in Anspruch nehmen, sind das eben auch “Low Hanging Fruits”. Also Emissionen, die leicht zu vermeiden sind. 

Wie genau entstehen hier eigentlich Emissionen? Einen großen Anteil daran haben die Rechenzentren. Damit (eure) Daten jederzeit abrufbar sind, laufen die Zentren rund um die Uhr und verbrauchen dabei Strom. Je nach Standort ist es außerdem mehr oder weniger energieaufwändig sie auf Betriebstemperatur zu halten. Dazu kommt noch der Transfer der Daten von und zu euch.

Smartphone refurbished Image by George Dolgikh / Pexels
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1. Qualität reduzieren

Nicht jedes Video, das ihr schaut, braucht wirklich 4K-Qualität. Prüft, welche Auflösung euer Gerät wirklich anzeigen kann und testet, ob eine geringere Qualität nicht ausreichend ist. Das könnt ihr sowohl bei Youtube als auch bei den gängigen Streaming-Anbietern einstellen. Lasst ihr beispielsweise ein Video zu einem Rezept als Hilfe mitlaufen, während ihr es nachkocht, dürftet ihr mit ein paar Pixeln weniger kein Problem haben.

2. Musik nicht über Youtube streamen

Youtube kann eine Fundgrube für Musik sein. Das lädt natürlich zum Stöbern ein. Der Nachteil, wenn ihr viel Musik über Youtube hört: Ihr streamt nicht nur jedes Mal den Ton, sondern auch das dazugehörige Video. Ein reiner Musik-Streamingdienst spart also den (deutlich höheren) Daten-Anteil des Videos.

3. Playlisten herunterladen und offline hören

Ihr (oder eure Kinder) hört euch immer wieder gerne eure Lieblingsmusik an? Speichert in eurer Streaming-App eure liebsten Alben und besten Playlists auf dem Gerät ab. So werden die Daten dafür nicht jedes Mal heruntergeladen, sondern aus dem Speicher abgespielt. Kleiner Bonus obendrauf: Ihr könnt auch dann Musik hören, wenn ihr keine Internetverbindung mehr habt!

4. Digital ausmisten

Es kann sehr praktisch sein, Daten online, z.B. in einer Cloud, speichern zu können. Dafür wird jede Datei auf einen Server übertragen, bereitgehalten und bei Abruf wieder zu euch geschickt. Dabei entstehen allerdings Emissionen. Aus diesem Grund solltet ihr eure Cloud-Speicher regelmäßig aussortieren. Was ihr noch braucht, aber nicht regelmäßig nutzt, speichert besser offline. Gleiches gilt auch für euer E-Mail-Postfach! Regelmäßig den Papierkorb, den Spamfilter und die gesendeten Mails leeren ist schnell gemacht. Bei ersten beiden gibt es auch oft die Einstellungsmöglichkeit, dass sie automatisch nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden.

5. Newsletter abmelden

Ob aktiv ausgewählt oder ungefragt aufs Ohr gedrückt: ungewollte, nie gelesene Newsletter verstopfen nicht nur euer Postfach, sondern verursachen auch unnötige Emissionen. Kommt also wieder einmal ein Newsletter rein, den ihr eigentlich gar nicht (mehr) haben wollt, dann klickt gleich auf den “Abmelden”-Link.

Beim Musikhören lässt sich der digitale CO2-Fußabdruck deutlich verringern
Image by Christina Morillo / Pexels

Euer digitaler CO2-Fußabdruck hat ein paar leichte Stellschrauben

Wie groß der ökologische Fußabdruck des eigenen digitalen Lebens sein kann, haben viele nicht auf dem Schirm. Mit diesen 5 Punkten könnt ihr relativ einfach die ersten Schritte in die richtige Richtung machen. Worauf könnt ihr noch achten? Vor einiger Zeit habe ich euch erzählt, warum es nachhaltiger ist, ein gebrauchtes Smartphone zu kaufen. Das spielt auch hier wieder eine Rolle, denn wie oben erwähnt, entstehen etwa die Hälfte der Emissionen dieser Kategorie in der Produktion. Darum solltet ihr auch euren Laptop, Fernseher etc. möglichst lange nutzen. Und grundsätzlich gilt: Je kleiner der Bildschirm, umso weniger Stromverbrauch. Schafft ihr also ein neues Gerät an, dann schaut, wie groß es wirklich sein muss.

Fallen euch noch weitere Tipps für ein “schlankeres” digitales Leben ein? Teilt sie gerne in den Kommentaren.

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