Nachhaltige Erstausstattung für Babys

So langsam, aber sicher beginnen für uns die Vorbereitungen für unser zweites Kind. Und während ich darüber nachdenke, was wir schon alles haben und was wir noch brauchen, erinnere ich mich oft zurück, wie das alles beim ersten Mal war. Denn wie viele Erstlingseltern hatten wir wenig bis nichts davon, was das kleine Wesen in der ersten Zeit braucht. Wie ihr euch schon denken könnt, war die Fahrt ins Fachgeschäft und ein entsprechender Großeinkauf für uns keine Option. Nicht unsere Vorstellung von einem umweltfreundlichen Lebensstil… Wie es uns trotzdem gelang, eine nachhaltige Erstausstattung zusammenzustellen, fasse ich hier einmal zusammen.

Was braucht es denn nun wirklich?

Wenn ihr hier auf meinem Beitrag über irgendeine Suche gelandet seid, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr mindestens eine andere Seite besucht habt, die euch DIE ultimative Erstlingsausstattungsliste versprochen hat. Und vielleicht seid ihr da auch genauso schnell wie ich damals wieder runter, denn SO VIEL ZEUG kann ein Baby unmöglich brauchen. Und damit habt ihr mit Sicherheit recht. Denn viele dieser Listen sind überladen mit irgendwelchen Dingen, von denen irgendwann mal jemand dachte, dass Eltern es kaufen (aber nicht zwingend brauchen). Und nun?

Jetzt erstmal Schwangerschaftshormone still schalten, den „ist das putzig“-Faktor ignorieren und nachdenken. Was ist das Mindeste, was ein Baby nach der Geburt braucht? Neben Kleidung und je einem Platz zum Schlafen und Wickeln werdet ihr vermutlich nicht allzu viel mehr nennen. Ich mache euch hier bewusst keine genaue Liste für eine nachhaltige Erstausstattung. Denn wenn ich alle Eventualitäten abdecken will, wäre auch diese wieder viel zu lang. Einiges hängt schlichtweg von euren Umständen ab. Ein im Sommer geborenes Baby braucht erstmal keinen Winteranzug. Wisst ihr vor der Geburt bereits, dass ihr nicht stillen könnt oder wollt, solltet ihr eine kleine Ausstattung für Flaschennahrung bereithalten. Ein einzelnes Baby wird sicherlich zu schnell wachsen, als dass ihr ihm 20 Bodys mehrmals anziehen können werdet. Bei Zwillingen sieht das wieder ganz anders aus.

Gebraucht, aber gut in Schuss: Unsere Stoffwindeln aus der Erstausstattung für unser erstes Baby.

Denkt nicht nur kurzfristig

Bei einer nachhaltigen Erstausstattung sollte es grundsätzlich erstmal darum gehen, was ihr direkt nach der Geburt braucht. Trotzdem lohnt es sich ein wenig die Zukunft im Blick zu haben. Damit meine ich jetzt nicht, dass ihr gleich Klamotten für das erste Jahr besorgen müsst. Ihr wisst schließlich nicht, wie schnell euer Würmchen wächst. Aber manches lässt sich schon grob vorhersagen. So haben wir beispielsweise nicht das typische Beistellbettchen gekauft, weil Babys aus diesem nach ein paar Monaten schon raus wachsen. Stattdessen haben wir gleich ein größeres Gitterbett gekauft, das wir an unser Bett stellen können. Darin schläft der Sohnemann bis heute. Genauso mitwachsend sind unsere Trage, die Stoffwindeln oder der Kinderstuhl. Wobei letzteres nicht wirklich zur Erstausstattung gehören muss.

Ist wirklich gar nichts da?

Wenn ich eines die letzten Jahre gelernt habe, dann dass der Austausch mit anderen das A & O ist. Für eine nachhaltige Erstausstattung und auch noch darüber hinaus. Denn wenig überraschend seid ihr nicht die ersten Eltern auf der Welt. Die Chance, dass ihr ganz vieles von dem, was ihr braucht, schon um euch herum habt, ist groß. So haben wir zuerst bei den Großeltern nachgefragt, was noch von uns in Keller und Speicher schlummert. Und auch im Freundeskreis fand sich einiges, sodass wir am Ende gar nicht so viel besorgen mussten.

Nicht alles muss gekauft sein

Die Sharing-Community wächst in den letzten Jahren stetig. Und doch ist der Gedanke, dass man gewisse Sachen besitzen muss, noch tief in unseren Köpfen verankert. Gerade bei der Erstausstattung ist es fraglich, ob wir die Dinge, die wir teilweise nur wenige Wochen in Gebrauch haben, wirklich unser Eigen nennen müssen. Egal, ob ihr euch mit Freunden zusammentut und euch gegenseitig Sachen leiht oder ob ihr auf einen professionellen Leihservice zurückgreift. Ihr werdet selten bis nie denken: Das brauchen wir nicht mehr, aber ich will es trotzdem behalten. Wir hatten einen Großteil der Kleidung von Freunden geliehen. Und ich fand es (in unserer damals noch deutlich kleineren Wohnung) immer wieder befreiend, die aussortierten Stücke wieder zurückgeben zu können. Das ist dieses Mal nicht (viel) anders.

Wächst das Bett ein paar Jahre mit, muss nur ein Babybett angeschafft werden.

Second Hand

Eine Handvoll Dinge blieben bei uns am Ende noch übrig, die wir nicht aus unserer direkten Umgebung bekommen konnten. Beispielsweise das oben erwähnte Babybett. Nachdem uns hier klar war, was für ein Bett wir wollen, haben wir bei ebay Kleinanzeigen geschaut und dort ein passendes und günstiges Modell gefunden. Gerade bei der Erstausstattung kriegt ihr oft neuwertige Sachen. Denn die Kleinsten wachsen gerne mal schneller raus, als uns Erwachsenen lieb ist. Spezielle Kinderflohmärkte sind, wenn auch nur selten für Möbel, auch eine tolle Fundgrube. Da habt ihr im Gegensatz zu normalen Flohmärkten eine konzentriertere Auswahl. Diese werden oft von Kindergärten oder Schulen organisiert.

Ökologische Shops sind kaum noch eine Nische

Natürlich kann es immer mal etwas geben, dass ihr weder von Freunden noch Second Hand besorgen könnt. In den meisten Städten und sicherlich einigen ländlichen Regionen sind die Kleinanzeigen voll mit Kindersachen. Aber selbst das garantiert nicht, dass in den paar Monaten, in denen ihr die Sachen zusammentragt, wirklich alles passend für eure Bedürfnisse verfügbar ist. Es wäre natürlich schön, wenn wir uns alle ökologisch und fair hergestellte Babysachen leisten könnten. Könnt ihr das, dann findet ihr in zahlreichen (Online-)Shops wunderschöne Stücke, mit denen ihr eure nachhaltige Erstausstattung vervollständigen könnt. Ansonsten konntet ihr durch die Punkte oben hoffentlich genug sparen, dass ihr den Rest in einer ordentlichen Qualität kaufen könnt. So könnt ihr die Sachen später besser wieder weiterverkaufen. Und jedes weitere Baby, das es nutzt, macht das Produkt ein Stück nachhaltiger.

Nachhaltige Erstausstattung im Bad: Babywanne, Moltontücher für auf den Wickeltisch, Stoffwindeln

Eine nachhaltige Erstausstattung ist minimalistisch, aber flexibel

Am Ende zeigt sich erst nach der Geburt, wie genügsam euer Baby wirklich ist. Wer – wie ich als Baby – gefühlt die Hälfte von jeder Mahlzeit wieder ausspuckt, braucht sicherlich mehr Kleidung als das Durchschnittsbaby. Aber es wird selten bis nie vorkommen, dass ihr von jetzt auf gleich eine (größere) Anschaffung tätigen müsst, bei der es auf jede Minute ankommt. Merkt ihr, dass euch doch noch etwas fehlt, dann kauft es nach. So schafft ihr bestenfalls nichts auf Verdacht an, dass am Ende nur herum liegt. Ist euch das trotzdem noch etwas zu unkonkret, dann schaut doch mal bei Isabelle aka Dinkelmama durch. Ihre Liste ist angenehm kurz und minimalistisch (und für Flaschenkinder geeignet).

Und ganz wichtig: flexibel bleiben! Das umfasst sowohl, dass ihr Stücke anschafft, die ihr bestenfalls für eure Bedürfnisse anpassen könnt. Aber auch, dass ihr nicht mit eurer nachhaltigen Erstausstattung leben müsst, so wie ihr sie erstmalig angeschafft habt. Erweitert, wo es sinnvoll ist, und sortiert aus, was ihr nicht braucht. Da eure Süßen wachsen und (andere) Interessen entwickeln, seid ihr nun gefühlt sowieso ständig dabei, nach Neuem zu schauen. So und jetzt bin ich ganz gespannt: was war das Unsinnigste, was ihr je auf einer Babyliste gesehen oder sogar selbst gekauft habt?

Minimalistischer Kleiderschrank: 3 Fragen für einen bewussten Kleidungskonsum

Sprechen wir über ein unangenehmes Thema: Wir als Gesellschaft konsumieren zu viel Kleidung. Das ist weder für die Natur oder das Klima noch für die Menschen gut, die unsere Kleidung herstellen. Trotzdem kaufen wir Mode in großer Menge. Und jedes fünfte Kleidungsstück wird nie getragen. Gleichzeitig scheint es unser gesellschaftlicher Running Gag zu sein, dass wir am Ende vor dem Schrank stehen und nichts zum Anziehen finden. Auch wenn ich inzwischen sehr bewusst Kleidung kaufe, muss ich gestehen, dass es mir manchmal genauso geht. Daher versuche ich nun seit längerem meine Garderobe umzugestalten. Mein Ziel ist ein minimalistischer Kleiderschrank, der gleichzeitig für jeden Anlass etwas bietet.

Inspiration dazu findet ihr online genug. Von Capsule Wardrobe mit einer bestimmten, je nach Autor wechselnden Anzahl an Kleidungsstücken bis zum Projekt 333 mit genau 33 Stücken für drei Monate ist für strukturliebende Menschen genug dabei. Mir ist das alles etwas zu starr. Und bisher hatte ich auch nicht die Muse dazu, mich über mehrere Wochen oder Monate intensiv mit meinem Kleiderschrank zu beschäftigen. Vielmehr ist mein Ziel langsam über die Zeit eine noch nicht festgelegte Menge an Lieblingsstücken zusammenzustellen. Damit das gelingt, stelle ich mir vor jeder Neuanschaffung drei Fragen.

Frage 1: Werde ich es gerne tragen?

Als ich jünger war, landete gerne einmal ein Kleidungsstück in meinem Schrank, das ich quasi nie anhatte. Meist war es schlichtweg nicht mein Stil, saß nicht optimal oder war unbequem. Generell stört es mich aber sehr Dinge zu besitzen, die ungenutzt rumliegen und damit umsonst hergestellt und gekauft wurden. Schade um die Ressourcen und das Geld! Und so war mir schon lange jedes dieser fehlgekauften Kleidungsstücke in Dorn im Auge. Darum versuche ich nun bei jedem Kauf ganz ehrlich zu mir zu sein. Gefällt mir das Stück wirklich an mir? Fallen mir Situationen ein, bei denen ich es anziehen würde, ohne, dass ich mich darin unwohl fühle?

Mir kommt entgegen, dass mein Mann nicht nur einen guten Geschmack hat, sondern auch gerne beratend zur Seite steht. Sind wir beide nicht überzeugt, wandert das Stück nicht in die Einkaufstasche. Ansonsten versuche ich ein offenes Auge dafür zu haben, was ich oft trage und worin ich mich wohl fühle. So lande ich oft bei schlichten und bequemen Teilen und lasse den schicken, engen Rock lieber im Geschäft. Da kann er noch so eine schöne Figur machen 😉 Bei euch sieht das Wohlfühloutfit vielleicht ganz anders aus oder euer tägliches Umfeld verlangt einen bestimmten Dresscode. Wichtig ist am Ende, dass ihr euch sicher seid, dass ihr das Kleidungsstück auch anziehen werdet.

Nachhaltige Jeans

Frage 2: Habe ich bereits etwas in der Art?

Sich eng am bisherigen Stil zu orientieren, birgt eine Falle. Denn zu viel Gleiches bringt nichts, wenn genau das gerade nicht zum Anlass oder zur Laune passt. Mein Guilty Pleasure sind da gestreifte Oberteile. Jedes Mal, wenn ich eines sehe, denke ich: „Wie schön, das würde ich anziehen!“. Aber mal ehrlich: Ich habe schon mehrere davon, das reicht. Das lässt sich auf vieles andere übertragen. Ich habe für den Alltag nur eine schmal geschnittene Jeans ohne Waschung. Eine Zweite hätte keinen Mehrwert. Ein Modell mit Waschung oder in einer anderen Farbe schon eher. Die drei identischen, weißen Tops, die ich gerne auch als Unterhemden anziehe, sind dagegen alle drei ein wertvoller Bestandteil meiner Garderobe. Denkt also kurz darüber nach: Brauche ich wirklich mehrere dunkelblaue T-Shirts oder Jeans-Miniröcke oder geblümte bodenlange Kleider oder, oder, oder? Eure Antworten sind sicherlich andere als meine, aber selten immer „Ja“.

Frage 3: Kann ich es ausreichend kombinieren?

Nehmen wir also an, ich habe ein neues Kleidungsstück in der Hand, von dem ich sicher bin, dass es mir steht und gefällt. Und es gleicht auch keinem anderen Stück in meinem Schrank. Dann schnell mal kaufen, oder? Nicht ganz. Denn es gibt noch eine Falle, in die ich schon öfter getappt bin. Hand hoch, wer schon mal etwas unbedingt kaufen wollte und die Rechtfertigung lautete irgendwie wie folgt: Da muss ich ja nur noch xy kaufen und schon kann ich es anziehen. Beispielsweise fehlt zu dem Rock nur noch ein farblich passendes Oberteil im Schrank. Oder zu der Hose ein passender Gürtel und Schuhe mit einer bestimmten Absatzhöhe. Die fehlenden Teile werden aber nie gekauft und so wird das gute Stück irgendwann ungetragen aussortiert.

Been there, done that…. Gut, dass ihr diese Falle leicht umgehen könnt. Denk immer kurz darüber nach, ob das neue Teil mit dem Bestand harmoniert. Je mehr bereits vorhanden ist, mit dem es kombiniert werden kann, umso höher die Chance, dass ich es anziehe. Und damit auch, dass ich es kaufe. So baue ich mir nach und nach eine Garderobe auf, die aus vielen miteinander kombinierbaren Kleidungsstücken besteht.

Ein minimalistischer Kleiderschrank erleichtert den Überblick

Mein Minimalistischer Kleiderschrank: da stehe ich

Ich achte nun schon ein paar Jahre darauf, was ich kaufe. Anfangs habe ich „nur“ versucht, meinen Stil zu finden und damit quasi die erste Frage zu beantworten. Zeitgleich zu meinem wachsenden Bewusstsein für meinen Impact auf die Welt, haben mein Mann und ich angefangen unser Leben zu entrümpeln. Auch wenn ein minimalistischer Kleiderschrank also nicht von Anfang an mein Ziel war, bin ich auf dem Weg dahin gelandet. Inzwischen ist alles, was neu dazu kommt, entweder gebraucht, Fair Fashion oder in ganz wenigen Ausnahmen „konventionell“, aber hochwertig und langlebig. Für die Schwangerschaft und Stillzeit habe ich überhaupt nichts neu gekauft. Als nichts mehr passte, habe ich ein paar Stücke Second Hand gekauft. Seither habe ich zwar noch ein paar Stücke aussortiert, aber, Socken und Unterwäsche mal ausgenommen, nichts neu dazu gekauft.

Mit der aktuellen Menge an Kleidungsstücken bin ich schon recht zufrieden. Hier und da ist es noch etwas zu viel. Nach wie vor habe ich Stücke, die ich nicht so gerne trage oder für irgendeinen ominösen Anlass aufhebe. Da ich aber während der Stillzeit viele Sachen nur deshalb nicht anhatte, weil sie dafür unpraktisch waren, habe ich das Ausmisten noch aufgeschoben. Die Winterklamotten, die ich letzte Saison über nicht getragen habe, habe ich bereits aussortiert. Das Gleiche mache ich nochmal nach dem Sommer. Dann werde ich klarer sehen, was mir wirklich noch fehlt und gezielt danach suchen.

Was kann für dich dabei rausspringen?

Die Vorteile eines reduzierten Kleiderschranks gehen über die Auswirkungen auf Umwelt und Natur hinaus. Durchbrechen wir die Konsumspirale von schnelllebiger, billiger Mode und setzen auf Qualität und faire Preise, können wir die Lebensbedingungen für alle entlang der Lieferkette verbessern. Aber auch mit uns selbst macht der andere Fokus etwas. Das „Konkurrenzdenken“ um das beste, schönste, modischste Outfit war für mich nie ein freudiger Teil meines Lebens. Mir stundenlang über meine Kleidung Gedanken zu machen, macht mich nicht glücklich. Je weniger Zeit ich dafür in meinem Alltag einräume, umso freier und selbstsicherer fühle ich mich. Und trotzdem renne ich nicht ewig mit den gleichen, langweiligen Klamotten rum. Durch gezielte Käufe bleibt mein Kleiderschrank lebhaft. Gleichzeitig habe ich Stücke, die ich seit Jahren mit Freude trage. Ein minimalistischer Kleiderschrank kann für euch also eine Bereicherung sein und steht nicht zwingend für Verzicht.

Darum ist ein minimalistischer Kleiderschrank gut für alle:

  1. Mentalen Platz sparen: Vom Einkaufen bis zum Outfit zusammen stellen – ein minimalistischer Kleiderschrank mit vielen Kombinationsmöglichkeiten macht euren Kopf freier.
  2. Physischen Platz sparen: Weniger Kleidung bedeutet, dass euer Kleiderschrank kleiner ausfallen kann.
  3. Geld sparen: Selbst mit Fokus auf hochwertiger, langlebiger Fair Fashion spart ihr letztendlich Geld dadurch, dass ihr weniger Teile braucht und kauft.

Weitere Infos zum Thema:

Sanfte und nachhaltige Babypflege

Meine erste Begegnung mit der Abteilung für Babypflege im Drogeriemarkt hatte ich schon lange bevor mein Sohn überhaupt angedacht war. Da meine Kopfhaut von zu aggressivem Shampoo anfängt zu jucken, habe ich eine Zeit lang Babyshampoo benutzt. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass einige Hersteller sehr optimistisch sind, was die zarte Babyhaut aushält. Den Inhaltsstoffen nach müssen die Kleinen ganz schön robust sein. Teilweise ist der einzige Unterschied zur Variante für Erwachsene der Duft. Inzwischen ist unser Sohn schon quasi kein Baby mehr. Daher möchte ich mit euch meine Erkenntnisse und Erfahrung zum Thema nachhaltige Babypflege weitergeben.

Wie viel darf es denn sein?

Kein bisschen Hornhaut, selbst die ultraweichen Babynägel hinterlassen Kratzer – nichts scheint so zart zu sein, wie die Haut eines Säuglings. Verständlich, dass es da verlockend ist, die Kleinen regelmäßig von Kopf bis Fuß mit einer dicken Cremeschicht zu versehen. Ist die Babyhaut allerdings gesund, ist allzu viel Pflege nicht notwendig. Ein bis zwei Mal die Woche ohne Badezusatz in die Wanne, eincremen nach Bedarf und schon ist der Zwerg gut versorgt.

Die wenigen Produkte, die ihr verwendet, sollten auf die empfindliche Haut abgestimmt sein. Lasst euch aber von der Beschreibung mancher Hersteller nicht in die Irre führen. Denn nicht überall, wo „Baby“ draufsteht, ist auch ein sanftes Produkt drin. Ein paar entscheidende Punkte auf der Liste der Inhaltsstoffe solltet ihr im Blick behalten, wie ihr in diesem Ratgeber nachlesen könnt.

Am Anfang darf es gerne überschaubar sein

Eines kann ich euch gleich zu Beginn versprechen: Die Erstausstattung für euer Baby ist mit ganz wenigen Pflegeprodukten komplett. Und von denen solltet ihr vorsichtshalber auch lieber erstmal eine Packung kaufen. Denn auf so einen kleinen Hopser könnt ihr nicht viel schmieren :-). Wir kommen nach einem Jahr Elternschaft auf 4 1/2 Produkte für unsere nachhaltige Babypflege.

  1. Popocreme: Selbst mit Stoffwindeln und unseren schonenden, selbstgemachten Feuchttüchern sind auch wir nicht vor dem bösen roten Popo gefeit. Ein tagelanger Durchfall letzten Herbst und das ein oder andere neue Essen bei der Beikost haben unseren kleinen Mann nicht kalt gelassen. Bei uns hat sich da eine Naturkosmetik-Salbe mit Calendula bewährt. Gerade sprießen auf unserem Balkon viele kleine Ringelblumen-Sprösslinge. Wie mein erster Versuch glückt, selbst eine Salbe daraus zu machen, werde ich euch hoffentlich in ein paar Monaten berichten können. Ist der Windelbereich mal so richtig rot, dann hilft eine Salbe mit (mehr) Zink weiter. Unsere Popocreme hat davon nicht ganz so viel und hilft daher in den Fällen nicht so schnell, wie eine Zinksalbe aus der Apotheke es tut.
  2. Pflegeöl: Gerade am Anfang gab es immer mal wieder eine kleine Hautstelle bei unserem Kleinen, die ein wenig Unterstützung gebrauchen konnte. Sei es der Windelbereich, der zwar nicht wund, aber vielleicht ein wenig gereizt war, oder eine Hautfalte. Unsere Hebamme hatte uns eine kleine Probepackung Babyöl mitgegeben und das setzen wir in so einem Fall ganz gezielt ein. Da sich die Begeisterung für eine Babymassage bei unserem Wurm in Grenzen hielt, reichen uns bisher die paar Milliliter.
  3. Zahnpflege: Ich bin kein (Zahn-)Arzt oder sonst irgendwie qualifiziert euch hier zu sagen, was die richtige Zahnpflege für euer Baby ist. Dass sie, in welcher Form auch immer, aber von Anfang an sinnvoll ist, werden euch viele (Experten) sagen. Wir möchten jedenfalls, dass die Zahnpflege ebenso wie das Baden oder Essen im Alltag unseres Kindes integriert ist.
  4. Abgerundete Nagelschere: Den Punkt könnt ihr als optional ansehen, denn ich gehe mal davon aus, dass so ziemlich jeder eine Nagelschere im Haus hat. Ich hatte auch eigentlich nicht vor extra eine Babynagelschere zu kaufen. Bis ich dann das erste Mal mit meiner eigenen vor meinem Sohn saß. Da lief mir auf einmal fast der Angstschweiß den Rücken herunter. Ich konnte einfach nicht mit dem spitzen Ding die Mini-Nägel kürzen während er, wie so oft, nicht ans Stillhalten dachte (selbst im Schlaf). Also haben wir jetzt noch ein Exemplar mit abgerundeter Spitze und das hilft zumindest meinen Nerven. Denn einfacher wird das Ganze nicht, wenn der Bewegungsdrang zunimmt.

Und der halbe Tipp? Das Schweizer Taschenmesser der Babypflege ist die gute, alte Muttermilch. Ein Schuss ins Badewasser, ein bisschen auf eine raue Hautstelle, eine Schicht auf den wunden Popo – Mutter Natur hat uns Mamas da gleich mal was mitgegeben. Ich hatte zwischenzeitlich immer mal wieder Milch abgepumpt, die der kleine Mann dann aber aus der Flasche verschmähte. War gerade Badetag, dann kam sie halt ins Wasser und er hatte trotzdem was davon.

Optional in der Erstausstattung Babypflege: eine abgerundete Nagelschere

Was eine nachhaltige und sanfte Babypflege ausmacht

Grundsätzlich versuche ich, wie ihr seht, die Menge an Produkten klein zu halten. Dadurch schmeiße ich nicht lauter halb volle Packungen weg, wenn sich kein anderer Verwendungszweck mehr findet. Gleichzeitig kontrolliere ich bei meinem Kleinen sehr genau, welche Inhaltsstoffe die verschiedenen Cremes und Co. haben. Da ich mir aber leider nicht annähernd merken kann, welche Inhaltsstoffe ich vermeiden will, nutze ich die App Codecheck. Dort ist genau aufgelistet, welche Inhaltsstoffe aus welchen Gründen problematisch sind oder sein können. Leider ist die App nicht immer aktuell und bewertet manches anders, als ich es würde. Aber für einen Überblick ist sie dennoch meist zu gebrauchen. Ich greife im Endeffekt dann auf zertifizierte Naturkosmetik zurück. Da der Begriff „Naturkosmetik“ nicht gesetzlich geschützt ist, werdet ihr einige Produkte finden, die sich damit zu Unrecht schmücken. Hier gibt es aber einige Siegel, auf die ihr vertrauen könnt, wie beispielsweise NaTrue oder Ecocert.

Behaltet ihr also ein paar Sachen im Auge, habt ihr fast keinen Aufwand um eure Zwerge natürlich zu pflegen. Hat euer Baby krankheitsbedingt Probleme mit der Haut, kann selbstverständlich noch die ein oder andere Notwendigkeit dazu kommen. Da wir hier keinerlei Probleme hatten, kann ich dazu leider nichts sagen. Aber ein gesundes Baby braucht wirklich nur ganz wenige Produkte, um zufrieden zu sein. Dass das nicht nur für die Pflege gilt, darauf gehe ich in meinem Beitrag zur nachhaltigen Erstausstattung für Babys genauer ein.

Nachhaltige Babypflege tut den Kleinen und der Natur gut

  1. Keine Schadstoffe: Ihr schützt die zarte Haut und langfristig auch die Gesundheit eurer Zwerge.
  2. Keine Erdölprodukte: Bei der Herstellung von Naturkosmetik wird auf Bestandteile aus Erdöl verzichtet.
  3. Weniger Müll: Durch die Reduzierung auf wenige Produkte fällt wenig Verpackungsmüll an und die Chance, dass nur wenige oder keine ungenutzten Reste übrigbleiben, steigt.

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