Mähfreier Mai für mehr Artenvielfalt

Naturnahes Gärtnern liegt mir am Herzen. Ich finde es ein wichtiges und spannendes Thema, das hier nicht umsonst eine eigene Kategorie bekommen hat. Umso mehr freut es mich, dass ich nun nicht nur mein eigenes Wissen teilen kann. Was hinter der Idee „mähfreier Mai“ steckt, erzählen in diesem Gastbeitrag die Experten von NaturPaten. Mission der NaturPaten ist es, Artenschutz für Alle zu ermöglichen. Sie verfolgen dieses Ziel, indem sie Blühpatenschaften anbieten. Als Blühpate kannst Du helfen, natürliche Blühwiesen anzulegen.

Der mähfreie Mai und seine Auswirkungen auf die lokale Tierwelt: Wie Du ganz entspannt dazu beitragen kannst, die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Artenvielfalt ist von unschätzbarer Bedeutung für unsere Umwelt und das ökologische Gleichgewicht. Doch durch den Einfluss von uns Menschen sind leider mehr und mehr Tierarten bedroht oder sogar bereits ausgestorben. Einer der Faktoren, die zur Verringerung der Artenvielfalt beitragen, ist die intensive Landnutzung, insbesondere in besiedelten Gebieten. Ein Blick in den stereotypischen mitteleuropäischen Vorgarten zeigt adrett kurz gemähte Grünflächen. Was im ersten Moment praktisch erscheinen mag, ist für die Artenvielfalt wirklich verheerend. Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken, ist der mähfreie Mai. Dieser herrliche Monat im Frühsommer ist eine super Gelegenheit, in Deinem Garten auf den Rasenmäher zu verzichten und die Natur sich selbst zu überlassen. Was einfach klingt, ist häufig nicht leicht.

Erfahrungsgemäß sind selten alle Mitglieder eines Haushaltes einer Meinung. Manche Menschen sind abenteuerlustiger und offener als andere. Gerade ältere Menschen haben aus unserer Erfahrung gelegentlich Ressentiments, den Rasenmäher still stehen zu lassen. “Nichts tun?” “Was sollen die Nachbarn denken, wenn hier alles wuchert?” “Aber Papa mäht doch schon immer am Samstag den Rasen…:” All das sind Fragen, die es zu beantworten gilt. Wir freuen uns, wenn dieser Beitrag dazu hilft, Menschen aufzuklären und zu mehr Artenvielfalt zu ermutigen – es lohnt sich! Doch ehe wir gleich zum Thema Artenvielfalt springen, noch kurz ein paar Worte dazu, weshalb der herkömmliche Rasenmäher den Tieren und Pflanzen in deinem Garten so sehr schadet.

Ein mähfreier Mai hilft Insekten und Pflanzen

Warum mähen mit dem Rasenmäher schädlich ist

Die regelmäßige Pflege von Gärten und Grünflächen durch das Mähen von Rasen beeinträchtigt die natürliche Entwicklung von Pflanzen und Tieren. Die meisten Rasenmäher sind so konstruiert, dass sie dem Menschen möglichst wenig Arbeit machen. Die Messer sind so angeordnet, dass sie sich rasend schnell um die eigene Achse drehen. Dadurch wird ein Sog kreiert, der die winzig klein gehäckselten, abgemähten Pflanzenteile in einen Fangkorb transportiert. Was dem Menschen das anschließende Rechen erspart, ist für die betroffenen Insekten eine wahre Todesfalle. Der saugende Effekt ist für sie fatal, da sie mit größter Geschwindigkeit umhergewirbelt werden. Wer nicht vom Messerbalken erschlagen wird, kommt spätestens im Fangsack des Mähers um ☹️. Der Verzicht auf den Rasenmäher ist deshalb auch über den Mai hinaus ratsam.

Besser geeignet sind dafür die klassische Sense oder Balkenmäher: beide kreieren keinen fatalen Sog. Es gibt noch einen weiteren Vorteil: die abgemähten Pflanzenteile haben die Möglichkeit, Samenstände abzugeben. So erhältst Du die Artenvielfalt in der Blühwiese. Anders der klassische Rasenmäher: sämtlichen Samen werden im Fangkorb gesammelt und landen auf dem Kompost oder werden gemulcht. Wenn Du nur einen klassischen Rasenmäher zuhause hast, oder aus gesundheitlichen Gründen die Sense nicht schwingen kannst, gehe beim Mähen so langsam als möglich vor. Je langsamer Du den Mäher schiebst, desto mehr Zeit haben Fluginsekten, die Pflanzen in der Mähschneise zu verlassen.

Auf zum mähfreien Mai

Es freut uns, wenn Du dich für das Thema interessierst. Damit Du auch genau verstehst, wie der verlängerte Winterschlaf deines Rasenmähers dem bunten Treiben in deinem Garten aktiv hilft, haben wir in diesem Beitrag einige spannenden Aspekte für dich zusammengetragen. Du erfährst, wie der mähfreie Mai dazu beitragen kann, die Artenvielfalt zu erhalten, welche Tiere davon profitieren und wie Du damit aktiv dazu beitragen kannst, die lokale Tierwelt zu unterstützen. Lass uns gleich loslegen.

Eine kleine Sache noch vorweg: Im Gespräch stellen wir immer wieder fest, dass Menschen sich den Ernst der Lage besser bei größeren und ‘greifbaren’ Tierarten vorstellen können. Beispielsweise lässt sich leichter eine bedrohte Fledermaus vorstellen, oder ein Biber, als ein winzig kleines Insekt. Da unser Ökosystem auf vielfältige Weise zusammenhängt, zählt jedes Lebewesen, egal wie klein es ist. Um jedoch für dich als Leser das Thema etwas greifbarer zu machen, ziehen wir als Beispiele gerne ein paar größere Tiere heran, wie etwa den beliebten Igel.

Insekten freuen sich über blühende Grünflächen

Warum ein mähfreier Mai wichtig für die lokale Tierwelt ist

Der Verzicht auf das Mähen von Rasenflächen im Mai hat viele Vorteile für die lokale Tierwelt. Viele Tiere, insbesondere Insekten und Kleinsäuger, sind auf eine bestimmte Umgebung und eine Vielfalt von Pflanzen angewiesen, um Nahrung und Lebensraum zu finden. Durch das regelmäßige Mähen von Grünflächen werden oft wichtige Nahrungsquellen und Verstecke zerstört, die für die Tiere überlebenswichtig sind. Wenn du einen mähfreien Mai einlegst, gibst Du den Tieren hingegen eine Chance, sich ungestört zu vermehren, sich zurückzuziehen und auf Nahrungssuche zu gehen.

Nicht nur Insekten profitieren von einem mähfreien Mai

Dabei profitieren nicht nur seltene Arten von einem mähfreien Mai, sondern auch Tiere, die bei uns noch häufiger vorkommen, so wie zum Beispiel Vögel, Igel und Eichhörnchen. Denn auch sie sind auf eine Vielfalt von Nahrungsquellen angewiesen und können von der natürlichen Entwicklung von Grünflächen profitieren. Nehmen wir uns als Beispiel einmal den Igel heraus. Meist denken wir erst im Herbst daran, dass er unsere Hilfe braucht und legen dann einen Laubhaufen an. Das ist prima, doch der Igel ist auch im Frühsommer auf Nahrung angewiesen. Vielleicht hast Du es bereits gewusst? Igel sind keinesfalls reine Vegetarier. Sie verzehren gerne allerhand Insekten wie den Laufkäfer oder Larven von Nachtschmetterlingen. Dazu kommen noch Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Stelle dir vor, was dein Rasenmäher mit diesen kleinen Lebewesen macht. Dann kannst Du sicher nachvollziehen, dass fleißiges Rasenmähen dem Speiseplan des Igels sehr zusetzt.

Du siehst also, durch den Verzicht auf das Mähen im Mai wird die natürliche Vegetation nicht nur geschont, sondern auch gefördert. So können sich Pflanzen und Tiere im Einklang entwickeln und eine harmonische Gemeinschaft bilden.

Insektenhotels und Nistplätze sind ideal Begleiter im mähfreien Mai

Wie Du zusätzlich aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kannst

Der Rasenmäher steht still und Du weißt noch gar nicht, was Du mit der so gewonnen Zeit anstellen sollst? Da können wir dir bestimmt etwas Inspiration spenden 🙂. Du kannst die Zeit nutzen um aktiv dazu beitragen, die lokale Tierwelt zu unterstützen und damit zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Hier haben wir ein paar Ideen für dich:

  1. Schaffe Nistplätze: Durch das Anbringen von Nistkästen oder das Aufstellen von Vogelhäusern kannst Du Vögeln und anderen Kleintieren einen sicheren Lebensraum bieten. Auch Insektenhotels können dazu beitragen, dass sich viele nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln in Deinem Garten ansiedeln.
  2. Pflanze heimische Arten: Durch das Anpflanzen von heimischen Sträuchern und Bäumen, aber auch Wildblumen und Gräsern, schaffst Du einen Lebensraum für viele einheimische Tiere. Heimische Pflanzen sind besser an die regionalen Bedingungen angepasst und bieten den Tieren Nahrung und Versteckmöglichkeiten.
  3. Verzichte auf Pestizide: Durch den Verzicht auf Pestizide schonst Du nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere in Deinem Garten. Viele Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden unter den Auswirkungen von Pestiziden und können dadurch in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Denke noch einmal an unseren Freund, den Igel. Wenn er Schnecken verzehrt, die mit Schädlingsmitteln in Kontakt waren, hat das furchtbare Folgen für ihn.
  4. Informiere Dich: Es ist super, dass Du diesen Blogbeitrag liest. Informiere dich weiter über die heimischen Tierarten in Deiner Region und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um sie zu unterstützen. Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und wertvolle Informationen und Tipps bereitstellen.
Das Ergebnis nach ein paar Wochen mähfreier Mai: eine Blütenvielfalt.

Entdecke deine Vorliebe für bunte Vielfalt neu

Was wäre, wenn dein Rasen in Wahrheit lieber eine wilde Wiese wäre? Realistisch gesehen, wird dir dein Rasen seine Vorlieben wohl kaum mitteilen können. Und doch ist der Frühsommer eine tolle Gelegenheit, zu beobachten welches Leben sich in deinem Garten entwickeln kann! Je nach Wetter kann sich dein Garten im Monat Mai ohne Mähen zu einem herrlich bunten Eldorado entwickeln. Selbst langjährige Freunde des Rasenmähens haben auf diese Weise schon ihre Vorliebe für eine bunte Vielfalt an heimischen Blühpflanzen entdeckt. Spätestens, wenn Du den Boden einmal genauer in Augenschein nimmst, wirst Du sehen, wie lebendig es darin summt und brummt.

Und wenn dir die Gräser dann doch sprichwörtlich über den Kopf wachsen sollten, gibt es da immer noch die Möglichkeit, nur Teile des Gartens zu mähen. So entstehen beispielsweise Wege zum Wäscheständer oder zum Kaffeetisch, ohne dass alles wieder steril abgemäht werden muss.

Jeder von uns kann einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Und sei es nur durch kleine Veränderungen im eigenen Garten wie den Verzicht auf den Rasenmäher. Die lokale Tierwelt wird es dir herzlich danken, wenn du dich für ihre Erhaltung einsetzt und so zu einer lebendigen und vielfältigen Natur beiträgst. Wird auch Dein Mai ein mähfreier?

Der Winter und ein Fazit aus dem Gemüsegarten

Es ist Februar und damit ist das erste komplette Jahr in unserem kleinen Gemüsegarten zu Ende. Höchste Zeit also, vom Herbst und Winter zu erzählen und ein Fazit zu ziehen. Erwartungsgemäß wurde es die letzten Monate immer ruhiger in unseren Kisten und Kübeln und damit auch weniger Arbeit. Nicht alles hat ganz so geklappt, wie geplant, wodurch es noch weniger zu tun gab. Nichtsdestotrotz liegt ein ereignisreiches Gartenjahr hinter uns mit vielen spannenden Erkenntnissen. Dazu ziehe ich später noch ein Fazit.

Als die Tage kürzer wurden

Der Spätsommer und Herbst brachten unserem Garten erstmal an verschiedenen Stellen Mehltau ein. Sehr ärgerlich, da dieser auch mit Hausmitteln nur schwer loszukriegen ist. Die erste Ladung Feldsalat war ebenso betroffen wie ein Teil des Mangolds. Ob das Gemüse dadurch noch essbar ist, konnte ich nicht 100%ig herausfinden. Entsprechend traurig stimmte mich der Anblick der Pflanzen. Eine schöne Überraschung waren dagegen die Roten Beeten. Wie in der Zusammenfassung vom Sommer erwähnt, war ich damit recht spät dran. Aber am Ende sind einige Mini-Beetchen dabei herausgekommen. Und das ist auf jeden Fall besser, als brach liegende Erde. Sehr spärlich war die Ausbeute beim Postelein. Obwohl ich an mehreren Stellen mit unterschiedlichen „Techniken“ gesät habe, sind es am Ende gerade mal drei kleine Pflänzchen geworden. Woran es lag? Ich bin völlig überfragt!

Kleine Rote Beete im Gemüsegarten im Winter

Der Gemüsegarten genießt im Winter die Ruhe

Der Winter war sehr ruhig. Bisher war es kaum lange trocken, sodass ich kaum gießen musste. Also konnte ich die letzten Wochen nur hier und da etwas ernten. Beispielweise die kleinen, aber leckeren Reste Pak Choi, die die Raupen übriggelassen haben. Durch meine Fehlplanung und die nicht aufgegangenen Samen war aber generell nicht allzu viel zu holen. Naja, nicht weiter schlimm. Zum einen ist es auf so kleiner Fläche utopisch sich selbst zu versorgen. Zum anderen war das Jahr gewollt experimentell, denn ich musste ja alles erst einmal kennen lernen und mir Wissen aneignen.

Der Postelein wuchs leider nur sehr spärlich

Ein spannendes Jahr

Was ist nun also mein Fazit zum Gemüsegarten nach dem Winter und damit nach vier vollen Jahreszeiten? Es gab – wenig verwunderlich – Höhen und Tiefen. Praktisch dabei zuzusehen, wie Raupen die liebevoll gehegten Pflanzen aufessen, war nicht so schön. Und von manchem, wie den Zuckerschoten oder dem Postelein, hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Aber gerade die tolle Tomaten- und Erdbeerernte haben einiges wieder wett gemacht. Manche Fehler von meiner Seite habe ich auch schon erkannt. Von Kübeln mit nassen Füßen hatte ich schon erzählt. Dazu kommt, dass ich teilweise zu sparsam mit der Erde war, wodurch sich nicht alle Pflanzen richtig ausbreiten konnten. Ab sofort bin ich also großzügiger und vergesse nicht, dass die Erde mit der Zeit wieder etwas in sich zusammenfällt.

Zusätzlich halte ich schon die Augen nach ein paar größeren Gefäßen offen. Manches, was gut in ganz kleinen Behältern wächst, wie Radieschen, wird bei uns einfach nicht oder nur selten gegessen. Und zuletzt versuche ich für das nächste Jahr einen besseren Anpflanzplan auszuarbeiten. Teils waren die eingeplanten Behälter doch nicht früh genug frei. Bei manchen Pflanzen, wie dem Mangold, hätte ich das Säen bzw. Pflanzen auf mehr Zeitpunkte aufteilen sollen, damit nicht alles auf einmal reif wird. Ein Anfängerfehler, zugegebenermaßen, den ich unterschätzt hatte.

Roter Mangold war unser Farbtupfer im Winter im Gemüsegarten

Und nun?

Meine Vorbereitungen für die nächste Saison sind schon gestartet. Weltbewegend anders als letztes Jahr wird es nicht werden, aber hoffentlich etwas stimmiger und erntereicher. Da es entsprechend eher wenig Interessantes zu erzählen geben wird, ist dieser Bericht zum Gemüsegarten im Winter erstmal der letzte Teil der kleinen Beitragsserie. Ein paar Themen, die ich euch rund um das Thema „Garten und Balkon“ ans Herz legen will, sind noch in Planung. Und falls wir unseren Vertical Garden noch erweitern, werde ich auch berichten. So üppig wie bei anderen sieht es hier ja leider noch nicht aus.

Nun freue ich mich aber erstmal zu hören, wie euch diese kleine Serie gefallen hat und ich bin gespannt, wie es in euren Gärten und auf euren Balkonen die letzten Monate aussah. Wie war euer Gartenjahr? Hattet ihr auch, wie ich und einige (Hobby-)Gärtner um mich herum, Besuch vom Mehltau? Tauscht euch gerne mit mir in den Kommentaren aus.


Was schon zu Ende? Alle, die den Anfang verpasst haben, können direkt zu Teil 1 der Reihe rüber hüpfen. Alle Beiträge im Überblick gibt es natürlich auch für euch.

Hausmittel im Garten: überhaupt nicht altmodisch

Nachhaltiges Gärtnern hat viele Facetten und füllt nicht umsonst ganze Bücher. Und so habe ich gar nicht erst den Anspruch euch hier geballtes Wissen weiterzugeben. Es soll vielmehr eine Anregung sein, um bei den Experten weiterzulesen. Vor einiger Zeit habe ich euch zusammengefasst, warum die Wahl der richtigen Erde einen großen Unterschied macht. Dieses Mal kriegt ihr einen kurzen Überblick über das Thema Hausmittel gegen Schädlinge und Krankheiten im Garten. In der geschützten Umgebung unseres alten Balkons war das kaum ein Problem. Viele Tierchen fanden schlichtweg nicht den Weg an meine Pflanzen. Jetzt mit Garten sieht das ganz anders aus. Die Sonnenblumen wurden von Schnecken gefuttert, an einigen Pflanzen hatten es sich Blattläuse gemütlich gemacht und es fressen sich Gemüseeulen (kleine Raupen) dick und rund.

Es ist natürlich ärgerlich zu sehen, wie die liebevoll aufgezogenen Pflänzchen von anderen gegessen werden. Doch Rachegedanken im Sinne von vergiften können nach hinten losgehen. Denn viele Mittel, die Plagegeister vertreiben, schaden auch denjenigen, die gerne gesehen sind. Insekten gehören zu einem funktionierenden Gartenkreislauf dazu und wer ernten will, muss es summen lassen. Es gibt sicherlich Bereiche im Leben, bei denen die „Tricks“ von Oma und Opa nicht mehr weiterhelfen. Im Garten sind sie aber genau richtig. Nicht altmodisch, sondern trendy nachhaltig 😉

Mit Hausmitteln den Garten vor Schädlingen schützen

Back to basics

Brennnesselsud, absammeln und abspülen, Barrieren errichten… Für fast jeden Schädling und jede Krankheit gibt es ein Hausmittel als Alternative zu den Pestiziden aus dem Fachhandel. Vielleicht geht es euch wie mir. Mir fehlt schlichtweg das Wissen und die Erfahrung was ich am besten wann einsetzen soll. Doch zum Glück gibt es Bücher und das Internet. Einen konkreten Buchtipp habe ich da leider (noch) nicht, aber so gehe ich aktuell vor. Zuerst müsst ihr natürlich herausfinden, was da an euren Pflanzen knabbert oder welche Krankheit sich eingenistet hat. Dazu gleiche ich meinen Fund mit Bildern und Beschreibungen auf Gartenwebseiten ab. Habt ihr einen Namen, findet sich über eine Websuche „Hausmittel gegen xy“ in der Regel immer etwas. Habt ihr, wie ich, erfahrene Gärtner zur Hand, könnt ihr selbstverständlich dort nachfragen. Und dann müsst ihr es natürlich umsetzen.

Ein weiterer Schritt sollte immer sein, die Lebensbedingungen für Schädlinge und Krankheiten zu verschlechtern und die von Nützlingen zu verbessern. Ganz konkret heißt das, dass ihr auf Fruchtfolgen und gute Beetpartner achten solltet. Und – was ihr bestimmt sowieso macht – darauf, dass die Pflanzen alles haben, um gesund zu wachsen. Aber überversorgt sie auch nicht. Gesunde Pflanzen werden generell weniger befallen.

Krankheiten auf Pflanzen sind oft mit Hausmitteln zu behandeln

Das Ergebnis sind unbelastete Lebensmittel

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Schädlinge und Krankheiten im Garten nervig sind. Sie mit Hausmitteln zu behandeln, bringt gegenüber der Chemiekeule zugegebenermaßen hin und wieder keinen Zeitvorteil. Aber die Tatsache, dass wir am Ende unbelastete Lebensmittel essen, überwiegt für mich allemal. Und die Natur dankt es uns sowieso. Welches Hausmittel für den Garten hat euch denn mal so richtig überrascht? Weil es einfach so gut gewirkt hat oder ihr nie darauf gekommen wärt. Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Wer freut sich über Hausmittel im Garten?

  1. Die Natur: Jeder Einsatz von Pestiziden bringt die natürlichen Abläufe der Natur durcheinander.
  2. Die Pflanzen: Vorbeugung und Nützlinge stärken eure Pflanzen nicht nur gegen Schädlinge und Krankheiten.
  3. Der Körper: Sowohl das Ausbringen als auch die Aufnahme von Pestiziden durch die Nahrung gefährden eure Gesundheit.

Weitere Infos zum Thema:

Hallo Sommer: Die erste Ernte im Gemüsegarten

Die einzige Sonnenblume, die eine Schneckenattacke vor ein paar Wochen überlebt hat. Klein, aber stolz blickt sie über unseren kleinen Garten. So viel Ausdauer hat es verdient als Startbild ausgewählt zu werden. 🙂 Eigentlich wollte ich am Ende des Sommers von der Ernte aus unserem Gemüsegarten berichten. Tja, der Sommer ist noch nicht vorbei. Aber seit der Zusammenfassung unseres Gartenfrühlings ist so viel passiert, dass ich nicht länger warten konnte. Daher erzähle ich euch heute schon, wie es unseren Pflänzchen ergangen ist und welche Leckereien bereits gegessen sind. Für alle, die sich fragen, warum wir nur in Kisten und Kübeln gärtnern, hier noch mal der erste Bericht aus unserem (neuen) Garten.

Kohlrabi aus dem eigenen Gemüsegarten

Das wanderte bereits in unsere Bäuche

Mit viel Freude besonders bei unserem Sohn haben wir in unserem Gemüsegarten die Ernte mit leckeren Erd- und Himbeeren begonnen. Die Erdbeeren sind nicht ganz so üppig gewachsen wie die letzten Jahre. Das zweifache Umtopfen war da sicherlich nicht unschuldig dran. Aber freudiger Weise kriegen sie an ihrem Standort genug Sonne ab, um lecker zu werden. Die Himbeeren hingen so voll wie noch nie. Sogar der zweite Strauch hatte nach ein paar Jahren „Eingewöhnung“ nun endlich erste Beeren. Sonst hätte ich ihn nach der Saison vermutlich endgültig aus dem Garten verbannt. Und auch das Warten auf die Tomaten hat sich gelohnt. Ein Strauch sieht etwas mitgenommen aus, da der kleine Mann mehrmals täglich danach „schauen“ musste. Aber an beiden Pflanzen sind Früchte. Obwohl sie weniger Sonnenstunden haben als in der alten Wohnung, schmecken sie richtig gut. Nächstes Jahr setzen wir definitiv mehr davon.

Besonders stolz bin ich ja auf die erste Kohlrabi- und Paprikaernte. Beides habe ich bisher nur erfolglos gepflanzt, aber dieses Mal scheine ich alles richtig gemacht zu haben. Also fast… Eine Hälfte der Kohlrabis hatte erst zu wenig Erde und ist ausbaufähig. Aber noch haben sie Zeit zu wachsen und so lange freuen wir uns über die Exemplare aus dem anderen Kübel. Die erste Fuhre Salat ist abgeerntet, aber irgendwie habe ich es verpasst, rechtzeitig für Nachschub zu sorgen. Zwiebeln und Mangold warten noch auf die Ernte. Hier muss ich mal dran denken, sie im Essensplan einzubauen. Neuen Mangold habe ich trotzdem schon ausgesät, damit das Futtern später im Jahr weitergehen kann. Ein kleiner Erfolg für mich ist es auch, endlich mal Petersilie durch die Saison gebracht zu haben. Es sind manchmal die Kleinigkeiten. 😉

Snackpaprika wachsen gut in ausreichend großen Kübeln

Mit Freud und Leid durch den Regen

Bei uns in der Region war der Regen bisher gut über die Saison verteilt, sodass ich die letzten Monate mit dem Gießen wenig Arbeit hatte. Als es Zeit wurde nachzudüngen, regnete es fast zu viel am Stück. Aktuell nutze ich einen Bio-Flüssigdünger, der im Gießwasser verdünnt wird. An den Tagen, an denen ich gießen musste, habe ich leider nicht immer dran gedacht. Aber dem Zustand der Pflanzen nach war die Menge ausreichend. Nächstes Jahr muss ich auf jeden Fall besser darauf achten, dass die Kästen gut ablaufen können. Einige hatte ich auf einem Untersetzer stehen, damit das Wasser nicht gleich verschwindet und ich weniger gießen muss. In den Zeiten, in denen es regelmäßig geregnet hat, standen dann aber einige Pflanzen zu lange im Nassen. Das dürfte der Grund gewesen sein, warum die Zuckerschoten erst kümmerlich klein blieben und dann mit gerade mal drei Früchten eingingen.

Der Spinat sah erst vielversprechend aus, obwohl ich ihn aus Versehen zu früh gesät hatte. Das zweite und dritte Blattpaar wuchs klein, aber munter. Doch dann passierte erst einmal wenig und plötzlich zu viel. Innerhalb von wenigen Tagen ging er in die Blüte und war durch. Ob das jetzt am Standort, der Aussaat oder den nassen Füßen lag? Ich weiß es nicht. Eine zweite Fuhre für den Spätsommer ist in der Erde. Mal sehen, was passiert.

Kleine Cocktailtomaten geben in unserem Gemüsegarten auch aus Töpfen eine gute Ernte

Der Herbst lässt schon leise grüßen

Ob durch Ernten oder Fehlversuche – die ersten Kästen sind schon wieder leer. Spinat und Mangold sind, wie erwähnt, schon gesät. Die Lücken fülle ich jetzt mit Pflanzen, die im Herbst und Winter geerntet werden können. Das sind zum einen Feldsalat und Winterpostelein, auf den ich schon sehr gespannt bin. Dann habe ich mich von Marie von Wurzelwerk und ihrem Video zu Gemüse, dass im August in die Erde kann, inspirieren lassen. Auf meiner Liste der möglichen Sorten stand von Anfang an Rote Beete, aber sie fiel dann aus Platzmangel raus. Und Pak Choi hatte ich gar nicht auf dem Schirm, obwohl wir das ab und zu gerne essen. Ich bin gespannt, ob die beiden hier gut wachsen.

Ich liebe den Sommer einfach, denn die vielen Leckereien direkt aus dem Garten sind jedes Jahr wieder eine Freude. Und so bunt wie in diesem Jahr hatten wir es auf unserem alten Balkon nie. Ich denke schon wieder darüber nach, wie ich den Platz nächstes Jahr noch besser nutzen kann. Ein bisschen Potential ist auf jeden Fall noch da. Aber das ist eher ein Thema für das Ende des Gartenjahrs. Seid ihr auch schon fleißig am Ernten? Was hat bei euch besonders gut geklappt und habt ihr auch so einen Totalausfall wie ich mit meinen Zuckerschoten? Erzählt gerne davon in den Kommentaren.

Unser kleiner Gemüsegarten im Frühling

Es sind einige Wochen ins Land gegangen, seit ich euch von unserem ersten Saisonstart im Gemüsegarten erzählt habe. Zeit für ein kleines Update, denn auch wenn das Aprilwetter hier schon anderthalb Monate lang andauert, ist der Frühling quasi zu Ende. Zur Erinnerung: Unser Garten hat keine klassischen Bauerngartenqualitäten, daher gärtnern wir nur auf kleiner Fläche in Kisten und Kübeln. Gleichzeitig ist es das erste komplette Gartenjahr hier, daher schauen wir erst einmal, was überhaupt gut wächst. Außerdem suchen wir Lösungen, wie wir den Platz bestmöglich nutzen können. Da haben wir gute Fortschritte gemacht. Aber fangen wir bei den Pflanzen an, die im Frühling in unserem Gemüsegarten wuchsen.

Es grünt an allen Ecken

Außer Schnittlauch habe ich bisher noch nie Pflanzen aus Samen gezogen. Umso mehr hat es mich gefreut zu sehen, dass meine Pflanzkisten immer grüner werden. Mehr durch Zufall habe ich Bio-Saatgut von mehreren Herstellern gekauft und kann berichten, dass alles gleich gut aufging. Den Anfang machte der Pflücksalat. Beim Säen half mir der Sohnemann besonders eifrig, weshalb wir jetzt viel mehr und viel dichter gepflanzte Pflanzen haben als geplant. Zwei Mal ausdünnen hat optisch wenig geholfen, aber alles wächst trotzdem ganz gut. Die Lauchzwiebeln, der Spinat, der Mangold und die Erbsen wachsen auch bereits munter vor sich hin. Letztere haben eine kleine Rankhilfe aus Stöcken spendiert bekommen. Mal sehen, ob ich diese in den nächsten Wochen vergrößern muss, denn ich habe extra eine niedrigwüchsige Sorte genommen.

Vielfalt im Frühling im Gemüsegarten

Zu den gesäten Exemplaren gesellten sich noch mehr Salat und Rukola sowie einige Kohlrabi – alles Ostergeschenke von der Schwiegermama :-). Ganz neu sind unsere zwei Tomatensprößlinge, die sich einmal mit Petersilie, einmal mit Basilikum einen Topf teilen. Dazwischen sitzt eine Snackpaprika. Besonders gefreut hat mich hier, dass ich die Setzlinge alle in Bioqualität direkt auf dem Wochenmarkt kaufen konnte. Für das Sommergemüse fehlt jetzt also fast nur noch der Sommer. Da muss uns das Wetter noch entgegenkommen. Zwar mussten wir die letzten Wochen kaum gießen, da es regelmäßig geregnet hat, aber so ein wenig Wärme und Sonnenschein täte den Pflanzen auch mal gut. Trotzdem wurde unser Gemüsegarten über den Frühling gemeinsam mit der Natur drum herum immer grüner.

Platzmangel trotz Wachstum in die Höhe

Ein Ziel für den Frühling in unserem Gemüsegarten war eine bessere Platznutzung. Ich hatte im letzten Beitrag von meiner Enttäuschung erzählt, dass ein selbstgebauter Erdbeerturm für uns keine gute Lösung war. Die erhoffte Platzeinsparung war einfach nicht zu sehen, der Verbrauch an Erde und Füllmaterial für die unteren, großen Töpfe dafür enorm. Also hielt ich eine Weile die Augen in den Kleinanzeigen offen und ergatterte für ein paar Euro ein ganz simples, aber stabiles Gitter. So konnte ich die Hängekästen, die ich schon in der alten Wohnung am Balkon hängen hatte, weiternutzen. Ein Großteil der Kräuter und Erdbeeren sind so relativ kompakt verstaut. Die restlichen Erdbeeren habe ich verschenkt, das waren echt zu viele. Ein noch höheres Gitter und damit ein oder zwei Reihen mehr wären noch besser. Aber da wir nicht in die Wand bohren wollen, um es fest zu machen, ist die Lösung jetzt erstmal gut genug.

Ein ausrangiertes Reifenregal für vertikales Gärtnern

Meine Suche nach einem gebrauchten, (halbwegs) wetterfesten, günstigen, lichtdurchlässigen und von der Größe passenden Regal für die anderen Pflanzkästen ist lange erfolglos geblieben. Und nein, meine Ansprüche daran waren auch gar nicht groß ;-). Aber kurz bevor ich mit diesem Text fertig war, kam die Rettung in Form eines ausgedienten Reifenregals. Die Zwischenböden kann man zum Glück in der Höhe verstellen, sodass ich an alles dran komme. Allerdings hat es aufgrund des ursprünglichen Zwecks keine Böden, daher stehen die Kisten etwas schräg auf den Kanten. Ein paar konnten wir einfach einhängen. Vielleicht setzen wir mal noch Gitter ein, damit wir den Platz voll ausnutzen können. Aber auch so bin ich darüber schon recht glücklich und hatte dadurch sogar noch ein wenig Platz für weiteres Gemüse.

Das drum herum belebt den Gemüsegarten im Frühling

Damit unser Gemüse auch fleißig von Insekten besucht wird, muss jetzt noch der Garten etwas bunter werden. Zwar blühen die Erdbeeren, Himbeeren und der Schnittlauch schon und ein Lavendel soll bald einziehen, aber die kleinen Mengen lassen jetzt keinen Bienentourismus aufkommen. Da kam mir nicht ungelegen, dass ich noch zwei etwas ältere Packungen einer insektenlockenden Blumenmischung hatte. Die Keimfähigkeit von Saatgut nimmt mit der Zeit ab, daher wollte ich sie nicht noch länger aufbewahren. Also habe ich aus dem Vollen geschöpft und die Mischung großzügig neben unseren Hecken verstreut. Noch sind davon nur erste Blättchen zu sehen, aber bald gibt es Futter für Bienen, Hummeln und Co.

Bunte Blumenmischung für Bienen

Die To-Do-Liste wird erstmal kleiner

Die nächsten Wochen werden wir in unserem Gemüsegarten hauptsächlich mit pflegen, gießen und hoffentlich viel ernten beschäftigt sein. Das meiste, was über den Sommer wachsen soll, ist nun in der Erde und die Vorbereitungen für den Herbst können noch ein bisschen warten. Aktuell schwanke ich noch, ob wir uns eine Wurmkiste oder einen Bokashi-Eimer anschaffen sollen. Da sowohl der Geld- auch als der Zeitaufwand zwischen den beiden Methoden stark schwankt, fällt mir die Entscheidung schwer. Hier gibt es keinen Bio-Müll und mir tun unsere entsprechenden Abfälle, auch wenn wir versuchen diese zu minimieren, immer etwas leid. Sobald ich mal die Muse finde, werde ich mich in eine größere Recherche dazu stürzen.

So viel zum Fortschritt in unserem kleinen Gemüsegarten im Frühling. Alles in allem halte ich mich noch ganz gut an meinen ursprünglichen Pflanzplan. Erfreulicherweise konnte ich ihn sogar etwas erweitern. Ein paar letzte Pflanzen stehen noch für den Sommer auf der Liste und dann heißt es abwarten und das Gärtchen genießen. Was durfte bei euch in den letzten Wochen einziehen und worauf freut ihr euch noch?

Wie unsere erste Ernte ausfiel, habe ich auch schon berichtet.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben