Es sind einige Wochen ins Land gegangen, seit ich euch von unserem ersten Saisonstart im Gemüsegarten erzählt habe. Zeit für ein kleines Update, denn auch wenn das Aprilwetter hier schon anderthalb Monate lang andauert, ist der Frühling quasi zu Ende. Zur Erinnerung: Unser Garten hat keine klassischen Bauerngartenqualitäten, daher gärtnern wir nur auf kleiner Fläche in Kisten und Kübeln. Gleichzeitig ist es das erste komplette Gartenjahr hier, daher schauen wir erst einmal, was überhaupt gut wächst. Außerdem suchen wir Lösungen, wie wir den Platz bestmöglich nutzen können. Da haben wir gute Fortschritte gemacht. Aber fangen wir bei den Pflanzen an, die im Frühling in unserem Gemüsegarten wuchsen.
Es grünt an allen Ecken
Außer Schnittlauch habe ich bisher noch nie Pflanzen aus Samen gezogen. Umso mehr hat es mich gefreut zu sehen, dass meine Pflanzkisten immer grüner werden. Mehr durch Zufall habe ich Bio-Saatgut von mehreren Herstellern gekauft und kann berichten, dass alles gleich gut aufging. Den Anfang machte der Pflücksalat. Beim Säen half mir der Sohnemann besonders eifrig, weshalb wir jetzt viel mehr und viel dichter gepflanzte Pflanzen haben als geplant. Zwei Mal ausdünnen hat optisch wenig geholfen, aber alles wächst trotzdem ganz gut. Die Lauchzwiebeln, der Spinat, der Mangold und die Erbsen wachsen auch bereits munter vor sich hin. Letztere haben eine kleine Rankhilfe aus Stöcken spendiert bekommen. Mal sehen, ob ich diese in den nächsten Wochen vergrößern muss, denn ich habe extra eine niedrigwüchsige Sorte genommen.
Zu den gesäten Exemplaren gesellten sich noch mehr Salat und Rukola sowie einige Kohlrabi – alles Ostergeschenke von der Schwiegermama :-). Ganz neu sind unsere zwei Tomatensprößlinge, die sich einmal mit Petersilie, einmal mit Basilikum einen Topf teilen. Dazwischen sitzt eine Snackpaprika. Besonders gefreut hat mich hier, dass ich die Setzlinge alle in Bioqualität direkt auf dem Wochenmarkt kaufen konnte. Für das Sommergemüse fehlt jetzt also fast nur noch der Sommer. Da muss uns das Wetter noch entgegenkommen. Zwar mussten wir die letzten Wochen kaum gießen, da es regelmäßig geregnet hat, aber so ein wenig Wärme und Sonnenschein täte den Pflanzen auch mal gut. Trotzdem wurde unser Gemüsegarten über den Frühling gemeinsam mit der Natur drum herum immer grüner.
Platzmangel trotz Wachstum in die Höhe
Ein Ziel für den Frühling in unserem Gemüsegarten war eine bessere Platznutzung. Ich hatte im letzten Beitrag von meiner Enttäuschung erzählt, dass ein selbstgebauter Erdbeerturm für uns keine gute Lösung war. Die erhoffte Platzeinsparung war einfach nicht zu sehen, der Verbrauch an Erde und Füllmaterial für die unteren, großen Töpfe dafür enorm. Also hielt ich eine Weile die Augen in den Kleinanzeigen offen und ergatterte für ein paar Euro ein ganz simples, aber stabiles Gitter. So konnte ich die Hängekästen, die ich schon in der alten Wohnung am Balkon hängen hatte, weiternutzen. Ein Großteil der Kräuter und Erdbeeren sind so relativ kompakt verstaut. Die restlichen Erdbeeren habe ich verschenkt, das waren echt zu viele. Ein noch höheres Gitter und damit ein oder zwei Reihen mehr wären noch besser. Aber da wir nicht in die Wand bohren wollen, um es fest zu machen, ist die Lösung jetzt erstmal gut genug.
Meine Suche nach einem gebrauchten, (halbwegs) wetterfesten, günstigen, lichtdurchlässigen und von der Größe passenden Regal für die anderen Pflanzkästen ist lange erfolglos geblieben. Und nein, meine Ansprüche daran waren auch gar nicht groß ;-). Aber kurz bevor ich mit diesem Text fertig war, kam die Rettung in Form eines ausgedienten Reifenregals. Die Zwischenböden kann man zum Glück in der Höhe verstellen, sodass ich an alles dran komme. Allerdings hat es aufgrund des ursprünglichen Zwecks keine Böden, daher stehen die Kisten etwas schräg auf den Kanten. Ein paar konnten wir einfach einhängen. Vielleicht setzen wir mal noch Gitter ein, damit wir den Platz voll ausnutzen können. Aber auch so bin ich darüber schon recht glücklich und hatte dadurch sogar noch ein wenig Platz für weiteres Gemüse.
Das drum herum belebt den Gemüsegarten im Frühling
Damit unser Gemüse auch fleißig von Insekten besucht wird, muss jetzt noch der Garten etwas bunter werden. Zwar blühen die Erdbeeren, Himbeeren und der Schnittlauch schon und ein Lavendel soll bald einziehen, aber die kleinen Mengen lassen jetzt keinen Bienentourismus aufkommen. Da kam mir nicht ungelegen, dass ich noch zwei etwas ältere Packungen einer insektenlockenden Blumenmischung hatte. Die Keimfähigkeit von Saatgut nimmt mit der Zeit ab, daher wollte ich sie nicht noch länger aufbewahren. Also habe ich aus dem Vollen geschöpft und die Mischung großzügig neben unseren Hecken verstreut. Noch sind davon nur erste Blättchen zu sehen, aber bald gibt es Futter für Bienen, Hummeln und Co.
Die To-Do-Liste wird erstmal kleiner
Die nächsten Wochen werden wir in unserem Gemüsegarten hauptsächlich mit pflegen, gießen und hoffentlich viel ernten beschäftigt sein. Das meiste, was über den Sommer wachsen soll, ist nun in der Erde und die Vorbereitungen für den Herbst können noch ein bisschen warten. Aktuell schwanke ich noch, ob wir uns eine Wurmkiste oder einen Bokashi-Eimer anschaffen sollen. Da sowohl der Geld- auch als der Zeitaufwand zwischen den beiden Methoden stark schwankt, fällt mir die Entscheidung schwer. Hier gibt es keinen Bio-Müll und mir tun unsere entsprechenden Abfälle, auch wenn wir versuchen diese zu minimieren, immer etwas leid. Sobald ich mal die Muse finde, werde ich mich in eine größere Recherche dazu stürzen.
So viel zum Fortschritt in unserem kleinen Gemüsegarten im Frühling. Alles in allem halte ich mich noch ganz gut an meinen ursprünglichen Pflanzplan. Erfreulicherweise konnte ich ihn sogar etwas erweitern. Ein paar letzte Pflanzen stehen noch für den Sommer auf der Liste und dann heißt es abwarten und das Gärtchen genießen. Was durfte bei euch in den letzten Wochen einziehen und worauf freut ihr euch noch?
Wie unsere erste Ernte ausfiel, habe ich auch schon berichtet.
Moin,
Ihr habt euren Werdegang mit eurem Garten so schön beschrieben, das ich Lust habe ihn mir anzuschauen!
Aber sagt mal, so ein, zwei Blumenrabatten, mit Mohn Rittersporn, Taglielien,
Echinacea, Sonnenhut , Kratzdiestel etc. Habt ihr euch nicht oder noch nicht angelegt?
Wir haben einen Schrebergarten! Und als unsere Kinder noch klein waren, hatte
jedes Kind ihr eigenes Beet.
Jetzt sind sie erwachsen und haben selber Kinder, der große Magnet ist der Garten!
Da wir inzwischen auch noch einen Teich haben, ist der Garten noch interessant er!
Ich denke das war’s für heute. Liebe Grüße Christina 💐🍀🍀⛈️
Hallo Christina,
das freut mich aber sehr. Ich glaube, es ist bald mal Zeit ein Update zum Garten zu machen, denn seit dem letzten Beitrag ist ein bisschen was passiert.
Ein paar Blumenkübel mit teils speziell insektenfreundlichen Blühpflanzen (unter anderem eine Taglilie) sind tatsächlich noch dazu gekommen. Außerdem haben wir einen Teil des Rasens, der leider selbst mit Gießen kaum überleben würde, „verwildern“ lassen. Sprich: Nicht gegossen, nicht gemäht und ein paar Wildblumensamen obendrauf. Da wächst echt einiges und vor allem deutlich mehr als ich gesät habe. Gegen Ende des Sommers werde ich vermutlich mal einen Beitrag dazu schreiben.
Ein Schrebergarten mit mehr Gestaltungsfreiheit wäre noch ein schöner Traum für mich! So toll zu hören, dass ihr euch da ein kleines Paradies für euch und eure Familie geschaffen habt.
Liebe Grüße Vanessa