Mähfreier Mai für mehr Artenvielfalt

Naturnahes Gärtnern liegt mir am Herzen. Ich finde es ein wichtiges und spannendes Thema, das hier nicht umsonst eine eigene Kategorie bekommen hat. Umso mehr freut es mich, dass ich nun nicht nur mein eigenes Wissen teilen kann. Was hinter der Idee „mähfreier Mai“ steckt, erzählen in diesem Gastbeitrag die Experten von NaturPaten. Mission der NaturPaten ist es, Artenschutz für Alle zu ermöglichen. Sie verfolgen dieses Ziel, indem sie Blühpatenschaften anbieten. Als Blühpate kannst Du helfen, natürliche Blühwiesen anzulegen.

Der mähfreie Mai und seine Auswirkungen auf die lokale Tierwelt: Wie Du ganz entspannt dazu beitragen kannst, die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Artenvielfalt ist von unschätzbarer Bedeutung für unsere Umwelt und das ökologische Gleichgewicht. Doch durch den Einfluss von uns Menschen sind leider mehr und mehr Tierarten bedroht oder sogar bereits ausgestorben. Einer der Faktoren, die zur Verringerung der Artenvielfalt beitragen, ist die intensive Landnutzung, insbesondere in besiedelten Gebieten. Ein Blick in den stereotypischen mitteleuropäischen Vorgarten zeigt adrett kurz gemähte Grünflächen. Was im ersten Moment praktisch erscheinen mag, ist für die Artenvielfalt wirklich verheerend. Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken, ist der mähfreie Mai. Dieser herrliche Monat im Frühsommer ist eine super Gelegenheit, in Deinem Garten auf den Rasenmäher zu verzichten und die Natur sich selbst zu überlassen. Was einfach klingt, ist häufig nicht leicht.

Erfahrungsgemäß sind selten alle Mitglieder eines Haushaltes einer Meinung. Manche Menschen sind abenteuerlustiger und offener als andere. Gerade ältere Menschen haben aus unserer Erfahrung gelegentlich Ressentiments, den Rasenmäher still stehen zu lassen. “Nichts tun?” “Was sollen die Nachbarn denken, wenn hier alles wuchert?” “Aber Papa mäht doch schon immer am Samstag den Rasen…:” All das sind Fragen, die es zu beantworten gilt. Wir freuen uns, wenn dieser Beitrag dazu hilft, Menschen aufzuklären und zu mehr Artenvielfalt zu ermutigen – es lohnt sich! Doch ehe wir gleich zum Thema Artenvielfalt springen, noch kurz ein paar Worte dazu, weshalb der herkömmliche Rasenmäher den Tieren und Pflanzen in deinem Garten so sehr schadet.

Ein mähfreier Mai hilft Insekten und Pflanzen

Warum mähen mit dem Rasenmäher schädlich ist

Die regelmäßige Pflege von Gärten und Grünflächen durch das Mähen von Rasen beeinträchtigt die natürliche Entwicklung von Pflanzen und Tieren. Die meisten Rasenmäher sind so konstruiert, dass sie dem Menschen möglichst wenig Arbeit machen. Die Messer sind so angeordnet, dass sie sich rasend schnell um die eigene Achse drehen. Dadurch wird ein Sog kreiert, der die winzig klein gehäckselten, abgemähten Pflanzenteile in einen Fangkorb transportiert. Was dem Menschen das anschließende Rechen erspart, ist für die betroffenen Insekten eine wahre Todesfalle. Der saugende Effekt ist für sie fatal, da sie mit größter Geschwindigkeit umhergewirbelt werden. Wer nicht vom Messerbalken erschlagen wird, kommt spätestens im Fangsack des Mähers um ☹️. Der Verzicht auf den Rasenmäher ist deshalb auch über den Mai hinaus ratsam.

Besser geeignet sind dafür die klassische Sense oder Balkenmäher: beide kreieren keinen fatalen Sog. Es gibt noch einen weiteren Vorteil: die abgemähten Pflanzenteile haben die Möglichkeit, Samenstände abzugeben. So erhältst Du die Artenvielfalt in der Blühwiese. Anders der klassische Rasenmäher: sämtlichen Samen werden im Fangkorb gesammelt und landen auf dem Kompost oder werden gemulcht. Wenn Du nur einen klassischen Rasenmäher zuhause hast, oder aus gesundheitlichen Gründen die Sense nicht schwingen kannst, gehe beim Mähen so langsam als möglich vor. Je langsamer Du den Mäher schiebst, desto mehr Zeit haben Fluginsekten, die Pflanzen in der Mähschneise zu verlassen.

Auf zum mähfreien Mai

Es freut uns, wenn Du dich für das Thema interessierst. Damit Du auch genau verstehst, wie der verlängerte Winterschlaf deines Rasenmähers dem bunten Treiben in deinem Garten aktiv hilft, haben wir in diesem Beitrag einige spannenden Aspekte für dich zusammengetragen. Du erfährst, wie der mähfreie Mai dazu beitragen kann, die Artenvielfalt zu erhalten, welche Tiere davon profitieren und wie Du damit aktiv dazu beitragen kannst, die lokale Tierwelt zu unterstützen. Lass uns gleich loslegen.

Eine kleine Sache noch vorweg: Im Gespräch stellen wir immer wieder fest, dass Menschen sich den Ernst der Lage besser bei größeren und ‘greifbaren’ Tierarten vorstellen können. Beispielsweise lässt sich leichter eine bedrohte Fledermaus vorstellen, oder ein Biber, als ein winzig kleines Insekt. Da unser Ökosystem auf vielfältige Weise zusammenhängt, zählt jedes Lebewesen, egal wie klein es ist. Um jedoch für dich als Leser das Thema etwas greifbarer zu machen, ziehen wir als Beispiele gerne ein paar größere Tiere heran, wie etwa den beliebten Igel.

Insekten freuen sich über blühende Grünflächen

Warum ein mähfreier Mai wichtig für die lokale Tierwelt ist

Der Verzicht auf das Mähen von Rasenflächen im Mai hat viele Vorteile für die lokale Tierwelt. Viele Tiere, insbesondere Insekten und Kleinsäuger, sind auf eine bestimmte Umgebung und eine Vielfalt von Pflanzen angewiesen, um Nahrung und Lebensraum zu finden. Durch das regelmäßige Mähen von Grünflächen werden oft wichtige Nahrungsquellen und Verstecke zerstört, die für die Tiere überlebenswichtig sind. Wenn du einen mähfreien Mai einlegst, gibst Du den Tieren hingegen eine Chance, sich ungestört zu vermehren, sich zurückzuziehen und auf Nahrungssuche zu gehen.

Nicht nur Insekten profitieren von einem mähfreien Mai

Dabei profitieren nicht nur seltene Arten von einem mähfreien Mai, sondern auch Tiere, die bei uns noch häufiger vorkommen, so wie zum Beispiel Vögel, Igel und Eichhörnchen. Denn auch sie sind auf eine Vielfalt von Nahrungsquellen angewiesen und können von der natürlichen Entwicklung von Grünflächen profitieren. Nehmen wir uns als Beispiel einmal den Igel heraus. Meist denken wir erst im Herbst daran, dass er unsere Hilfe braucht und legen dann einen Laubhaufen an. Das ist prima, doch der Igel ist auch im Frühsommer auf Nahrung angewiesen. Vielleicht hast Du es bereits gewusst? Igel sind keinesfalls reine Vegetarier. Sie verzehren gerne allerhand Insekten wie den Laufkäfer oder Larven von Nachtschmetterlingen. Dazu kommen noch Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Stelle dir vor, was dein Rasenmäher mit diesen kleinen Lebewesen macht. Dann kannst Du sicher nachvollziehen, dass fleißiges Rasenmähen dem Speiseplan des Igels sehr zusetzt.

Du siehst also, durch den Verzicht auf das Mähen im Mai wird die natürliche Vegetation nicht nur geschont, sondern auch gefördert. So können sich Pflanzen und Tiere im Einklang entwickeln und eine harmonische Gemeinschaft bilden.

Insektenhotels und Nistplätze sind ideal Begleiter im mähfreien Mai

Wie Du zusätzlich aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kannst

Der Rasenmäher steht still und Du weißt noch gar nicht, was Du mit der so gewonnen Zeit anstellen sollst? Da können wir dir bestimmt etwas Inspiration spenden 🙂. Du kannst die Zeit nutzen um aktiv dazu beitragen, die lokale Tierwelt zu unterstützen und damit zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Hier haben wir ein paar Ideen für dich:

  1. Schaffe Nistplätze: Durch das Anbringen von Nistkästen oder das Aufstellen von Vogelhäusern kannst Du Vögeln und anderen Kleintieren einen sicheren Lebensraum bieten. Auch Insektenhotels können dazu beitragen, dass sich viele nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln in Deinem Garten ansiedeln.
  2. Pflanze heimische Arten: Durch das Anpflanzen von heimischen Sträuchern und Bäumen, aber auch Wildblumen und Gräsern, schaffst Du einen Lebensraum für viele einheimische Tiere. Heimische Pflanzen sind besser an die regionalen Bedingungen angepasst und bieten den Tieren Nahrung und Versteckmöglichkeiten.
  3. Verzichte auf Pestizide: Durch den Verzicht auf Pestizide schonst Du nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere in Deinem Garten. Viele Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden unter den Auswirkungen von Pestiziden und können dadurch in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Denke noch einmal an unseren Freund, den Igel. Wenn er Schnecken verzehrt, die mit Schädlingsmitteln in Kontakt waren, hat das furchtbare Folgen für ihn.
  4. Informiere Dich: Es ist super, dass Du diesen Blogbeitrag liest. Informiere dich weiter über die heimischen Tierarten in Deiner Region und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um sie zu unterstützen. Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und wertvolle Informationen und Tipps bereitstellen.
Das Ergebnis nach ein paar Wochen mähfreier Mai: eine Blütenvielfalt.

Entdecke deine Vorliebe für bunte Vielfalt neu

Was wäre, wenn dein Rasen in Wahrheit lieber eine wilde Wiese wäre? Realistisch gesehen, wird dir dein Rasen seine Vorlieben wohl kaum mitteilen können. Und doch ist der Frühsommer eine tolle Gelegenheit, zu beobachten welches Leben sich in deinem Garten entwickeln kann! Je nach Wetter kann sich dein Garten im Monat Mai ohne Mähen zu einem herrlich bunten Eldorado entwickeln. Selbst langjährige Freunde des Rasenmähens haben auf diese Weise schon ihre Vorliebe für eine bunte Vielfalt an heimischen Blühpflanzen entdeckt. Spätestens, wenn Du den Boden einmal genauer in Augenschein nimmst, wirst Du sehen, wie lebendig es darin summt und brummt.

Und wenn dir die Gräser dann doch sprichwörtlich über den Kopf wachsen sollten, gibt es da immer noch die Möglichkeit, nur Teile des Gartens zu mähen. So entstehen beispielsweise Wege zum Wäscheständer oder zum Kaffeetisch, ohne dass alles wieder steril abgemäht werden muss.

Jeder von uns kann einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Und sei es nur durch kleine Veränderungen im eigenen Garten wie den Verzicht auf den Rasenmäher. Die lokale Tierwelt wird es dir herzlich danken, wenn du dich für ihre Erhaltung einsetzt und so zu einer lebendigen und vielfältigen Natur beiträgst. Wird auch Dein Mai ein mähfreier?

Quick Tip: Abfluss mit Hausmitteln reinigen

Selbstreinigende Abflüsse wurden bisher leider noch nicht erfunden. Also stehen wir alle mal vor einem (fast) verstopften Abfluss, der „reinigen!“ schreit (oder eher gurgelt). Da das weder viel Arbeit machen noch besonders belastend für die Umwelt sein muss, gibt es von mir einen neuen Quick Tip.

Am einfachsten ist es, den Abfluss gar nicht erst zu verstopfen. Ja, ja. Captain Obvious… Aber am Ende ist es das wirksamste Mittel. Achtet also darauf, was hineinkommt und haltet Haare, Fusseln, Essensreste etc. mit einem Sieb draußen. In der Küche ist meist Fett der Übeltäter, der sich an das Rohr heftet. Schon alleine durchs Abspülen ist das aber unvermeidbar. Daher solltet ihr nur kleinste Mengen runterspülen und am besten gleich heißes Wasser hinterherschicken.

Es ist kaum möglich, wirklich alles rauszuhalten. Daher ist es wichtig hin und wieder mal auf den Zustand eurer Rohre zu achten. Läuft das Wasser langsamer ab, als ihr es gewohnt seid, ist es Zeit zu handeln. Als ersten Schritt lassen wir immer eine Kanne heißes Wasser durchlaufen. Dadurch werden schon viele Ablagerungen gelöst. Besonders im Bad, wo sich Seifenreste ablagern, reicht das nicht immer. Dann könnt ihr etwa 2-3 Esslöffel Natron oder Waschsoda in den Abfluss streuen und einen großen Schluck Essig(-essenz) hinterherschicken. Den dabei entstehenden Schaum müsst ihr noch ein paar Minuten einwirken lassen und mit (heißem) Wasser nachspülen.

Bei hartnäckigen Verstopfungen solltet ihr das Problem mechanisch angehen. Ein Pömpel ist immer noch eine gute Investition für solche Situationen. Wir haben einen, der kaum Platz braucht und prima funktioniert. Und geht gar nichts mehr, lasst lieber den Profi ran! Aber am besten lasst ihr es gar nicht erst so weit kommen. Denn eigentlich ist es echt einfach, einen Abfluss mit Hausmitteln zu reinigen. Ein bisschen Vorsorge, ein bisschen einfachste Chemie und schon läuft es weiter! Was meint ihr?

Hausmittel im Garten: überhaupt nicht altmodisch

Nachhaltiges Gärtnern hat viele Facetten und füllt nicht umsonst ganze Bücher. Und so habe ich gar nicht erst den Anspruch euch hier geballtes Wissen weiterzugeben. Es soll vielmehr eine Anregung sein, um bei den Experten weiterzulesen. Vor einiger Zeit habe ich euch zusammengefasst, warum die Wahl der richtigen Erde einen großen Unterschied macht. Dieses Mal kriegt ihr einen kurzen Überblick über das Thema Hausmittel gegen Schädlinge und Krankheiten im Garten. In der geschützten Umgebung unseres alten Balkons war das kaum ein Problem. Viele Tierchen fanden schlichtweg nicht den Weg an meine Pflanzen. Jetzt mit Garten sieht das ganz anders aus. Die Sonnenblumen wurden von Schnecken gefuttert, an einigen Pflanzen hatten es sich Blattläuse gemütlich gemacht und es fressen sich Gemüseeulen (kleine Raupen) dick und rund.

Es ist natürlich ärgerlich zu sehen, wie die liebevoll aufgezogenen Pflänzchen von anderen gegessen werden. Doch Rachegedanken im Sinne von vergiften können nach hinten losgehen. Denn viele Mittel, die Plagegeister vertreiben, schaden auch denjenigen, die gerne gesehen sind. Insekten gehören zu einem funktionierenden Gartenkreislauf dazu und wer ernten will, muss es summen lassen. Es gibt sicherlich Bereiche im Leben, bei denen die „Tricks“ von Oma und Opa nicht mehr weiterhelfen. Im Garten sind sie aber genau richtig. Nicht altmodisch, sondern trendy nachhaltig 😉

Mit Hausmitteln den Garten vor Schädlingen schützen

Back to basics

Brennnesselsud, absammeln und abspülen, Barrieren errichten… Für fast jeden Schädling und jede Krankheit gibt es ein Hausmittel als Alternative zu den Pestiziden aus dem Fachhandel. Vielleicht geht es euch wie mir. Mir fehlt schlichtweg das Wissen und die Erfahrung was ich am besten wann einsetzen soll. Doch zum Glück gibt es Bücher und das Internet. Einen konkreten Buchtipp habe ich da leider (noch) nicht, aber so gehe ich aktuell vor. Zuerst müsst ihr natürlich herausfinden, was da an euren Pflanzen knabbert oder welche Krankheit sich eingenistet hat. Dazu gleiche ich meinen Fund mit Bildern und Beschreibungen auf Gartenwebseiten ab. Habt ihr einen Namen, findet sich über eine Websuche „Hausmittel gegen xy“ in der Regel immer etwas. Habt ihr, wie ich, erfahrene Gärtner zur Hand, könnt ihr selbstverständlich dort nachfragen. Und dann müsst ihr es natürlich umsetzen.

Ein weiterer Schritt sollte immer sein, die Lebensbedingungen für Schädlinge und Krankheiten zu verschlechtern und die von Nützlingen zu verbessern. Ganz konkret heißt das, dass ihr auf Fruchtfolgen und gute Beetpartner achten solltet. Und – was ihr bestimmt sowieso macht – darauf, dass die Pflanzen alles haben, um gesund zu wachsen. Aber überversorgt sie auch nicht. Gesunde Pflanzen werden generell weniger befallen.

Krankheiten auf Pflanzen sind oft mit Hausmitteln zu behandeln

Das Ergebnis sind unbelastete Lebensmittel

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Schädlinge und Krankheiten im Garten nervig sind. Sie mit Hausmitteln zu behandeln, bringt gegenüber der Chemiekeule zugegebenermaßen hin und wieder keinen Zeitvorteil. Aber die Tatsache, dass wir am Ende unbelastete Lebensmittel essen, überwiegt für mich allemal. Und die Natur dankt es uns sowieso. Welches Hausmittel für den Garten hat euch denn mal so richtig überrascht? Weil es einfach so gut gewirkt hat oder ihr nie darauf gekommen wärt. Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Wer freut sich über Hausmittel im Garten?

  1. Die Natur: Jeder Einsatz von Pestiziden bringt die natürlichen Abläufe der Natur durcheinander.
  2. Die Pflanzen: Vorbeugung und Nützlinge stärken eure Pflanzen nicht nur gegen Schädlinge und Krankheiten.
  3. Der Körper: Sowohl das Ausbringen als auch die Aufnahme von Pestiziden durch die Nahrung gefährden eure Gesundheit.

Weitere Infos zum Thema:

Torffreie Erde für nachhaltigeres Grün

Die Gartensaison startet! Ein perfekter Zeitpunkt, um hier meine Liebe fürs Gärtnern zu verbreiten. Und zum Einstieg gibt es ein Thema nicht nur für Gartenbesitzer. Es ist vielmehr ein Tipp für alle, die irgendwo ein Pflänzchen stehen haben. Einsame Zimmerpflanze oder üppige Naturoase? Irgendwann braucht es neues Futter um die Wurzeln. Dass auch die Topfpflanze auf der Fensterbank etwas für den Klimaschutz tun kann, klingt erstmal unwahrscheinlich. Aber tatsächlich ist deren Beitrag gar nicht mal so unbedeutend, sofern wir darauf achten, in welche Erde wir sie betten. Nicht jeder hat die Möglichkeit einen eigenen Kompost anzulegen oder von einem im Umfeld zu profitieren, auch ich aktuell nicht. Und so stehe ich und steht auch ihr sicherlich hin und wieder mal vor den großen Säcken voller braun-schwarzem Nährboden für unsere grünen Lieblinge. Daher möchte ich euch zeigen, warum ihr beim Kauf von Erde genauer hinschauen solltet.

Wichtiger Lebensraum und Kohlenstoffspeicher

Ein Begriff, den ihr in diesem Zusammenhang immer wieder lesen werdet, ist Torf. Und ob mit oder ohne, ist bei Pflanzenerde in Sachen Nachhaltigkeit ein ganz entscheidendes Kriterium. Ein kurzer Abriss, was Torf eigentlich ist. Gewonnen wird er aus Mooren, die zu 95% aus Wasser und zu 5% aus (hauptsächlich) Humus und Pflanzenstoffen, dem sogenannten Torf, bestehen. Um an letzteres zu kommen, werden die Moore entwässert und damit quasi zerstört. Während es in Deutschland fast keine intakten Moore mehr gibt, wird dies in Osteuropa noch in großen Gebieten und kostengünstig praktiziert.

Und da sind wir auch schon am Kern des Problems. Zum einen wird bei dieser Praxis ein jahrhunderte- bis jahrtausendealter Lebensraum zerstört. Dadurch sind viele der dort heimischen Arten vom Aussterben bedroht. Nicht weniger gravierend ist die Tatsache, dass durch die Trockenlegung der Moore CO2 freigesetzt wird. Aktuell speichern die Moore, die gerade mal 3% der Landfläche der Erde bedecken, (noch) doppelt so viel CO2 als alle unsere Wälder zusammen. Und bewaldet ist immerhin 30% der weltweiten Landfläche. Diese Flächen zu schützen und zu erhalten ist also aktiver Umwelt- und Klimaschutz in einem.

Torffreie Blumenerde

Bessere Blumenerde zu kaufen ist nicht schwer

Und was können eure Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen bzw. ihr jetzt für die Moore tun? Die Antwort ist so einfach gesagt wie umgesetzt: Kauft ausschließlich torffreie Erde! Inzwischen gibt es die fast überall, wo es Blumenerde zu kaufen gibt. Der BUND hat dazu einen Einkaufsführer erstellt, falls ihr euch vor eurem Einkauf informieren wollt. Aber auch ohne solltet ihr mit der Auswahl in den Regalen gut zurechtkommen. Die entsprechenden Säcke sind mit „torffrei“ oder „ohne Torf“ markiert. Achtung nur bei Produkten, die mit „torfreduziert“ betitelt sind. Ein Anteil von bis zu 80% klingt für mich eher nach Augenwischerei und bringt den Mooren herzlich wenig.

Warum torffreie Erde doppelt nachhaltig ist:

  1. Schutz von Flora und Fauna: Bedrohte Arten in den Mooren dieser Welt verlieren nicht weiter ihren Lebensraum.
  2. Erhalt eines wichtigen CO2-Speichers: Die Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, deren Freisetzung den Klimawandel enorm beschleunigen würden.

Weitere Infos zum Thema

Nachhaltige Jeans – Grün ist das neue Blau

Die Jeans ist eine Erfolgsgeschichte in vielerlei Hinsicht. Sie wurde in den 1870ern erfunden und ist heute unverzichtbarer Bestandteil vieler Kleiderschränke. Teilweise ist sie für nur wenige Euro zu haben. Man kann aber auch einen ordentlichen Batzen Geld dafür ausgeben. Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob der Preis etwas mit der Qualität und den Produktionsbedingungen zu tun hat. Und ob wir eigentlich wirklich guten Gewissens so viele Jeans kaufen können, wie wir es tun. Machen wir eine Reise rückwärts – vom Schrank bis zum Feld – um zu sehen, wie Jeans nachhaltig sein können.

Lang soll sie leben, tut sie aber nicht immer

Bevor ich angefangen habe auf Nachhaltigkeit zu achten, habe ich sowohl günstige als auch teurere Jeans gekauft. Und bei beiden hatte ich sehr langlebige und schnell durchgewetzte Modelle dabei. Ungeachtet der Reise, die die Hose vor meinem Kauf macht, zeigt sich hier schon der erste Knackpunkt. Egal wie und wo sie produziert wurde: Wenn sie nach wenigen Monaten kaputt geht und teilweise nicht mehr repariert werden kann, kann sie nicht nachhaltig sein. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Je größer der Stretch-Anteil in der Jeans, desto kürzer hält der Stoff. Und umso schwerer lässt sie sich flicken.

Nieten und Nähte in Billiglohnländern

Jeans werden in vielen Ländern produziert, aber oft sind Bangladesch, Pakistan und China als Produktionsstätten die erste Wahl. Seltener finden sich Hersteller, die in der Türkei oder Tunesien produzieren lassen. Wie auch bei vielen anderen Textilien immer wieder berichtet wird, hat dies einen klare ökonomische Gründe. Die Lohnkosten in diesen Ländern sind gering, die Regelungen zum Schutz der Arbeiter lasch. So lässt sich bei der Produktion Geld sparen. Dass die Arbeiter von ihren Löhnen kaum leben können, ist hinlänglich bekannt.

Nachhaltige Jeans sehen gut aus und halten größerer Belastung stand

Eine Giftspur bis in den Kleiderschrank

Bei der Produktion der Hosen wird durch den Einsatz von Chemikalien und speziellen Verarbeitungsverfahren die Gesundheit der Arbeiter gefährdet. Hier möchte ich nur ein Beispiel rauspicken. Eine Technik, um Jeans aufzuhellen, ist das Sandstrahlen. Dies kann bei unzureichendem Schutz der Arbeiter zu Lungenschäden führen.

Angenommen mich würde die Gesundheit derer, die meine Jeans herstellen, nicht kümmern. Wäre ich dann aus dem Schneider? Keineswegs! Denn ist die Chemikalie erst einmal im Stoff, wandert sie in Teilen bis in meinen Schrank. Bei seinem großen Test mit 21 Marken wertete Ökotest aufgrund gefährlicher Inhaltsstoffe gleich mehrere Modelle deutlich im Ergebnis ab. Wie sinnvoll die dann doch deutliche Abwertung in Einzelfällen ist, sei dahingestellt. Aber es zeigt zumindest die hohe Relevanz des Themas.

Alles startet auf dem Acker

Bei all den vielen Schritten, die für die Herstellung einer Hose notwendig sind, darf man nicht außer Acht lassen, welchen Unterschied die Art des Anbaus macht. Die Baumwolle, die den größten Anteil am fertigen Produkt ausmacht, ist nämlich alles andere als eine genügsame Pflanze. Ein enormer Wasserverbrauch und Pestizideinsatz und dazu niedrige Einkommen machen die herkömmliche Baumwollproduktion weltweit ökologisch und sozial zu einem schwergewichtigen Problemkind. Hier stellt auch Bio-Baumwolle bei weitem keine Ideallösung dar. Doch zumindest ein Teil der Probleme wird damit verringert oder sogar beseitigt. Und damit ist sie eindeutig die bessere Wahl.

Nachhaltige Jeans

Kann es überhaupt nachhaltig sein, Jeans zu kaufen?

Der Kaufverzicht wäre, wie so oft, natürlich die nachhaltigste Variante. Wenn es um die zweite, dritte, fünfte gleich aussehende Hose geht, lässt sich das wahrscheinlich auch gut umsetzen. In meinem Schrank findet sich aber beispielsweise nur eine schmal geschnittene Jeans ohne Waschung. Geht diese irgendwann kaputt, werde ich sie entsprechend ersetzen müssen.

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, beginnt die Reise einer umweltverträglicheren Jeans auf jeden Fall mit Bio-Baumwolle. Hier kann man sich an dem GOTS- und dem IVN-Siegel ebenso orientieren wie an der Bezeichnung „kbA“ (kontrolliert biologischer Anbau). Die beiden Siegel decken auch soziale Aspekte ab. Hier lohnt sich zusätzlich noch ein Blick nach dem Logo der Fair Wear Foundation oder dem Label von Fairtrade Cotton. Dafür gilt es strengere soziale Auflagen zu erfüllen.

Aufgrund meiner eher schlechten Erfahrungen mit sehr stretchigen Jeans werde ich in Zukunft auf einen möglichst geringen Stretch-Anteil achten. Das ist zwar vielleicht nicht so gemütlich wie eine Jogginghose, aber das ist auch nicht mein Anspruch an eine Jeans. Natürlich reißt auch das beste Modell irgendwann mal irgendwo. Aber die Chance, dass ich diese dann recht einfach flicken und als „Arbeitshose“ anziehen kann, sind deutlich höher als bei den anderen Modellen. Letztere reißen mir erfahrungsgemäß nämlich gerne an Stellen, die weder gut zu verstecken, noch zu retten sind.

Warum lohnt sich für der Griff zu einer Jeans, die nachhaltig ist?

  1. Geringere Umweltbelastung: Vom Feld bis zur Bearbeitung des Stoffs summieren sich weniger belastende Umwelteinflüsse.
  2. Faire Produktionsbedingungen: Entlang der gesamten Wertschöpfungskette profitieren Menschen von nachhaltigen Jeans.
  3. Gesünder für uns: Giftstoffe werden auch über die Haut aufgenommen und herkömmliche Jeans sind teilweise voll davon.

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