Mähfreier Mai für mehr Artenvielfalt

Naturnahes Gärtnern liegt mir am Herzen. Ich finde es ein wichtiges und spannendes Thema, das hier nicht umsonst eine eigene Kategorie bekommen hat. Umso mehr freut es mich, dass ich nun nicht nur mein eigenes Wissen teilen kann. Was hinter der Idee „mähfreier Mai“ steckt, erzählen in diesem Gastbeitrag die Experten von NaturPaten. Mission der NaturPaten ist es, Artenschutz für Alle zu ermöglichen. Sie verfolgen dieses Ziel, indem sie Blühpatenschaften anbieten. Als Blühpate kannst Du helfen, natürliche Blühwiesen anzulegen.

Der mähfreie Mai und seine Auswirkungen auf die lokale Tierwelt: Wie Du ganz entspannt dazu beitragen kannst, die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Artenvielfalt ist von unschätzbarer Bedeutung für unsere Umwelt und das ökologische Gleichgewicht. Doch durch den Einfluss von uns Menschen sind leider mehr und mehr Tierarten bedroht oder sogar bereits ausgestorben. Einer der Faktoren, die zur Verringerung der Artenvielfalt beitragen, ist die intensive Landnutzung, insbesondere in besiedelten Gebieten. Ein Blick in den stereotypischen mitteleuropäischen Vorgarten zeigt adrett kurz gemähte Grünflächen. Was im ersten Moment praktisch erscheinen mag, ist für die Artenvielfalt wirklich verheerend. Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken, ist der mähfreie Mai. Dieser herrliche Monat im Frühsommer ist eine super Gelegenheit, in Deinem Garten auf den Rasenmäher zu verzichten und die Natur sich selbst zu überlassen. Was einfach klingt, ist häufig nicht leicht.

Erfahrungsgemäß sind selten alle Mitglieder eines Haushaltes einer Meinung. Manche Menschen sind abenteuerlustiger und offener als andere. Gerade ältere Menschen haben aus unserer Erfahrung gelegentlich Ressentiments, den Rasenmäher still stehen zu lassen. “Nichts tun?” “Was sollen die Nachbarn denken, wenn hier alles wuchert?” “Aber Papa mäht doch schon immer am Samstag den Rasen…:” All das sind Fragen, die es zu beantworten gilt. Wir freuen uns, wenn dieser Beitrag dazu hilft, Menschen aufzuklären und zu mehr Artenvielfalt zu ermutigen – es lohnt sich! Doch ehe wir gleich zum Thema Artenvielfalt springen, noch kurz ein paar Worte dazu, weshalb der herkömmliche Rasenmäher den Tieren und Pflanzen in deinem Garten so sehr schadet.

Ein mähfreier Mai hilft Insekten und Pflanzen

Warum mähen mit dem Rasenmäher schädlich ist

Die regelmäßige Pflege von Gärten und Grünflächen durch das Mähen von Rasen beeinträchtigt die natürliche Entwicklung von Pflanzen und Tieren. Die meisten Rasenmäher sind so konstruiert, dass sie dem Menschen möglichst wenig Arbeit machen. Die Messer sind so angeordnet, dass sie sich rasend schnell um die eigene Achse drehen. Dadurch wird ein Sog kreiert, der die winzig klein gehäckselten, abgemähten Pflanzenteile in einen Fangkorb transportiert. Was dem Menschen das anschließende Rechen erspart, ist für die betroffenen Insekten eine wahre Todesfalle. Der saugende Effekt ist für sie fatal, da sie mit größter Geschwindigkeit umhergewirbelt werden. Wer nicht vom Messerbalken erschlagen wird, kommt spätestens im Fangsack des Mähers um ☹️. Der Verzicht auf den Rasenmäher ist deshalb auch über den Mai hinaus ratsam.

Besser geeignet sind dafür die klassische Sense oder Balkenmäher: beide kreieren keinen fatalen Sog. Es gibt noch einen weiteren Vorteil: die abgemähten Pflanzenteile haben die Möglichkeit, Samenstände abzugeben. So erhältst Du die Artenvielfalt in der Blühwiese. Anders der klassische Rasenmäher: sämtlichen Samen werden im Fangkorb gesammelt und landen auf dem Kompost oder werden gemulcht. Wenn Du nur einen klassischen Rasenmäher zuhause hast, oder aus gesundheitlichen Gründen die Sense nicht schwingen kannst, gehe beim Mähen so langsam als möglich vor. Je langsamer Du den Mäher schiebst, desto mehr Zeit haben Fluginsekten, die Pflanzen in der Mähschneise zu verlassen.

Auf zum mähfreien Mai

Es freut uns, wenn Du dich für das Thema interessierst. Damit Du auch genau verstehst, wie der verlängerte Winterschlaf deines Rasenmähers dem bunten Treiben in deinem Garten aktiv hilft, haben wir in diesem Beitrag einige spannenden Aspekte für dich zusammengetragen. Du erfährst, wie der mähfreie Mai dazu beitragen kann, die Artenvielfalt zu erhalten, welche Tiere davon profitieren und wie Du damit aktiv dazu beitragen kannst, die lokale Tierwelt zu unterstützen. Lass uns gleich loslegen.

Eine kleine Sache noch vorweg: Im Gespräch stellen wir immer wieder fest, dass Menschen sich den Ernst der Lage besser bei größeren und ‘greifbaren’ Tierarten vorstellen können. Beispielsweise lässt sich leichter eine bedrohte Fledermaus vorstellen, oder ein Biber, als ein winzig kleines Insekt. Da unser Ökosystem auf vielfältige Weise zusammenhängt, zählt jedes Lebewesen, egal wie klein es ist. Um jedoch für dich als Leser das Thema etwas greifbarer zu machen, ziehen wir als Beispiele gerne ein paar größere Tiere heran, wie etwa den beliebten Igel.

Insekten freuen sich über blühende Grünflächen

Warum ein mähfreier Mai wichtig für die lokale Tierwelt ist

Der Verzicht auf das Mähen von Rasenflächen im Mai hat viele Vorteile für die lokale Tierwelt. Viele Tiere, insbesondere Insekten und Kleinsäuger, sind auf eine bestimmte Umgebung und eine Vielfalt von Pflanzen angewiesen, um Nahrung und Lebensraum zu finden. Durch das regelmäßige Mähen von Grünflächen werden oft wichtige Nahrungsquellen und Verstecke zerstört, die für die Tiere überlebenswichtig sind. Wenn du einen mähfreien Mai einlegst, gibst Du den Tieren hingegen eine Chance, sich ungestört zu vermehren, sich zurückzuziehen und auf Nahrungssuche zu gehen.

Nicht nur Insekten profitieren von einem mähfreien Mai

Dabei profitieren nicht nur seltene Arten von einem mähfreien Mai, sondern auch Tiere, die bei uns noch häufiger vorkommen, so wie zum Beispiel Vögel, Igel und Eichhörnchen. Denn auch sie sind auf eine Vielfalt von Nahrungsquellen angewiesen und können von der natürlichen Entwicklung von Grünflächen profitieren. Nehmen wir uns als Beispiel einmal den Igel heraus. Meist denken wir erst im Herbst daran, dass er unsere Hilfe braucht und legen dann einen Laubhaufen an. Das ist prima, doch der Igel ist auch im Frühsommer auf Nahrung angewiesen. Vielleicht hast Du es bereits gewusst? Igel sind keinesfalls reine Vegetarier. Sie verzehren gerne allerhand Insekten wie den Laufkäfer oder Larven von Nachtschmetterlingen. Dazu kommen noch Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Stelle dir vor, was dein Rasenmäher mit diesen kleinen Lebewesen macht. Dann kannst Du sicher nachvollziehen, dass fleißiges Rasenmähen dem Speiseplan des Igels sehr zusetzt.

Du siehst also, durch den Verzicht auf das Mähen im Mai wird die natürliche Vegetation nicht nur geschont, sondern auch gefördert. So können sich Pflanzen und Tiere im Einklang entwickeln und eine harmonische Gemeinschaft bilden.

Insektenhotels und Nistplätze sind ideal Begleiter im mähfreien Mai

Wie Du zusätzlich aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kannst

Der Rasenmäher steht still und Du weißt noch gar nicht, was Du mit der so gewonnen Zeit anstellen sollst? Da können wir dir bestimmt etwas Inspiration spenden 🙂. Du kannst die Zeit nutzen um aktiv dazu beitragen, die lokale Tierwelt zu unterstützen und damit zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Hier haben wir ein paar Ideen für dich:

  1. Schaffe Nistplätze: Durch das Anbringen von Nistkästen oder das Aufstellen von Vogelhäusern kannst Du Vögeln und anderen Kleintieren einen sicheren Lebensraum bieten. Auch Insektenhotels können dazu beitragen, dass sich viele nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln in Deinem Garten ansiedeln.
  2. Pflanze heimische Arten: Durch das Anpflanzen von heimischen Sträuchern und Bäumen, aber auch Wildblumen und Gräsern, schaffst Du einen Lebensraum für viele einheimische Tiere. Heimische Pflanzen sind besser an die regionalen Bedingungen angepasst und bieten den Tieren Nahrung und Versteckmöglichkeiten.
  3. Verzichte auf Pestizide: Durch den Verzicht auf Pestizide schonst Du nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere in Deinem Garten. Viele Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden unter den Auswirkungen von Pestiziden und können dadurch in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Denke noch einmal an unseren Freund, den Igel. Wenn er Schnecken verzehrt, die mit Schädlingsmitteln in Kontakt waren, hat das furchtbare Folgen für ihn.
  4. Informiere Dich: Es ist super, dass Du diesen Blogbeitrag liest. Informiere dich weiter über die heimischen Tierarten in Deiner Region und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um sie zu unterstützen. Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und wertvolle Informationen und Tipps bereitstellen.
Das Ergebnis nach ein paar Wochen mähfreier Mai: eine Blütenvielfalt.

Entdecke deine Vorliebe für bunte Vielfalt neu

Was wäre, wenn dein Rasen in Wahrheit lieber eine wilde Wiese wäre? Realistisch gesehen, wird dir dein Rasen seine Vorlieben wohl kaum mitteilen können. Und doch ist der Frühsommer eine tolle Gelegenheit, zu beobachten welches Leben sich in deinem Garten entwickeln kann! Je nach Wetter kann sich dein Garten im Monat Mai ohne Mähen zu einem herrlich bunten Eldorado entwickeln. Selbst langjährige Freunde des Rasenmähens haben auf diese Weise schon ihre Vorliebe für eine bunte Vielfalt an heimischen Blühpflanzen entdeckt. Spätestens, wenn Du den Boden einmal genauer in Augenschein nimmst, wirst Du sehen, wie lebendig es darin summt und brummt.

Und wenn dir die Gräser dann doch sprichwörtlich über den Kopf wachsen sollten, gibt es da immer noch die Möglichkeit, nur Teile des Gartens zu mähen. So entstehen beispielsweise Wege zum Wäscheständer oder zum Kaffeetisch, ohne dass alles wieder steril abgemäht werden muss.

Jeder von uns kann einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Und sei es nur durch kleine Veränderungen im eigenen Garten wie den Verzicht auf den Rasenmäher. Die lokale Tierwelt wird es dir herzlich danken, wenn du dich für ihre Erhaltung einsetzt und so zu einer lebendigen und vielfältigen Natur beiträgst. Wird auch Dein Mai ein mähfreier?

Zwei Bastelideen mit Kindern für den Frühling

Nicht jeder feiert Ostern. Aber ich bin mir sicher, dass ein Großteil von euch gerne den Frühling feiert. Die ersten warmen Sonnenstrahlen, die ersten Blumen und die ersten Tage ohne die Kinder in tausend Schichten zu bugsieren. Ich weiß nicht, was mich davon am meisten freut… Für Kinder ist der Anbruch einer neuen Jahreszeit aufregend. Mit drei Jahren ist unser großes Kind sehr fasziniert von dem Gedanken, dass sich draußen alles verändert. Fast jeden Tag schauen wir, ob wir neue Blumen entdecken. Die neue Jahreszeit soll sich auch in unserer Wohnung spiegeln. Daher haben wir ein bisschen gewerkelt. Entstanden sind dabei zwei schöne Bastelideen für den Frühling, die ihr gut mit Kindern umsetzen könnt und die dabei noch größtenteils aus Abfall sind.

Bastelideen mit Kindern für den Frühling brauchen nicht zwingend viel Material

Ostereier-Anhänger aus Kinderzeichnungen oder Papiermüll

Für diese bunten Anhänger braucht ihr zunächst eine Vorlage. Dazu faltet ihr ein Stück Papier einmal in der Mitte, zeichnet ein halbes Ei auf und schneidet dieses aus. Wieder aufgeklappt habt ihr nun eine symmetrische Vorlage. Mit dieser schneidet ihr als nächstes mehrere Kopien aus eurem Bastelpapier aus. Nun kommt das Zusammenfügen. Nehmt dafür zwei Eier, faltet sie so an der Spiegelachse, dass die schöne Seite innen ist und klebt dann zwei der Außenseiten mit Papierkleber aufeinander. Dann faltet und klebt ihr so lange weitere Eier dran, bis euch euer Anhänger voll genug ist. Zum Schluss bestreicht ihr die letzten zwei Außenseiten mit Kleber, legt die Enden eines Stück Faden oder Band hinein und schließt das Ganze zu einem Kreis zusammen. Achtet darauf, dass euer Faden in der Mitte ist, damit der Anhänger gerade hängt.

Dieses DIY gefällt mir nicht nur optisch gut. Es ist auch für kleine wie große Bastelhände geeignet. Denn je größer die Kinder sind, umso mehr können sie davon alleine umsetzen. Auf dem Bild seht ihr Ostereier, doch auch wenn ihr kein Ostern feiert, kann das was für euch sein. Denn eigentlich eignet sich jede Form, die in der Mitte gespiegelt ist. Kugeln, Sterne oder Blumen? Lasst eurer Fantasie freien Lauf! Für meine Anhänger habe ich aussortierte Gemälde des Kinds genommen. Mal ehrlich: nicht jedes bemalte Blatt unserer Kinder muss bis zu ihrem Lebensende gerahmt werden 😉 Eine schöne Alternative bildet buntes Papier, beispielsweise aus alten Zeitschriften. Je nachdem, wie viele Teile ihr pro Anhänger nutzt, wird euer Endergebnis anders aussehen. Macht ihr euch Sorgen, dass das Papier für die Kinderhände zu dünn ist, klebt es vorher auf einen dünnen Karton oder eine aufgeschnittene Mehltüte für mehr Stabilität.

Bunte Eier aus Kinderzeichnungen sind eine schöne Bastelidee für Ostern

An den Ast oder ans Geschenk?

Unsere Anhänger schmücken jetzt eine unserer Zimmerpflanzen im Wohnzimmer. Ein schöner Ast in einer Vase oder von der Decke baumelnd wäre aber auch ein schönes Zuhause. Etwas kleiner gebastelt eignen sie sich als Geschenkanhänger. Zwischen die Lamellen könnt ihr den Namen der beschenkten Person oder einen lieben Gruß schreiben. Gerade, wenn ihr kein spezielles Ostermotiv nutzt, kann das Geschenk so das ganze Jahr über überreicht werden. Wie wäre es mit einer Blume zum Geburtstag oder einem Bäumchen zu Weihnachten?

Frühlingshafte Girlande aus Eierkartons

Auch die zweite Idee ist wieder größtenteils aus Abfall entstanden, genauer gesagt aus Eierkartons. Zuerst trennt ihr den Boden eines Eierkartons auseinander und schneidet aus den einzelnen Eibehältern kleine Blumen aus. Nun könnt ihr die Blumen nach Lust und Laune auf beiden Seiten verzieren. Acrylfarben sind deckend und eignen sich daher gut. Nach dem Trocknen kriegen die Blumen mit Hilfe einer Schere oder dicken Nadel zwei kleine Löcher in die Seiten. Nun fädelt ihr abwechselnd eine Blume und eine Kugel auf ein Stück Schnur. Dann könnt ihr eure Girlande aufhängen.

Wir hatten ein paar Tage vorher zufällig kleine Kugeln mit Loch aus Pappmaché, ebenfalls aus Eierkartons, gebastelt. Damit die nicht so langweilig dazwischen aussehen, haben wir sie auch mit Farbe angemalt. Alternativ könnt ihr Holzperlen, Filzkugeln oder kleine Pompons nehmen. Hauptsache, ihr könnt sie auf die Schnur fädeln. Und vielleicht findet ihr in eurem Bastelvorrat ja noch andere Sachen, die sich mit auf die Girlande gesellen wollen.

Eine frühlingshafte Girlande aus Eierkartons basteln macht vielen Kindern Spaß

Vom Müll in den Müll?

Was passiert bei uns mit Bastelideen, die wir mit unseren Kindern gesetzt haben, wenn der Frühling vorbei ist? Manche der Anhänger sind schon zwei Jahre alt und halten sicherlich noch ein Weilchen. Die Girlande ist neu. Ich finde sie als Deko eigentlich etwas zu quietschig-bunt. Aber dem Kind kreative Freiheit zu geben und das Ergebnis dann „auszustellen“ ist mir auch wichtig. Ist das Werk nach der Saison noch gut in Schuss, kommt es in die Dekobox. Gefällt es dem Kind nächstes Jahr immer noch, hängen wir es wieder auf. Dadurch, dass es aber größtenteils aus Müll und Resten aus dem Vorrat entstanden ist, finde ich es nicht schlimm, es wegzuwerfen. Oder nur Teile davon wieder in unseren Bastelvorrat zu legen. Ziel der Sache war es, dem Kind die Möglichkeit zu geben sich kreativ auszuleben. Und da darf es dann auch mal „nur“ die zweitnachhaltigste Lösung sein.

Weitere Bastelideen mit Kindern zum Thema Frühling

Alleine mit den Eierkarton-Blumen lassen sich noch viele weitere Sachen basteln. Auf einen Kranz oder ein Stück Karton geklebt machen sie sich beispielsweise auch gut an der Wand. Aufgefädelt auf viele Fäden ergibt es ein Mobile. Fensterbilder aus Transparentpapier sind eine weitere schöne Idee. Dafür könnt ihr (oder eure Kinder) bunte Mosaike aus Restschnipseln von anderen Projekten gestalten. Aus Karton und Wolle zaubert Ann von Rockmyday süße, kleine Wickelschafe. Meine kleinen Papierkörbchen aus Altpapier eignen sich super als neutrale Grundlage für allerlei Oster-/Frühlings-Tischdeko. Ein Blumentopf mit Tulpen rein, ein bisschen Moos drum herum und schon macht es was her.

Habt ihr noch weitere kleine, frühlingshafte Bastelprojekte, die sich gut mit Kindern umsetzen lassen?

Kräuter durch trocknen oder einfrieren haltbar machen

Es dürfte hier inzwischen kein Geheimnis mehr sein, dass ich gerne koche. Dabei bin ich aber tatsächlich auch ein wenig minimalistisch unterwegs. Unsere Auswahl an Vorräten und vor allem Gewürzen ist vielseitig, aber nicht ausufernd. Dafür versuche ich ein paar Zutaten immer zur Hand zu haben. Allen voran Kräuter! Denn mal ehrlich: Ohne Kräuter schmecken viele Gerichte nur halb so gut. Ein Teil meines Vorrats kommt dabei sogar aus dem Garten. Damit wir daran das ganze Jahr Freude haben, zeige ich euch zwei einfache Wege, um Kräuter haltbar zu machen: einfrieren und trocknen. Und das fast ohne Hilfsmittel und mit wenig Aufwand.

Welche Kräuter sind fürs Trocknen oder Einfrieren geeignet?

Welche Methode besser ist, hängt von der Pflanze ab. Da ich nur ganz wenige Kräuter verarbeite, bin ich nicht wirklich eine Expertin und nenne euch auch nur die, mit denen ich Erfahrung habe. Aber das Internet ist wie so oft voll mit wertvollen Tipps für alle anderen. Ich für meinen Teil orientiere mich immer daran, wie die ich Kräuter frisch verarbeiten würde. Alles, was ich erst gegen Ende dazu gebe, um den Geschmack nicht zu verkochen, friere ich ein. Bei mir sind das Schnittlauch und Petersilie. Alle Kräuter, die auch mal mitschmoren dürfen, werden ebenso getrocknet wie Kräuter für Tee. Dazu zählen Rosmarin, Thymian, Oregano und Minze. Dieses Jahr wollte ich auch mal Liebstöckel trocknen, hab den Zeitpunkt aber verpasst. Nächstes Jahr dann!

Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch in Schraubgläsern einfrieren

Variante 1: Einfrieren

Gerade bei Petersilie ist Einfrieren eine tolle Lösung zum Haltbar machen. Bisher habe ich es noch nicht ganz raus, dass die Petersilie im Garten richtig üppig wächst. Daher reicht die Ernte nicht, um durch den Winter zu kommen und ich kaufe auf dem Markt zu. So ein Sträußchen hält sich aber nicht ewig, daher wandert es schnellstmöglich in den Gefrierer. Schnittlauch wächst hingegen bei uns ganz gut und so ernte ich immer mal wieder eine Ladung. Beide Kräuter wasche ich bei Bedarf vor dem Einfrieren und lasse sie gut trocknen. Dann schneide ich sie so klein, wie ich es tue, wenn sie direkt in den Topf wandern. Je nach Menge fülle ich sie in ein kleines Schraubglas oder einen Gefrierbeutel und ab ins Kalte. Ist es Zeit das Essen zu verfeinern, schütte ich die Kräuter einfach so dazu. Selbst in der Salatsoße tauen die kleinen Stückchen schnell genug auf.

Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano zum Haltbarmachen trocknen

Variante 2: Trocknen

Wie oben erwähnt gibt es Kräuter, die ich zum haltbar machen lieber trockne. Da diese dabei ihr Aroma nicht oder nur kaum verlieren, brauche ich damit nicht unseren kleinen Gefrierschrank vollstopfen. Ich habe meist nur kleine Mengen von allem oder trockne in kleinen Ladungen, sodass ich kein großes Profiequipment brauche. Meist ernte ich mehrere Zweige ab und hänge sie in Bündeln kopfüber in der Küche an unseren Organizer. Entweder wie auf dem Bild eingeklemmt oder an einem der Haken. Ich habe aber auch schon eine größere Menge Oregano luftig auf einem Blech ausgebreitet oben auf der Küche gelagert, bis alles trocken war. Je nach Pflanze dauert es so oder so nur ein paar Tage. Danach streife ich die Blätter ab und lagere sie in einem luftdichten Gefäß. Auch hier sind es meist wiederverwertete Schraubgläser.

Schneller, aber auch mit mehr (Energie-)Aufwand geht das Trocknen im Backofen oder einem Dörrapparat. Bei großen Mengen kann das durchaus sinnvoll sein, denn nicht jeder will sich die ganze Wohnung vollhängen. Beim Backofen könnt ihr vielleicht die Nachwärme vom Backen nutzen, wenn ihr ihn sowieso braucht, um dem Trocknen etwas nachzuhelfen. Aber zum kompletten Trocknen wird das eher nicht reichen. Beim Aufhängen habt ihr also den Vorteil, dass ihr mit mehr Zeiteinsatz keinen zusätzlichen Strom verbraucht. Die Handhabung beim Kochen ist so, wie ihr es von getrockneten Kräutern aus der Packung gewohnt seid. Rein in den Topf und bisschen Zeit zum Ziehen lassen. Wie ihr daraus Tee kocht, dürfte auch klar sein: Ein Teesieb oder -Ei ist euer Freund.

Vor dem Haltbarmachen die Kräuter klein schneiden

Da geht noch mehr…

Für mich und meine Art zu kochen reichen das Einfrieren und Trocknen der Kräuter völlig aus. Aber es soll erwähnt sein, dass es noch viele andere Möglichkeiten gibt. Da ich damit aber (quasi) keine Erfahrungen habe, folgt jetzt lediglich eine kleine Aufzählung. Kräutersalz ist nicht nur sehr beliebt für den Eigengebrauch, sondern auch als Geschenkidee. Für Pesto eignen sich zahlreiche Kräuter (und sonstiges Grün) und richtig aufbewahrt habt ihr daran lange eure Freude. Wer keine Lust auf Trocknen hat, kann die Kräuter auch klein hacken und mit Öl portionsweise in einer Eiswürfelform einfrieren. Ein oder zwei Würfel in den Topf oder die Pfanne, heiß werden lassen und das Essen anbraten und gleichzeitig würzen. Habt ihr nur mal 2-3 Zweige übrig, könnt ihr sie auch in eine Flasche mit Öl stecken. Kräuteröl mit beispielsweise Rosmarin oder Thymian, wahlweise mit Knoblauch und/oder Chili verfeinert, findet sich oft beim Italiener.

Ein letzter Tipp wird hier nur am Rande erwähnt, denn dafür plane ich einen separaten Beitrag. Sehr variabel und unglaublich lecker ist selbstgemachte (vegane) Kräuterbutter. Die lässt sich sowohl ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren als auch einfrieren. Auf dem Brot oder als kleiner Geschmacksbooster ganz am Schluss beim Kochen der absolute Hit! Mein liebstes Rezept werde ich euch mal noch aufschreiben und hier auf dem Blog stellen (Ungeduldige finden es aber auch schon auf meinem Instagram-Kanal).

Kräuterbutter selber machen

Kräuter einfrieren oder trocknen ist immer eine gute Idee

Die Gründe Kräuter haltbar zu machen, können vielfältig sein. Vielleicht wisst ihr nicht mehr wohin mit eurer Ernte. Oder ihr wollt euch einen Vorrat für den Winter anlegen. Bei mir ist es meist eine Mischung aus den beiden. Für aufwändige Methoden habe ich im Alltag aber meist keine Zeit (oder keine Lust), daher bin ich froh um diese zwei einfachen und schnellen Varianten. Gerade wenn die Kräuter aus meinem Garten kommen, ist das eine sehr günstige Lösung, um lange etwas von den (Bio-)Kräutern zu haben. Und für alles Gekaufte hat das Haltbarmachen den Vorteil, dass wir so keine Abfälle haben, wenn wir nicht alles aufbrauchen. Klar wären das hier immer nur kleine Mengen, die in der Tonne landen würden, aber auch die zählen für mich.

Habt ihr Erfahrung damit, Kräuter haltbar zu machen? Welches ist euer liebster Weg und welches Pflänzchen darf in eurem Vorrat nie fehlen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

Kleidung von Hand flicken: 4 einfache Techniken

Vor ein paar Monaten bin ich in ein regelrechtes Loch gefallen. Allerdings nicht im negativen Sinne. Ganz im Gegenteil. Den Anfang nahm es mit meinem Vorsatz neue Techniken zu lernen, um unsere Kleidung zu flicken. Bisher habe ich dafür ganz simple Methoden benutzt, die meist eher praktisch, aber nicht unbedingt raffiniert waren. Es war also Zeit für ein kleines Upgrade meiner Skills. Kurz darauf konnte ich kaum aufhören, mich in das Thema einzulesen und neue Methoden zu üben. Und ohne es geplant zu haben, habe ich mir dabei vier Techniken angeeignet, mit denen ich Kleidung von Hand flicken und teilweise sogar gleich verschönern kann. Und das sind folgende:

Löcher in Kleidung durch Weben reparieren

1. Löcher ausbessern durch Weben

Angefangen habe ich mit dem, was am einfachsten aussah: Weben. Das kennt ihr sicherlich noch aus der Schulzeit: drüber, drunter, drüber, drunter, … Das Schöne an dieser Methode ist, dass sie so vielseitig ist. Ihr könnt damit Löcher in fast allen Arten von Stoffen stopfen. Das Ergebnis ist nur bedingt dehnbar, aber das macht meist nichts. Selbst bei Socken kann das Weben je nach Stelle zum Einsatz kommen. Grundsätzlich wichtig ist es, dass ihr deutlich über das Loch hinaus Stiche setzt. Sonst entsteht direkt neben dem Reparierten ein neues Loch. Den Fehler habe ich am Anfang öfter gemacht und musste dann nach einmal tragen nachbessern. Außerdem sollet ihr die Reihen nicht zu weit auseinander setzen, damit das Loch auch wirklich zu ist. Je nachdem, ob ihr Garn in passenden Farben nehmt oder bewusst etwas, das sich absetzt, fällt die Stelle mehr oder weniger auf.

Der Schlingenstich ist gut für kleinere Löcher

2. Stopfen oder verstärken mit dem Schlingenstich

Für kleine Löcher, beispielsweise in T-Shirts, eignet sich der Schlingenstich sehr gut. Auch der könnte euch bekannt vorkommen, denn damit werden gerne die Kanten von Decken versäumt. In einer Spirale von außen nach innen genäht, überdeckt ihr damit gut kleine Löcher. Mir gefällt der Stich sehr gut, da er schnell von der Hand geht. Manchmal fehlt mir schlichtweg die Geduld zum Weben. Außerdem mag ich das Muster, das dadurch entsteht. Es hat etwas von einer Stickerei und wirkt dadurch wie ein gewolltes Dekoelement. Bisher habe ich den Schlingenstich nur bei Strickstoffen genutzt. Ich kann mich auch nicht erinnern, ihn mal auf einem Webstoff im Einsatz gesehen zu haben (bis auf Jeans, die gefühlt fast alles mitmachen). Was natürlich nicht heißt, dass das unmöglich sein muss.

Bei durchgescheuerten Stellen, gerade in Socken, könnt ihr mit dem Schlingenstich auch den Stoff verstärken. So verhindert ihr die Bildung eines Lochs. Das ist grundsätzlich immer besser als darauf zu warten, dass die Stelle komplett offen ist. Dazu näht ihr auch in einer Spirale von außen nach innen über das noch vorhandene Gewebe drüber.

Das traditionelle Japanische Sashiko ist beliebt für visible mending.

3. Einfaches Sashiko

Schon im letzten Beitrag zum Kleidung flicken hatte ich erwähnt, dass ich mit Sashiko liebäugle. Die japanische Tradition ist das Gegenteil von unauffällig. Vielmehr ist der Gedanke dahinter, dass jede Reparatur sichtbar gemacht werden soll, um die Geschichte des Stücks und damit auch die Wertschätzung dafür zu betonen. Mit Übung und Geduld entstehen da echte Kunstwerke. Davon bin ich noch etwas entfernt. Aber zwei Hosen mit relativ großen Löchern konnte ich damit schon retten und – wie ich finde – verschönern. Im Gegensatz zu den anderen Techniken braucht ihr hier etwas mehr als nur Nadel und Faden. Ein Stickrahmen vereinfacht die Arbeit ungemein und ihr braucht auf jeden Fall ein geeignetes Stück Stoff für den Flicken. Praktisch ist, dass ihr damit auch dünn gewordene Stellen verstärken könnt, bevor ein Loch entsteht. Von außen sieht es aber aus, als hättet ihr „nur“ die Kleidung mit einem Muster aufgepeppt.

Mit dem Maschenstich lassen sich dünne Stellen in Strick gut retten

4. Strickwaren verstärken mit dem Maschenstich

Der Maschenstich kann – wenn ihr das wollt – die unauffälligste Art zu flicken sein. Allerdings funktioniert er nicht bei Webstoffen, sondern nur bei Gestricktem, also Socken, Strickpullis, Jersey & Co. Grundsätzlich ist es möglich damit Löcher zu stopfen. Da ich aber bisher keine grobmaschigen „Mängelexemplare“ hatte, habe ich nur Stücke verstärkt. Zu feine Maschen sind nicht gerade der beste Einstieg, um zu lernen damit ein Lock zu stopfen. Meine bisherigen Versuche dünn gewordenen Socken zu verstärken sind aber gut gelungen. Da ist es nämlich nicht notwendig jede Reihe einzeln abzuarbeiten, sondern ihr könnt über mehrere Reihen und Maschen hinwegnähen. Auch hier gilt wieder, dass die Garnfarbe bestimmt, wie unauffällig das Ergebnis ist. Habt ihr sogar exakt das gleiche Garn wie im Kleidungsstück, ist die Reparatur quasi nicht zu erkennen. Aber gleichzeitig könnt ihr auch bewusst auffällige Reparaturen und sogar dekorative Muster damit machen.

Ist das was für Neulinge?

Mit meiner Aussage, dass ich meine sehr simplen Techniken ausbauen wollte, könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass ich hier nun etwas für Fortgeschrittene erzähle. Erfreulicherweise ist dem aber nicht so. Es war sicherlich ein Vorteil, dass ich im Umgang mit Nadel und Faden geübt bin. Gleichzeitig hatte ich aber nie das Gefühl, dass es nicht auch ohne zu erlernen gewesen wäre. Ich war einfach nur ein bisschen schneller dadurch. Steht ihr bei dem Thema noch komplett am Anfang, habe ich ein paar Tipps für euch:

  • Eins nach dem anderen: Sucht euch eine Technik aus und übt sie, bis ihr mit dem Ergebnis (halbwegs) zufrieden seid. Dann schaut euch die nächste an.
  • Rettet “unnötige” Teile: Nehmt als erstes nicht euer Lieblingskleidungsstück, sondern eins, bei dem euch das Ergebnis relativ egal ist. Ich hab ganz viel an Socken und unseren Schlafanzügen geübt.
  • Klein anfangen: Statt gleich an das große Loch im Wollpulli zu sitzen, stopft erstmal ein Löchlein. Ein schnelles Ergebnis motiviert und 2-3 kleinere Projekte geben euch Routine und Sicherheit für große Reparaturen.
Kleidung von Hand zu flicken muss nicht schwer und kann sehr schön auffällig sein.

Kleidung flicken von Hand lernen: da findet ihr mehr dazu

So, wenn ich euch nun angefixt habe, habe ich euch mit Sicherheit auch gleich ein wenig enttäuscht, da ich keine konkreten Anleitungen dazu geschrieben habe. Die Enttäuschung will ich dann gleich mal aus dem Weg räumen. Ihr habt nämlich viele Möglichkeiten die Tricks von den richtigen Profis abzuschauen. Meine Informationsquellen waren hauptsächlich Bücher und das Internet. Eine konkrete Buchempfehlung will ich noch nicht geben. Bisher hatte ich zwei Stück in der Bibliothek ausgeliehen, mindestens zwei weitere warten da noch auf mich. Sobald ich einen Favoriten habe, stelle ich ihn hier vor.

Wenn ihr nicht gleich das große Ganze wollt oder braucht, dann lohnt es sich im Internet nach einer spezifischen Anleitung für eine Technik zu suchen. Ich bin eher ein Freund von geschriebenen Anleitungen und habe daher auf Blogs gestöbert. Kommt ihr besser mit Videos zurecht, geht gleich auf Youtube. Und wollt ihr nur mal ein bisschen Inspiration, sind Pinterest und Instagram (#visiblemending) ein guter Start.

Eigentlich ganz schön das Loch

Wie schon erwähnt, hat mich das Flicken von Kleidung von Hand in kurzer Zeit total in seinen Bann gezogen. Mein Reparaturstapel, der dadurch ja eigentlich kleiner werden sollte, hat sich explosionsartig vergrößert. Stücke, die ich schon aufgegeben hatte, waren auf einmal zu retten. Schäden, an die ich mich vorher nicht rangetraut hatte, sahen jetzt machbar aus. Tatsächlich liegen immer noch viele Teile auf meinem Stapel. Vielleicht auch immer noch mehr als vorher. Aber die Menge an Kleidung, die in den letzten Monaten wieder repariert in den Schrank gewandert ist, ist nicht zu verachten. Und darauf bin ich ehrlich gesagt auch ein wenig stolz. Mal sehen, wie weit ich mich noch in das Thema reinarbeite. Irgendwann kommt sicherlich der Tag, an dem ich wieder das Gefühl habe, mehr lernen zu müssen. Aber bis dahin werde ich noch gut beschäftigt sein.

Wenn ihr mehr über meine Fortschritte beim Kleidung von Hand flicken sehen wollt, dann schaut doch mal in das entsprechende Highlight auf meinem Instagram-Account. Da werde ich auch immer wieder neue Ergebnisse posten. Ansonsten freue ich mich natürlich auf eure Rückmeldungen hier auf dem Block: Repariert ihr eure Kleidung? Und welche Technik kommt bei euch am liebsten zum Einsatz?

Ein Hochbett mit Treppe fürs Kinderzimmer: unser DIY-Umbau

Manchmal passen Möbel einfach nicht (mehr) ins Leben. Das kann ein Grund sein, sie weiterziehen zu lassen. Oder aber, sie dem Leben anzupassen. Mit unserem Esstisch haben wir ein Möbelstück aufgearbeitet, das uns schon lange begleitet. Dieses Mal war es eines, bei dem wir kein auf unsere Bedürfnisse passendes Modell gefunden haben: ein Hochbett fürs Kinderzimmer. Mit einer Mischung aus Umbau und DIY-Treppe kamen wir dann aber doch ans Ziel.

Warum denn eigentlich ein Hochbett fürs Kinderzimmer?

Zuerst einmal die Frage, warum wir nicht einfach ein normales Bett gekauft haben. Wir mögen unsere aktuelle Wohnung sehr, doch ist das Kinderzimmer nicht allzu groß. Das muss es auch nicht sein. Im Wohnzimmer haben wir noch viel Platz zum Spielen. Außerdem müssen kleine Räume nicht einengend sein, wenn sie gut geplant sind. Die Idee von cleveren, kleinen Räumen fasziniert uns sehr und wir haben uns für das Kinderzimmer gut überlegt, wie der Raum die nächsten Jahre mitwachsen kann. Ein Hochbett ist dabei in unseren Augen eine tolle Lösung, um den Platz auszunutzen. Gleichzeitig sind wir damit flexibel, wenn sich die Bedürfnisse des Großen ändern und / oder das Baby einzieht.

So sah das Hochbett vorher aus. Nicht gut für ein Kinderzimmer.

Bett ist nicht gleich Bett!

Nachdem die Raumplanung konkreter wurde, machten wir uns auf die Suche nach dem perfekten Bett. Ich hatte dafür die Kleinanzeigen im Blick, doch viele Exemplare kamen nicht in Frage. Das „Hoch“ in Hochbett ist doch recht variabel. Meist reicht es wenigstens, um darunter eine Kuschelhöhle zu machen. Doch ein zweites Bett oder gar ein Schreibtisch passt da nicht drunter. Dann kam aber eine Anzeige rein für ein Hochbett, dessen oberes Bett mit rund 1,40 m angenehm hoch ist und auch noch separat aufgestellt werden kann. Gut also für die Zeit, wenn das in die Höhe stapeln nicht mehr notwendig ist. Günstig war es noch dazu.

Ein paar Mankos gab es aber. Eher zweitrangig waren die 90er-Jahre-Optik und die Gebrauchsspuren. Die Holzfarbe passt nicht so ganz in die Wohnung, was jetzt aber auch nicht dramatisch gewesen wäre. Nicht auf dem Bild oben zu sehen: Der „Rausfallschutz“ war selbst für ein größeres Kind eher mickrig und damit hätten wir vermutlich vor Angst, dass das Kind rausrollt, nicht ruhig schlafen können. Und zuletzt war die Leiter recht steil für ein Kleinkind.

Kleinere Gebrauchsspuren auf dem alten Kopfteil.

Aufhübschen und kindersicher machen

Das Projekt hatte zwei Phasen. Als erstes machten wir uns ans eigentliche Bett. Die Farbe und den ein oder anderen Schrammen konnten wir in einem Rutsch ausbessern. Dafür schliffen wir alles einmal ab und lasierten es mit einer ökologischen Holzfarbe weiß. Den Rausfallschutz ersetzten wir komplett, denn der Aufwand ihn zu erweitern wäre zu groß gewesen. Nach etwas Brainstorming entschlossen wir uns dafür, auch das Kopfteil loszuwerden und stattdessen eine Sicherung rundherum zu bauen. Dafür schraubten wir einfache Latten aus dem Baumarkt zusammen und befestigten sie am Bett und der Wand. Online fanden wir einen Shop, der Sicherheitsnetze in Wunschdicke und -größe herstellt. Die sind überraschenderweise gar nicht so teuer, Öko-Tex zertifiziert und sehr stabil. Mit kleinen Haken, sog. Krampen, haben wir die Netze direkt am Holz befestigt.

Der neue Rausfallschutz: das Netz ist mit Krampen festgemacht.

Ein sicherer und praktischer Weg nach oben

Es folgte die zweite Phase. Dieses Mal ein Neubau. Da uns die Leiter zu unsicher war, suchten wir nach einer Alternative. Die meisten fertigen Leitern oder Treppen passten nicht oder nahmen zu viel Platz weg. Also entschieden wir uns dafür selbst eine Treppe zu bauen. Und da wir schon dabei waren, planten wir sie gleich so, dass sie auch noch Stauraum bietet. Passgenau für das Zimmer entstand dann aus stabilen Multiplex-Holzplatten dieses kleine Schmuckstück. Es ist das komplexteste Projekt, das wir bisher gebaut haben und entsprechend sind wir ein bisschen stolz darauf! Die Stufen sind für ein Kleinkind gut machbar, von der Seite können Bücher und Spielsachen verstaut werden und oben gibt es noch als Gimmick ein kleines Geheimfach für Schätze. Da die Treppe zwischen Bett und Wand steht, brauchen wir kein Geländer.

Dank der DIY-Treppe ist das Hochbett gut und sicher erreichbar und hat gleichzeitig Stauraum.

So wächst das Hochbett im Kinderzimmer mit

Das Endergebnis sieht nicht nur, wie wir finden, gut aus, sondern ist auch wirklich praktisch geworden. Wir haben nun einige Nutzungsmöglichkeiten:

  • Unten schlafen, oben zurückziehen: Entweder mit einer Matratze auf dem Boden oder dem Babybett kann problemlos unten ein fester Schlafplatz eingerichtet werden. Oben kann zur Kuschelecke werden.
  • Oben schlafen, unten spielen: Das obere Bett in der eigentlichen Nutzung als Schlafplatz. Hierfür müssten wir noch den Rausfallschutz am Fußende erweitern. Das werden wir vermutlich mit einem Brett machen, dass einfach entfernt werden kann (damit wir Eltern gut rein und raus kommen). Unten sind wir durch die Höhe sehr flexibel: Leseecke, Spielbereich, Bastelplatz, Schreibtisch… was gerade interessant ist.
  • Oben und unten schlafen: Wollen irgendwann mal beide Kinder im Zimmer schlafen, richten wir oben und unten einen festen Schlafplatz ein.
  • In Einzelteilen: Ist später das Hochbett mal out oder nicht mehr notwendig, können wir das obere Bett (mit oder ohne Rausfallschutz) abmontieren und auf dem Boden stellen. Die Treppe kann als Regal weitergenutzt werden.
Nach dem Hochbett-Umbau ist das Kinderzimmer richtig gemütlich.

Wir sind zufrieden mit dem Hochbett-Umbau

Besonders durch die DIY-Treppe ist das unser bisher größtes Möbelprojekt geworden und auch dieses Mal kamen wir gut ohne eigene Werkstatt durch. Abschleifen und lasieren kostet Zeit und auch eine Treppe von Grund auf selbst zu planen ist ohne Erfahrung mal nicht eben so gemacht. Das Endergebnis gefällt uns aber sehr gut, ist praktisch und daher für uns den Aufwand allemal wert. Wie lange wir genau gebraucht haben, kann ich nicht sagen. Wir haben die Arbeit in kleinen Häppchen über mehrere Wochenenden verteilt. Das Kinderzimmer ist durch das Hochbett flexibler geworden und kann so ein paar Jahre mitwachsen.

Was die Nachhaltigkeit angeht, ist es natürlich etwas zweigeteilt. Einerseits musste kein neues Bett für uns produziert werden, die Emissionen und Ressourcen für die Produktion sind bereits abgehakt. Andererseits ist auch viel neues Holz in das Projekt eingeflossen. Durch die Flexibilität können wir aber beide Teile – Bett und Treppe – viele Jahre nutzen und danach vielleicht sogar noch einmal weitergeben. Und wie ich hier schon so oft erwähnt habe, ist die Nutzungsdauer bei der Ökobilanz nicht zu vernachlässigen. Am Ende also nicht die schlechteste Lösung.

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