DIY Körbchen aus Papier (-müll)

Müll zu vermeiden ist in unserem Haushalt ein wiederkehrendes Thema. Insgesamt ist unser Motto eher Less Waste, denn so ein ganz müllfreies Leben ist für uns aktuell zu zeitaufwändig. Entsprechend fällt immer mal wieder Müll an, der eigentlich zu vermeiden wäre. Manchen davon bewahre ich auf, weil ich irgendwie das Gefühl habe, es könnte noch ein zweites Leben finden. Gleichzeitig hat das Leben mit Kind eines gezeigt: es gibt so etwas wie zu viele kleine Aufbewahrungen für Kinderschätze und Spielsachen nicht. Klar könnte ich diese günstig Second Hand zusammensuchen, aber das ist recht zeitaufwändig. Sie alle neu zu kaufen, entspricht nicht unseren Grundsätzen. Das klingt erstmal wie zwei völlig gegensätzliche Themen, die nichts miteinander zu tun haben. Dann entdeckte ich ein DIY-Körbchen aus Papier, das gleichzeitig beide Probleme ein wenig löste.

Aber fangen wir von vorne an. Und zwar bei einem kleinen Berg Packpapier, der hier von ein paar unvermeidbaren Online-Bestellungen rumlag. Da unser Umzug schon vorüber war, hatte ich gerade keinen Bedarf dafür. Also legte ich ihn beiseite. Etwas später, als ich den Spielbereich unseres Sohnes einrichtete, zeigte sich, dass ein paar kleine Aufbewahrungen praktisch wären. Ein bisschen suchen und ich stieß auf den Artikel von Laura aka Miss Lila. Ein Körbchen selber machen aus dem Papier, das noch hier rum liegt? Volltreffer! Ihre Anleitung ist eigentlich auch so schon ganz gut verständlich, daher will ich hier nur ein paar Anmerkungen ergänzen und erzählen, wie ich die Idee weitergedacht habe.

Aus Packpapier wird ein Körbchen

Die Materialien vorbereiten

Wie Laura habe ich zuerst einmal meine „Vorräte“ an Packpapier aufgebraucht. Zwar hatte meines andere Maße, aber ich konnte es ungefähr gleich zuschneiden und entsprechend ähnlich wurde dann auch mein erster Korb. Wenig später entdeckte ich eine zweite Quelle: Unsere Sammlung an leeren Verpackungen von Haferflocken und Mehl. Diese eignen sich auch gut als Mülltüten, doch wir haben schlichtweg mehr Tüten als Müll. Seitlich aufgeschnitten und vom „Boden“ befreit sind sie eine tolle, farbneutrale Alternative zum Packpapier. Bonus Tipp: durch das etwas dickere Papier könnt ihr (oder in unserem Falle unser Sohn) sie gut vor dem Weiterverarbeiten mit Wasserfarben bemalen.

Sowohl die Größe als auch die Stabilität der Körbchen hängen davon ab, wie ihr die Papierstreifen faltet. Je breiter, umso größer das Endergebnis. Je öfter ihr sie faltet, umso stabiler wird das Ganze. Ich habe meine immer mindestens zweimal von jeder Seite zur Mitte gefaltet, also vierschichtig gemacht. Waren mir die Streifen dann doch zu breit, habe ich sie noch einmal in der Mitte gefaltet. Die dickere Variante ist etwas widerstandsfähiger. Ein Körbchen mit dünnen Streifen hat nach einer Weile (eher grobe) Benutzung durch unser Kleinkind kleinere Risse im Papier. Optisch sprach mich die Anleitung von Laura gleich an, weil sich die Nähte schön abheben. Das habe ich durch einen farbigen Faden noch einmal verstärkt. Rein für die Haltbarkeit scheint es keinen Unterschied zu machen. Die Aufbewahrung ohne Naht hält bisher genauso gut. Ihr braucht also nicht zwingend eine Nähmaschine. Ihr könnt die offene Seite alternativ mit etwas Kleber zusammenkleben.

Körbchen aus Papier selber machen

Der Zusammenbau

Wie ihr auf den Fotos seht, habe ich ein bisschen bei der Größe variiert. Das lässt sich mit der Methode sehr gut, denn alles was ihr machen müsst, ist mehr oder weniger Papierstreifen zu nehmen. Je größer der Boden, umso mehr Papier braucht ihr, um an den Seiten hoch zu weben. Ich habe pro Ebene meist zwei Streifen gebraucht, manchmal auch nur anderthalb. Da habe ich den Rest einfach abgeschnitten und für die nächste Schicht benutzt. Wenn ihr darauf achtet, dass die sich überlappenden Stellen hinten sind, ist das am Ende kaum sichtbar. Theoretisch könntet ihr unendlich in die Höhe gehen, wenn ihr die Streifen, die von Boden kommen, mit Neuen verlängert. Das habe ich aber noch nie ausprobiert, denn bisher hatte ich eher Bedarf für flachere Körbchen.

Beim Weben helfen Büroklammern

Zuletzt könnt ihr das Endergebnis beeinflussen, indem ihr mehr oder weniger sauber arbeitet. In meinem ersten Versuch (im unteren Bild links) habe ich alles sehr locker gewoben und es mit den Ecken nicht ganz so genau genommen. Entsprechend ist der Korb auch etwas runder. Beim Nächsten habe ich dann die Ecken jeweils ganz genau an der Stelle, an der es um die Ecke gehen sollte, vorgefaltet. So wird das Ergebnis sauberer. Im Endeffekt ist das aber nur Geschmackssache, stabil sind beide Varianten.

So sehen die fertigen Körbchen aus

Fertig ist das DIY-Körbchen aus Papier

Der Zeitaufwand, um ein Körbchen selber zu machen, hält sich in Grenzen. Das gilt besonders, wenn ihr es nicht bemalt oder näht. Am längsten dauert es, die Enden oben festzukleben. Um das zu beschleunigen, halte ich das Papier mit Büroklammern am Platz bis der Kleber trocken ist. Für das Weben des letzten Körbchens (im ersten Bild ganz rechts), habe ich schätzungsweise eine knappe halbe Stunde gebraucht. Eine Idee, die meiner lieben Schwiegermama gleich in den Sinn kam: Macht zwei Körbchen und eines davon einen Tick kleiner als das andere. Schon habe ihr eine schöne Geschenkverpackung. Was kommt in euer erstes DIY-Körbchen und welches Papier braucht ihr dafür auf?

Haarseife gegen trockene Kopfhaut: Es funktioniert!

Volumen, Glanz, Geschmeidigkeit,… die Versprechen auf Shampoo-Flaschen sind vielfältig. Viel ehrlicher wären die Werbeslogans: „Putzt radikaler als deinem Kopf lieb ist“ oder „Viel Verpackung für wenig Haarwäsche“. Naja, kommt halt dann eher nicht so gut. Mal abgesehen von Müll-Aspekt, können die Inhaltsstoffe der meisten Shampoos nicht nur empfindliche Köpfe unter Stress setzen. Da genau das bei mir der Fall war, musste ich mich auf eine lange Suche nach einer guten Alternative machen. Falls es euch gerade genauso geht, ist hier vielleicht die gute Nachricht des Tages für euch. Haarseife kann für trockene, juckende Kopfhaut die Rettung sein.

Zum Thema Haarseife, No-Poo und festem Shampoo findet ihr online bereits viele super erklärte Beiträge. Darum gehe ich hier nicht auf alle Details ein, sondern verlinke euch lieber entsprechende Artikel in bzw. unter dem Text. Viel lieber will ich euch von meiner Erfahrung erzählen. Vielleicht hilft sie euch auf der Suche nach einer Alternative für eure Haarpflege.

So fing alles an

Erstmal zur Ausgangslage, denn jeder Haartyp hat andere Bedürfnisse. Habt ihr komplett andere Haare als ich, könnt ihr eventuell mit meinen Erfahrungen wenig anfangen. Warum „eventuell“ erkläre ich später. Ich bin so ziemlich das Gegenteil von einem Lockenkopf. Meine Haare sind dünn, glatt und hängen am liebsten so rum. Volumen ist für mich ein Fremdwort und nicht ganz richtig gesetzte Haarnadeln und -klammern verabschieden sich gerne mal wortlos. Da ich nicht gerne zum Frisör gehe, aber gerne die Haare aus dem Weg flechte, sind sie bis auf einen Pony stufenlos lang (auf dem nächsten Foto waren sie für mich sehr kurz). Nicht ganz so eindeutig ist leider meine Kopfhaut. Mit Anfang 20, damals noch mit gewöhnlichem Shampoo, wurde meine Kopfhaut immer trockener und juckte teils stark. Besonders vorne an der Stirn schälte sich die Haut im Winter gerne mal über Wochen wieder und wieder.

Gesunde und schöne Haare dank Haarseife

Wenn mal der Wurm drin ist…

Der Stress durch das aggressive Shampoo und das (je nach Jahreszeit) dazugehörige Föhnen waren zu viel für meine Kopfhaut. Um alles etwas zu schonen, gewöhnte ich mir erst einmal ab jeden Tag die Haare zu waschen. Traurig, dass uns oft suggeriert wird, wir wären schmuddelig, wenn wir uns nicht täglich die Haare waschen. Dann war ich neun Monate im Ausland als Backpacker und was soll ich sagen: eine ausgiebige Haarpflege ist da oft nicht drin gewesen. Aber nur alle drei, manchmal vier Tage die Haare zu waschen tat meiner Kopfhaut ganz gut.

Zurück in Deutschland folgte nun eine sehr lange Zeit, in der ich mich durch diverse Shampoos testete. Erst hatte ich ein ganz Sanftes gefunden, dann wurde es nicht mehr produziert. Ich hatte schon mal erwähnt, dass ich eine Weile dann Babyshampoo nutzte. Wobei es auch hier nicht einfach war, eines ohne aggresive Tenside zu finden. Die juckende Kopfhaut blieb aber stets mein treuer Begleiter. Zu der Zeit kamen dann langsam die ersten Haarseifen auf dem Markt. Daran interessierte mich erstmal nur der Aspekt der Mülleinsparung. An eine Kopfhaut ohne Probleme glaubte ich schon fast nicht mehr. Inzwischen bin ich aber komplett glücklich mit meiner Entscheidung, das einmal auszuprobieren.

…ist doch nicht alles verloren!

Eines gleich vorweg: sonderlich viele Haarseifen getestet habe ich nicht. An die Marke des ersten Seifenstücks kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern, ich hatte es zufällig irgendwo entdeckt. Die war okay, aber mehr auch nicht. Unser damaliger Stamm-Biomarkt hatte zu der Zeit genau einen Hersteller im Sortiment und davon gab es eine Sensitiv-Version. Und jetzt, so drei oder vier Jahre später, nutze ich noch genau die Gleiche, denn die passt für mich einfach. Ist vielleicht ein Ausgleich dafür, dass ich mich vorher durch gefühlt 50 Shampoos getestet habe. Außer im allerkältesten Winter mit viel Mützenzeit und Temperaturwechsel habe ich keine juckende Kopfhaut mehr. Meine Haare sind gesund und die Anwendung ist für mich angenehm und problemlos.

Haarseife gegen trockene Kopfhaut

Der Schwangerschaft sei Dank wasche ich meine Haare inzwischen nur noch einmal die Woche. Nein, ist kein Tippfehler. Natürlich sehen meine Haare am sechsten Tag nicht mehr aus wie frisch gewaschen. Aber mit der richtigen Handhabung und ab und zu ein wenig Trockenshampoo sieht man mir den langen Abstand zwischen den Wäschen selten an. Wobei ich hier scheinbar recht kritisch bin, denn mein Mann sieht die Bad Hair Days meist nicht. Und der muss mir nach all den Jahren zusammen sicherlich nichts vorlügen 😉

So wende ich die Haarseife gegen meine trockene Kopfhaut an

Scheinbar unvermeidbar haben auch meine Haare ein paar Wochen gebraucht, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. Da ich nicht gleich vom „normalen“ Shampoo und vielen Haarwäschen umgestiegen bin, war das aber recht harmlos. Je nach Ausgangslage müsst ihr da aber ganz schön Geduld mitbringen. Darum würde ich euch empfehlen erstmal ein mildes, festes Shampoo zu nutzen. Inzwischen läuft es bei mir wie folgt ab: Zuerst kämme ich die Haare gut mit meiner Bürste aus Holz durch. Dann ab unter die Dusche. Ich mag es lieber das Seifenstück direkt über die Haare zu reiben. Und zwar am ganzen Haaransatz, nicht aber in den Spitzen. Das schont sie und verringert Spliss. Am besten verteilt sich die Seife, wenn die Haare gut nass sind. Also lieber zwischendrin noch einmal etwas Wasser drüber laufen lassen. Nach dem Verteilen ist gutes Auswaschen essentiell. So schnell wie gewöhnliches Shampoo wäscht sich Haarseife nicht raus.

Fühlen sich meine Haare noch an, als wären Reste drin, hat sich (zu viel) Kalkseife gebildet. Das ist nicht schädlich, aber störend. Bei mir ist das so jedes dritte bis vierte Mal der Fall. Generell hängt das von euren Haaren und der Wasserhärte ab. Ist es soweit, spüle ich mit einer sauren Rinse nach. Die könnt ihr ganz einfach herstellen. Ihr braucht, wie der Name sagt, etwas Saures. Die meisten nehmen Zitronensaft oder (Apfel-)Essig. Ich fülle einen Schluck von letzterem in eine Flasche und fülle sie mit einem halben Liter Wasser auf. Davon grob die Hälfte, mal auch nur ein Drittel, kommt nach der Wäsche auf die Haare. Gut verteilen und – je nachdem wie geruchempfindlich ihr seid – ausspülen. Letzteres ist komplett optional, der Geruch verfliegt auch beim Trocknen. Aber gerade, wenn ihr langes Haar lufttrocknen lässt, dauert das ja ein bisschen. Danach lassen sich die Haare auch super einfach durchkämmen.

Haarseife kann gegen trockene Kopfhaut helfen

Manche sind halt hart im Nehmen

Und warum kann euch nun mein Bericht auch mit komplett anderer Haarstruktur helfen? Das beste Beispiel sitzt direkt bei mir. Auf dem Papier könnte mein Mann – so ganz ohne trockene Kopfhaut – meine Haarseife doof finden. Er hat recht dicke und feste Haare, die er (für Männer) kurz bis mittellang trägt. So richtig zufrieden war er mit seiner Shampoo-Situation auch nicht. Da meine Haarseife immer in der Dusche hängt, griff er dann doch mal zu und probierte sie aus. Und tatsächlich funktioniert sie auch bei seinen Haaren sehr gut. Wenn auch anders als bei mir. Er nutzt nämlich trotz gleichem Wasser nur ganz selten die saure Rinse. Erst nach Wochen hat er sie mal ausprobiert, aber kaum einen Unterschied gemerkt. Die Haare fühlen sich trotzdem toll an. Ebenso kann euch der Umstieg auf eine Haarseife auch von einer herkömmlichen Waschroutine sehr leicht oder sehr schwer fallen. Da hilft nur: ausprobieren!

Nicht mehr ohne, bitte!

Alles in allem will ich meine Haarseife auf jeden Fall nicht mehr missen. Sie ist super ergiebig (ein Seifenstück hält bei uns 2-3 Monate), wie bei vielen anderen Herstellern auch nur minimal verpackt (Papierbanderole und kleiner Klebestreifen) und funktioniert einfach. Essig haben wir sowieso immer im Haus, daher fällt dafür auch kein zusätzlicher Müll an. Leider kann ich euch nicht versprechen, dass auch ihr eure trockene Kopfhaut mit Haarseife loswerdet. Aber die Chancen stehen gut, denn die meisten Hersteller verwenden sanftere Inhaltsstoffe als die in herkömmlichen Shampoos üblichen. Habt ihr euch schon an Haarseife ran gewagt (und vielleicht sogar eine ganz andere Haarstruktur als ich)? Oder habt ihr Fragen dazu? Schreibt mir gerne in den Kommentaren.

Darum lohnt sich Haarseife nicht nur für trockene Kopfhaut

  1. Schonend: Die milden Inhaltsstoffe von Haarseifen schonen Kopfhaut und Haare.
  2. Verpackungsarm: Von einer Pappschachtel bis gänzlich unverpackt – mit Haarseifen lässt sich eine Menge Verpackung sparen.
  3. Ergiebig: Mit einem Seifenstück seid ihr deutlich länger versorgt als mit einer Flasche Shampoo.

Weitere Infos zum Thema:

Nachhaltige Hochzeit Teil 3: Gast sein

Nachdem ich bereits zusammengefasst habe, wie ihr die Eckpfeiler und die Details eurer eigenen Hochzeit nachhaltig gestalten könnt, ist es jetzt Zeit für einen Perspektivenwechsel. Denn vermutlich sind die meisten von uns öfter als Gast auf einer Hochzeit eingeladen, als Ausrichter der Eigenen. Und auch wenn die Gastgeber vielleicht keinen Wert auf das Thema legen, so könnt ihr als Gast dafür sorgen, dass die Feier umweltfreundlicher wird. Wie das gelingen kann, zeige ich euch an drei konkreten Beispielen.

Was soll ich nur schenken?

Früher war es meist einfacher zu entscheiden, was man dem Hochzeitspaar schenken könnte. In der Regel gab es in einem Geschäft einen Hochzeitstisch mit allem, was die beiden für ihren Hausstand noch brauchen. Inzwischen ist das aber eher unüblich, denn kaum ein Paar hat noch eine leere Wohnung am Tag der Hochzeit. Um dennoch etwas zu kaufen, was wirklich gebraucht wird, habt ihr zwei Möglichkeiten. Entweder steht sowieso schon etwas auf der Einladung, dann orientiert euch daran. Meist freut sich die Urlaubskasse über einen Beitrag. Gibt es dafür keinen Hinweis oder ihr wollt auf keinen Fall „nur“ Geld schenken, dann fragt einfach nach. Aber am Ende zählt immer das, was das Paar will. Die wissen am besten, womit ihr ihnen eine Freude machen könnt.

Ist die Entscheidung getroffen, müsst ihr das Ganze noch verpacken. So einfach ein Bündel Scheine auf den Tisch zu legen ist ja eher unpraktisch. Daher ein paar Anregungen. Ich finde es völlig in Ordnung einfach Geld und eine Karte in einen Umschlag zu stecken. Schreibt alles Wichtige in die Karte rein, dann braucht ihr auch nichts auf dem Umschlag zu schreiben. Dadurch kann er nochmal verwendet werden. Wollt ihr lieber etwas Schönes basteln, dann schaut, dass es am Ende nicht ein Haufen Verpackung mit etwas Geld darin wird. Eine einfache Idee ist es, Scheine zu Schmetterlingen oder Blumen zu falten und sie in ein Vorratsglas zu hängen. Weitere Ideen für müllarme Verpackungen findet ihr auf meinem Pinterest-Board zum Thema „Geschenke“.

Nachhaltige Hochzeit als Gast
Image by Cottonbro / Pexels

Die Programm(mit-)gestaltung

Neben einem Hinweis zum Geschenk findet sich auf der Einladung oft auch einer zur Gestaltung des großen Tags. Viele freuen sich über kleine Spiele und Beiträge der Gäste. Der Kreativität sind dabei meist keine Grenzen gesetzt und so wühlen sich die beiden schon bald durch eine Kiste voller Pappkartons oder hämmern an einem Betonblock herum. Ein kurzweiliger Spaß für die Beteiligten, aber übrig bleibt oft viel Müll. Hier also eine ganz einfache Regel: Je weniger Material euer Beitrag braucht, umso besser. Beispielsweise braucht ihr für eine Art „Wer von beiden?“-Quiz theoretisch überhaupt nichts, wenn ihr die Fragen auf dem Handy gespeichert habt.

Wie verhalte ich mich als Gast auf einer Hochzeit?

Zu guter Letzt entscheidet, wie im Alltag auch, euer Verhalten als Gast auf der Hochzeit mit, wie umweltfreundlich der Tag wird. Geht das mit dem gesunden Menschenverstand an. Nicht jedes neue Getränk braucht ein neues Glas. Erst recht nicht, wenn ins Wasserglas neues Wasser soll. Ist die Serviette noch nicht völlig verdreckt, nutzt sie auch für den nächsten Gang. Macht euch lieber etwas weniger auf den Teller, als ihr essen könnt. Die zweite Stück Kuchen kann auch auf den Teller des ersten Stücks. Und, und, und… Das mag nach Kleinigkeiten klingen, aber auf alle Gäste hochgerechnet summiert sich das. Gleichzeitig ist es aber auch nichts, das ihr ständig hinterfragen müsst. Denn eigentlich sind das alles Punkte, die ihr im Alltag vermutlich ohne nachzudenken genau so tut. Wie sagt man so schön: Fühlt euch wie zu Hause. Nur halt (bei dem meisten Hochzeiten) ohne Jogginghose 😉

Egal ob Hochzeitspaar oder nicht, der Tag soll ein schöner sein und jede Handlung überdenken zu müssen, macht keinen Spaß. Daher ist es schön, dass es nicht viel Aufwand macht, als Gast auf einer Hochzeit auf Nachhaltigkeit zu schauen. Wie so oft sind es die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Was ich hier am Beispiel einer Hochzeit gezeigt habe, könnt ihr natürlich auch auf andere Feste, beispielsweise Geburtstage, übertragen. Habt ihr noch schöne Ideen für müllarme Geschenke und Verpackungen? Was tut ihr auf Feiern, um euren ökologischen Fußabdruck klein zu halten? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

Kleidung reparieren ohne Nähmaschine – 5 Beispiele

Vor ein paar Tagen habe ich endlich mal wieder meinen Schreib-/Nähtisch aufgeräumt und danach lag da noch ein bunter Haufen Kleidung. Warum? Ein Löchlein hier, ein Löchlein da – nichts Dramatisches, aber sollte man sich drum kümmern. Sonst kann das früher oder später dazu führen, dass die Stücke nicht mehr tragbar sind. Aber das kennt ihr vermutlich aus eigener Erfahrung. Wollt ihr dafür sorgen, dass euer Kleiderschrank nachhaltig ist, kommt ihr um das Reparieren von Kleidung nicht herum.

Ein nachhaltiger Kleiderschrank besteht nämlich nicht nur aus einer sorgfältigen Auswahl an qualitativ hochwertigen Kleidungsstücken. Es spielt auch eine Rolle, wie lange wir etwas anziehen. Je nachdem, wie wir mit unserer Kleidung umgehen, kann das die Lebensdauer verlängern oder verkürzen. Auch mit größter Sorgfalt wird mal etwas kaputt gehen. Und nicht jeder kann gut mit Nadel und Faden umgehen oder hat die Ausstattung dazu. Daher möchte ich euch zeigen, dass ihr viele „Probleme“ auch ohne Nähmaschine und tiefgehende Kenntnisse angehen könnt. Also hier eine für uns typische, kleine Kleidungs-Reparatur-Galerie:

Ein einfacher Stich genügt, um einen Zettel anzunähen

Zettel ab

Den Anfang macht eine Strumpfhose vom Sohn. Hier ging die Naht des Zettels auf. An meiner Kleidung würde ich ihn einfach abmachen. Bei seinen Klamotten ist die Größe aber doch hin und wieder interessant. Beispielsweise um sie irgendwann mal an ein anderes Kind weiter zu geben. Also habe ich den Zettel mit dem einfachsten aller einfachen Stiche wieder angeheftet. Faden einfädeln, Ende verknoten und dann immer von vorne nach hinten (oder anders herum) durch den Zettel und den Stoff der Hose stechen. Wie bei einem Spiralblock. Das Ende verknoten und fertig. Nachdem ich das Bild gemacht habe, kam mir die Naht etwas zu locker vor für ein aktives Kleinkind. Entsprechend bin ich nochmal drüber und ihr müsst euch das Ganze doppelt so eng genäht vorstellen.

Mit dem Matratzenstich oder Leiterstich sind kleine Löcher in Kleidung einfach zu reparieren.

Das altbekannte Loch im Shirt

Bei diesem Stück habe ich eindeutig zu lange gewartet, bis ich mich darum gekümmert habe. Und das, obwohl das Shirt eines meiner Liebsten ist. Vermutlich durch die Naht des kleinen Metallemblems ist der Stoff kaputt gegangen. Ein paar Monate von mir ignoriert konnte es sich dann schön ausbreiten. Damit man möglichst wenig von meinem Rettungsversuch sieht, habe ich mit einem sog. Matratzenstich oder Leiterstich das Loch von oben nach unten geschlossen. Der Stich wird nicht umsonst auch Zaubernaht genannt. Das war schon oft meine Methode, um unauffällig Kleidung zu reparieren und Nähte „verschwinden“ zu lassen. Dieses Mal ist es zugegebener Weise leider etwas schief und damit nicht wirklich unsichtbar geworden. Aber ganz unten am Saum kann ich gut damit leben.

Mit einem Aufnäher oder Flicken ist das Loch schnell verschwunden. Auch bei Kleidung von Kindern lohnt sich das Reparieren.

Wenn die Hose vor dem Kind in die Knie geht

Ein weiteres Teil aus der Garderobe des Sohnemanns und den Eltern unter euch sicherlich nicht unbekannt. Obwohl die Hose aus einem recht festen Stoff ist, kriegt sie ein Kleinkind klein. Besser gesagt mehrere Kleinkinder, denn die Hose ist gebraucht. Neben dem offensichtlichen Aufnäher, der ein anderes Loch versteckt, habe ich direkt darunter schon eins mit dem Leiterstich geflickt. Habt ihr nicht gesehen? Zaubernaht! 😉 Vermutlich hatte ich da aber zu nah am Rand des Lochs genäht, denn jetzt ist – zusätzlich zu einem Zweiten – direkt daneben ein Neues entstanden. Aber sie sitzt echt gut und ist noch robust genug, dass ich es schade fände, sie auszusortieren.

Grundsätzlich könnte ich das jetzt einfach wieder zunähen, aber es würde vielleicht noch mal reißen. Also habe ich entschieden einen zweiten Flicken drauf zu setzen. Dafür habe ich inzwischen eine ganze Tüte voll mit kleinen Stoffresten aus denen ich dann einen passenden aussuchen und zurechtschneiden kann. Mit einem ökologischen Textilkleber ist der Flicken ruckzuck angebracht. Selten löst er sich nach dem Waschen wieder etwas, dann nähe noch einmal von Hand drum herum.

Der Riss in der Jeans wurde mit einem Flicken geschlossen

…oder vor dem Mann

Ein paar Jahre gefühlter Dauereinsatz haben der ehemaligen Lieblingsjeans meines Mannes ganz schön zugesetzt. Klar, der Used Look ist nie richtig out. Aber auch wenn die Jeans jetzt nur noch als „Arbeitshose“ für Umzüge, Gartentage o.ä. eingesetzt wird, findet mein Mann die Löcher nicht so dolle. Neben ein paar anderen Stellen habe ich auch hier einen Flicken aufs Knie gesetzt. Nur dieses Mal von innen, damit er nicht zu sehen ist. Leider war der wohl etwas zu klein, sodass der Stoff kurz darauf direkt darunter gerissen ist. Ihr seht, auch ich übe das mit dem Kleidung Reparieren noch… Also habe ich den nächsten Flicken etwas großzügiger ausgeschnitten und draufgeklebt. Damit bleibt das Knie jetzt hoffentlich zu.

Eine gerissenes Innenfutter ist bei Kleidung meist schnell zu reparieren.

Das schwarze Loch

Just an dem Tag offenbarte dann ein Griff in meine Jackentasche ein weiteres Loch. Wer, wie ich, schon einmal monatelang etwas gesucht hat, das durch ein offenes Futter gerutscht ist, sieht das nicht gerne. Besonders, weil das Problem wieder sehr einfach zu lösen ist. Mit dem gleichen Stich wie beim Zettel der Strumpfhose habe ich das Loch wieder zugenäht. Dafür den Rand nach innen zu falten macht die Naht zwar optisch schöner, aber da das in einer Jackentasche nie zu sehen ist, könnt ihr das als optional ansehen.

Vier Hilfsmittel und ein wenig Zeit

Alles in allem habe ich vielleicht eine Stunde Zeit investiert, um die fünf Kleidungsstücke wieder instand zu setzen. Und das inklusive Kleinkind, das hin und wieder „angucken“ will. Zum Einsatz kamen Nadel, Faden, Schere und Textilkleber. Die Zackenschere für den Aufnäher in der Jeans und die Klemmen für die Jackennaht sind nette Helfer, aber nicht zwingend notwendig. Viel Ausstattung oder Zeit braucht ihr also erstmal nicht, um eure Kleidung zu erhalten. Und viel Wissen erst recht nicht. Ein simpler Stich ist manchmal mehr als genug. Den kriegt mit etwas Übung so ziemlich jeder hin. Dass euer Stück nach der Reparatur um einiges schöner sein kann, zeigt das etwas aufwändigere Sashiko. Eine Technik, die ich demnächst an einer meiner Jeans probieren will. Also ran an die Nadel und gebt Löchern in eurer Kleidung keine Chance sich auszubreiten! Welches Kleidungsstück werdet ihr zuerst retten?

Kleidung zu reparieren lohnt sich auch ohne Nähmaschine

  1. Lebensdauer verlängern: Je besser ihr ein Kleidungsstück instand haltet, umso länger könnt ihr es anziehen. Die dafür investierten Ressourcen (hier am Beispiel einer Jeans erklärt) werden also über einen langen Zeitraum genutzt.
  2. Seltener neu kaufen: Ein kleines Loch heißt nicht, dass euer Stück komplett durch ein Neues ersetzt werden muss.
  3. Höhere Chance zur Weitergabe: Auch wenn euch ein Kleidungsstück irgendwann nicht mehr gefällt, steigert ihr die Chancen es an jemanden weitergeben oder sogar weiterverkaufen zu können, der es gerne anzieht.

Weitere Infos zum Thema:

3 Upcycling-Ideen für alte Bettwäsche

Einer der Grundsätze für einen umweltfreundlichen Lebensstil ist es, Dinge möglichst lange zu nutzen. Und während manches am Ende der Lebensdauer auch im nachhaltigsten Haushalt irgendwann im Abfall landet, kann anderem neues Leben eingehaucht werden. Das nennt man Upcycling und eure alte Bettwäsche eignet sich dafür wunderbar. Drei schöne und einfache Projekte bei denen ihr diese verwerten könnt möchte ich euch heute vorstellen.

Als ich vor ein paar Jahren richtig angefangen habe zu nähen, hatte ich zwar große Lust darauf, tolle Sachen zu machen. Aber auch ordentlich Respekt davor. Denn mal ehrlich – in einem krummen und schiefen T-Shirt auf die Straße, nur weil ich es selbst genäht habe, wollte ich nun auch nicht. Also erstmal üben! Für mich persönlich macht es aber wenig Sinn dafür irgendwas zu nähen, das ich eigentlich nicht brauche. Wenn euch das genauso geht, dann werdet ihr in diesem Beitrag bestimmt fündig. Sofern ihr wisst, wie ihr mit eurer Nähmaschine eine gerade Linie näht, seid ihr bereits bestens gerüstet.

Putzlappen aus alter Bettwäsche

1. Feuchttücher für Babys

Wer hier schon ein paar Monate mitließt weiß, dass ich die Feuchttücher für unsere Kinder selbst gemacht habe. Neben einem alten Handtuch und einem aussortieren T-Shirt, habe ich auch ein paar Lappen aus ehemaliger Bettwäsche gemacht. Das ging recht fix, denn außer Quadrate abmessen und ausschneiden musste ich nur die Ränder versäumen. Zum Üben haben ich das mit einem „richtigen“ Saum (also 2x umgeschlagen und festgesteppt) gemacht. Einmal mit einem Zickzack-Stich drum herum hätte aber vermutlich auch ausgereicht.

2. Geschirrspül- und Putzlappen

Ein wenig – aber wirklich nur ein wenig – anspruchsvoller ist das Nähen von Lappen zum Geschirrspülen oder Putzen. Dafür braucht ihr zusätzlich noch ein altes Handtuch. Eine schöne Anleitung dazu findet ihr auf dem Blog von Nic. Auch die Putzlappen sind für Nähanfänger gut geeignet, denn die größte Herausforderung besteht eigentlich darin, die Wendeöffnung nicht zu klein zu machen. Sonst wird das eine fummelige Angelegenheit. Fragt nicht, woher ich das weiß… Damit ihr aber nicht länger näht als damit putzt hier noch ein Rat. Sind die Stoffe schon arg durchgescheuert, werden sie das Schrubben von Töpfen nicht lange überleben. Bei meinem ersten Versuch habe ich nicht so sehr darauf geachtet und nach kurzer waren große Löcher im Stoff. Bei sehr alten und abgenutzten Bettlaken also eine wenig beanspruchte Stelle nehmen oder sie anderweitig verwerten.

Schürze genäht aus alter Bettwäsche

3. Kochschürzen und Malerkittel

Viele Upcycling-Ideen für (alte) Stoffreste, die man so findet, sind eher kleinteilig. Aber so eine schön große Bettwäsche schreit ja förmlich danach, etwas Größeres als ein Täschchen zu werden. Auch wenn ihr aus euren Laken bereits eine Handvoll Lappen genäht habt, werdet ihr sicherlich noch genügend Stoff übrighaben, um eine oder sogar mehrere Schürzen zu nähen. Je nachdem wie gut ihr nähen könnt, findet ihr mal mehr, mal weniger komplizierte Schnittmuster und Anleitungen online, viele sogar kostenlos. Für meine musste ich lediglich gerade Linien nähen, also kaum komplizierter als die Feuchttücher. Demnächst werde ich dann noch einen Malerkittel für unseren kleinen Nachwuchskünstler machen. Damit wenigstens die Kleidung bei unseren Malaktionen mal sauber(er) bleibt… 😉

Und was ist mit richtig alten Bettlaken?

Auch das schönste und einfachste Upcycling ist nur so semi nachhaltig, wenn Zeit und Energie rein fließen und das Genähte dann ruckzuck kaputt geht. Wie bei den Geschirrspüllappen erwähnt, ging mir das bereits so. Das ist ärgerlich und unnötig. Aber tatsächlich war die Bettwäsche schon so lange in Gebrauch, dass der Stoff an verschiedenen Stellen durchgescheuert und zerschlissen war. Mehr als Zeit also, dass sie aussortiert wurde. Diese Stellen sind für ein Upcycling leider nicht mehr zu gebrauchen.

Trotzdem müsst ihr die Teile deswegen nicht gleich wegschmeißen. Für alles, was mit öligen, schmierigen Teilen zu tun hat (Fahrrad fit machen, ein Möbelstück ölen,…), sind sie noch wunderbar geeignet. Wo wir früher zu einem Stück Küchenrolle gegriffen haben, weil ein „normaler“ Putzlappen nicht mehr sauber geworden wäre, greifen wir zu den sonst unbrauchbaren Stoffen. Da lohnt sich auch kein Säumen, die schneiden oder reißen wir einfach klein.

Auch als blutige Anfänger könnt ihr schöne und nützliche Sachen nähen. Und eure alte Bettwäsche ist für ein Upcycling ein toller Ausgangspunkt. Durch die Größe lassen sich viele kleine und sogar etwas größere Sachen machen. Und das Material ist nicht so zickig wie manch andere Stoffe. Ja, ich schau dich an, du dich ständig einrollender Jersey 😉 Also Schere und Nähmaschine ausgepackt und los geht’s!

Darum hat eure alte Bettwäsche ein Upcycling verdient:

  1. Lebensdauer verlängern: In jedem Set steckt eine Menge Energie, Wasser und Arbeit für die Produktion. Durch das Upcycling werden diese Ressourcen über einen noch längeren Zeitraum genutzt.
  2. Müll vermeiden: Küchentücher und Kunststofflappen, die nach ein paar Mal gebraucht bröselig und eklig sind, werden überflüssig.
  3. (Neue) Skills für nachhaltigen Leben: Wer zumindest ein bisschen nähen kann, eröffnet sich ganz neue Wege, den Alltag nachhaltiger zu gestalten. Mit diesen Projekten könnt ihr üben.

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