Lebensmittelabfälle sind ein Problem. Dazu noch eines, dass zu einem nicht unbeachtlichen Teil in privaten Haushalten entsteht. Darauf bin ich bereits ein wenig eingegangen, als ich unseren Essensplan vorgestellt habe. Grund genug, dafür ein eigenes Schlagwort einzurichten. Für uns funktioniert es gut einmal in der Woche die Gerichte der nächsten Woche zu planen. Aber ich weiß auch, dass das nicht in jeden Alltag passt. Darum habe ich für euch ein paar einfache Tipps gegen Lebensmittelverschwendung gesammelt, die jederzeit schnell umzusetzen sind und euch im besten Fall auch noch Geld sparen.
Tipp 1: Vor dem Einkauf Reste checken
Nicht hungrig, nur nach Liste einkaufen und nicht von Angeboten verlocken lassen. Diese Tipps gegen Lebensmittelverschwendung habt ihr wahrscheinlich schon einmal gehört. Und nicht falsch verstehen: die sind gut! Aber ihr könnt sogar noch früher ansetzen, um zu verhindern, dass ihr mehr kauft, als ihr verbrauchen könnt. Noch bevor ihr zuhause losgeht, solltet ihr nämlich einen genauen Blick in eure Vorräte werfen. Ist da noch eine halbe Paprika von gestern übrig? Oder liegt da noch eine angebrochene Packung Käse, die bald gegessen werden sollte? Sammelt alle Reste, die bald verwertet werden müssen und plant sie für die nächsten Tage ein.
Grundsätzlich muss jetzt nicht jeder Rest immer verplant werden. Reis, Nudeln, geschlossene Gläser Tomatensoße – alles, was nicht bis zu eurem nächsten Einkauf verdirbt, liegt erstmal gut. Außer natürlich eure Vorratskammer oder der Vorratsschrank quillt schon so über, dass ihr keinen Überblick mehr habt. Aber alles mit einem begrenzten Haltbarkeitsdatum verdient einen festen Platz in eurer Essensplanung. Und nicht in der Mülltonne. Wenn ihr Inspiration braucht, was ihr mit euren Resten kochen könnt, schaut mal bei „Zu gut für die Tonne“ vorbei (gibt’s auch als App).
Tipp 2: Macht sichtbar, was gegessen werden will
So, der Kühlschrank ist gefüllt, die dringenden Lebensmittel sind eingeplant. Jetzt kann ja nichts mehr passieren, oder? Schön wäre es. Aber wenn es euch geht wie mir, kann jetzt noch genug schief gehen. Denn im Eifer des Alltags kann es dann doch mal vorkommen, dass das Gericht, in dem die Reste verwertet werden sollen, nicht zuerst in den Sinn kommt. Und zwei Tage später ist dann doch etwas verdorben. Darum braucht ihr ein System, wie ihr schnell und deutlich sehen könnt, welche Lebensmittel zuerst gegessen werden müssen. Ein Weg kann sein, diese Lebensmittel im Kühlschrank in eine gut sichtbare Box ganz vorne zu legen. So stechen sie direkt beim Öffnen der Türe ins Auge.
Habt ihr, wie wir, eine Tafel o.ä. mit dem Plan für die nächsten Tage, könnt ihr diesen nutzen. Wir markieren uns dann die entsprechenden Gerichte mit einem Sternchen oder Ausrufezeichen. Schaut, was gut zu euren Gewohnheiten passt und wie es für euch am deutlichsten sichtbar ist. Und unterschätzt nicht, wie leicht unser Gehirn Sachen übersieht, wenn sie zu unauffällig sind.
Tipp 3: Das Maß der Dinge zur Gewohnheit machen
Nun seid ihr wieder einen Schritt weiter und steht am Herd. Alles, was ihr jetzt noch machen müsst, ist die richtige Menge Essen für euch und eventuell andere Mitessende in eurem Haushalt zu kochen. Nichts leichter als das! Sprach sie und kochte genug Nudeln für eine Fußballmannschaft… Ups, wer soll das alles essen? Doch keine Sorge, auch hier habe ich eine praktikable Lösung für euch. Gerade solche Sachen wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln könnt ihr i.d.R. gut abmessen. Dafür gibt es auch schöne Leitwerte, aber erfahrungsgemäß sind die so universell wie beliebte Kindergerichte. Der eine isst grundsätzlich mehr, ein dreijähriges Kind isst anders als ein Zehnjähriges und so fort.
Besser ist es also, die optimale Menge für euch persönlich auszuloten. Dazu messt ihr ein paar mal vor dem Kochen ab und merkt (oder notiert) euch, ob es zu viel, zu wenig oder genau richtig war. Dazu könnt ihr eine Waage nutzen. Aber meist reicht auch das Volumen. Ich weiß beispielsweise, dass eine unserer Tassen voll mit Reis genug für uns zwei Erwachsene ist. Oder, dass eine halbe Packung Nudeln ausreicht, wenn es Soße mit viel Gemüse drin gibt. Sobald ihr eure „Standards“ kennt, müsst ihr beim Einkaufen und Kochen nicht mehr lange überlegen. Viel zu viel oder viel zu wenig solltet ihr dann an dem meisten Tagen nicht mehr kochen.
Tipp 4: Restefeste feiern
Trotz aller Planung kann es immer wieder vorkommen, dass ihr mehr oder weniger übrig habt. Nicht jeden Tag ist der Hunger gleich groß. Und manchmal macht es mehr Sinn, das Bisschen aus der Packung noch mitzukochen, statt es aufzuheben. Auch das soll nicht in der Tonne landen. Plant darum einen festen Zeitpunkt ein, um eure (gekochten) Reste zu verputzen. Schaut dafür, wie es sich gut in euren Alltag integrieren lässt.
Könnt ihr es am nächsten Tag mit zur Arbeit nehmen? Oder kann es das Abendessen am nächsten Tag ergänzen? Vielleicht passt es euch am besten, wenn ihr einen Tag in der Woche ein Resteessen-Tapas einplant. Und alles, was bis dahin verderben würde, wird zwischenzeitlich eingefroren. Da mein Mann und ich aktuell beide zum Mittagessen zuhause sind, gibt es bei uns alles, was am Vortag abends übrig geblieben ist, am nächsten Mittag zur Brotzeit dazu.
Im Alltag braucht es einfache Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Ich kann von uns sicherlich nicht auf alle anderen schließen. Trotzdem vermute ich, dass einige von euch auch Essen wegwerfen, weil es im Alltag aus welchem Grund auch immer untergegangen ist. Natürlich könnt ihr eine detaillierte Übersicht euer Vorräte, geplanten Gerichte und wo auch immer gelagerten Reste machen. Und natürlich könnt ihr versuchen alles immer sofort und vollständig zu verwerten. Doch die Realität spielt da oft einfach nicht mit. Daher habe ich euch Tipps gegen Lebensmittelverschwendung gesammelt, die möglichst wenig Aufwand machen. Denn je einfacher etwas umzusetzen ist, umso effektiver könnt ihr es in euer Leben integrieren. Und umso eher verringert ihr tatsächlich eure Lebensmittelabfälle. Für noch mehr Tipps, auch außerhalb es Alltags, könnt ihr durch meine Beiträge zum Thema stöbern.
Habt ihr eine fixe Routine dank der ihr weniger Lebensmittelverschwendung habt? Erzählt gerne davon in den Kommentaren und lasst uns noch weitere einfache Alltagstipps dafür sammeln!